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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht
Autoren: C. Bertelsmann
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triumphierend.
    Lauren war wütend. Sie konnte nicht fassen, dass sich ihre Freundin mitten in einer Krisensituation sinnlos mit ihrem Bruder zankte.
    »Lasst das!«, schrie sie. »Wir müssen nachdenken! Ein paar Minuten können über Larges Leben entscheiden!«
    »Wir sind fertig!«, riefen zwei Mädchen.
    Sie hatten eine Bahre gebaut, indem sie zwei Holzbalken aus einem Zaun gebrochen und durch Schlafsäcke gesteckt hatten.
    Jake war gedemütigt und versuchte, das zu verbergen, als Bethany von ihm abließ. Die Mädchen hatten die Bahre inzwischen neben Mr Large ins Gras gelegt.
    »Er ist ziemlich schwer, also rollen wir ihn am besten auf die Trage«, schlug Rat vor.
    Large war nicht nur sehr groß, er trug auch einen beachtlichen Speckgürtel um die Hüften.
    Es brauchte fünf Kinder, um ihn auf die Schlafsäcke zu befördern. Sobald er richtig lag, nahmen Lauren und Rat die Stangen am vorderen Ende, und die beiden Mädchen, die die Trage gebaut hatten, nahmen das hintere Ende.
    »Und hoch!«, befahl Lauren, als die vier in die Knie gingen und Mr Large in die Luft hievten.
    Andere Kinder merkten, dass sie Schwierigkeiten hatten, und halfen, indem sie die Stangen in der Mitte packten.
    »Er stinkt nach Alk«, beschwerte sich jemand.
    »Wo lang?«, erkundigte sich Rat.
    »Aahhhhh«, stöhnte Large erschöpft.
    »Er ist wach«, bemerkte einer der Jungen, die danebenstanden.
    »Vorwärts«, befahl Lauren. »Zum Weg. Wir sind etwa eine Meile von der Hauptstraße entfernt. Dahin können wir es in zehn Minuten schaffen und dort ein Auto anhalten.«
    Aber als Lauren und Rat losmarschierten, bestand Large darauf, sich aufzusetzen.
    »Bleiben Sie liegen !«, rief Bethany verzweifelt. »Sie hatten gerade einen Herzinfarkt.«
    »Blödsinn!«, dröhnte Large. »Lasst mich von diesem Ding runter!«
    Er schwang seine Beine herum, wodurch die Bahre aus dem Gleichgewicht geriet. Die beiden Mädchen am hinteren Ende konnten sie nicht mehr halten. Die Holzstangen rutschten ihnen aus den Händen, wo sie Splitter hinterließen, und die Trage krachte auf den Boden. Die Mädchen stöhnten vor Schmerz auf, und Large machte einen kurzen Versuch, aufzustehen, bevor er sich wieder an die Brust griff und verkrampft zusammenbrach.
    »Ich sterbe«, stieß er hervor.
    Rat versuchte, ihn zu beruhigen. »Sie müssen still liegen bleiben, Norman. Wir haben Boten in alle Richtungen nach Hilfe ausgeschickt.«
    » Norman ?«, knurrte Large. »Wie kannst du es wagen, mich Norman zu nennen? Du redest mich mit Sir an!«
    »Und dann ist er auch noch betrunken.« Lauren schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Sollen wir ihn wieder auf die Trage legen?«, fragte Bethany.
    »Wozu? Er ist zu schwer, als dass wir ihn tragen könnten, und er bleibt ja nicht liegen.«
    »Ich will meine Hayley«, stöhnte Large im Gras sitzend. »Ich will die Hochzeit meines wunderschönen Mädchens erleben.«
    »Sie werden nicht sterben«, beharrte Rat in einem zweiten Versuch, Large zu beruhigen. »Sie haben einen Schock. Sie sind sehr schwach. Sie müssen sich flach auf den Boden legen und versuchen, ruhig zu bleiben.«
    Lauren fiel ein Stein vom Herzen, als sie die Lichter eines Wagens bemerkte, der den Weg zu ihren Zelten entlangkam. Es war ein kleiner Hyundai mit einer älteren Dame am Steuer und Rats Kumpel Andy Lagan auf dem Beifahrersitz. Als die Frau ausstieg und den großen Mann sah, der sich auf dem Boden wälzte, schien sie angewidert.
    »Er ist stockbetrunken«, erklärte sie. »Seid ihr sicher, dass er einen Herzinfarkt hat?«
    Andy lief um den Wagen herum zu der stark parfümierten Frau und versuchte, sie davon zu überzeugen, dass Mr Large nicht nur einfach betrunken war.
    »So was kommt mir nicht in mein Auto«, verkündete sie empört. »Ich kann den Fusel ja bis hierher riechen. Der Wagen hat erst viertausend Kilometer auf dem Tacho. Was ist, wenn er sich darin übergibt?«
    In diesem Moment wälzte sich Large auf die Seite und stöhnte laut auf.
    »Hören Sie«, sagte Lauren verzweifelt, »wir haben keine andere Wahl. Er könnte sterben. Sie müssen uns helfen, ihn in ein Krankenhaus zu bringen.«
    »Oh nein, nein, nein. Ich fahre nach Hause zurück und rufe von dort aus einen Krankenwagen. Bis zu meinem Haus sind es kaum zehn Minuten.«
    Lauren konnte es nicht fassen.
    »Ein Krankenwagen braucht womöglich eine halbe Stunde und länger bis hierher, Sie alte Schreck schraube!«, schrie Bethany.
    Lauren sah Rat an und wies auf Mr Large. »Bringt ihn ins
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