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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung
Autoren: Michelle Raven
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Haarfransen flattern. »Hätte ich gewusst, dass du kommst, hätte ich mir freigenommen. Wann wirst du wieder hier in der Gegend sein?«
    »Ich hatte gehofft, du könntest mir vielleicht dabei helfen, eine Wohnung zu finden.«
    »Wofür …« Ihre Augen weiteten sich. »Du willst hierherziehen?«
    »Was hast du denn gedacht, wie wir zusammen sein können, wenn ich in Los Angeles wohne und du in Amarillo?«
    »Uh …«
    »Ja, das hatte ich mir gedacht. Während du verschollen warst, hatte ich viel Zeit, darüber nachzudenken, was mir im Leben wirklich wichtig ist. Und die Antwort war: du. Ich kann meinen Truck auch von hier aus fahren. Vielleicht verliere ich dadurch ein paar Kunden, aber ich bekomme sicher schnell neue.«
    Als Lissa schwieg, trat er einen Schritt zurück. »Okay, das geht dir offenbar zu schnell. Wir müssen uns auch nicht jeden Abend sehen, wenn du das nicht willst. Wir lassen es langsam angehen. Nun ja, vielleicht nicht ganz so langsam, aber …« Er brach ab und starrte auf ihre Hände, die an etwas herumfummelten. »Hörst du mir überhaupt zu? Was machst du denn da?«
    Lissa hielt Jack einen Schlüssel hin. »Dein neues Zuhause.«
    »Bist du Vermieterin?«
    »Nein, aber ich habe ein eigenes Haus, in dem genug Platz für uns beide ist. Wenn du willst, heißt das.«
    Jack riss ihr den Schlüssel fast aus der Hand. »Natürlich will ich! Ich möchte dich nur nicht zu irgendetwas drängen, das dir dann vielleicht hinterher leidtut.« Er schob den Schlüssel in die Hosentasche. »Unsinn, vergiss, dass ich das gesagt habe, du wirst mich jetzt nicht mehr los.«
    Lissa grinste ihn an. »Sehr gut. Ich gebe dir die Adresse und dann kannst du es dir schon mal gemütlich machen, bis ich nach Hause komme. Außer du musst gleich wieder zurück?«
    »Ich habe noch ein paar Tage Genesungsurlaub.«
    »Die wir sicherlich gut nutzen werden.«
    »Garantiert.«
    Ihre Blicke erhitzten sich. Ohne es zu merken, bewegten sie sich aufeinander zu. Nach einem langen, sanften Kuss entfernte sich Lissa widerstrebend in Richtung des Kindergartens, während Jack die Harley zur Laderampe schob. Am Tor drehte sie sich noch einmal um. »Ach Jack …«
    »Ja?«
    »Ich gebe Henry immer bei meiner Nachbarin Milly ab, wenn ich arbeite. Wärst du so gut und holst ihn zu dir, wenn du ankommst?«
    »Natürlich. Wo wohnt die Nachbarin, damit ich weiß, wo ich klingeln muss?«
    »Ich werde sie anrufen und ihr Bescheid sagen. Sie wird sowieso aus dem Haus kommen, wenn sie erst mal deinen Truck in unserer Straße sieht.«
    »Okay. Noch etwas?«
    »Ja. Ich liebe dich.« Damit drehte Lissa sich um und lief ins Gebäude.
    Grinsend wandte sich Jack wieder seiner Aufgabe zu.
Verdammt, sie war wieder schneller gewesen als er.
Das Gefühl würde sie ihm sicher in den nächsten Jahren noch öfter bescheren – und er freute sich darauf.

Epilog
    Verdammt, sie war wieder schneller gewesen als er! Jack versuchte vergeblich, seine langen Beine irgendwo zwischen Tisch und Stuhl unterzubringen. Warum musste hier auch alles Zwergengröße haben? Okay, wenn man bedachte, dass ihm hier kaum jemand bis zur Hüfte reichte, war es wohl verständlich, dass auch die Möbel kleiner waren.
    »Wenn du weiter so wackelst, verlierst du schon wieder.«
    Das befürchtete er allerdings auch. Schließlich ging es darum, den Turm nicht einstürzen zu lassen, während man ihn immer höher baute. Die kleine Schönheit auf der anderen Seite des Tisches grinste ihn an und offenbarte dabei mehrere Zahnlücken. »Gibst du auf? Typisch Junge, ihr haltet aber auch nichts aus.«
    Jack unterdrückte ein Lachen und blickte Lara streng an. »Benimm dich, junge Dame.«
    »Wieso? Das sagt Lissa auch immer.«
    Natürlich, das hätte er sich denken können. Er sollte wirklich mal mit ihr über ihren schlechten Einfluss auf die Kinder reden. Sein Blick glitt wie schon so oft zuvor durch den Raum und blieb an Lissa hängen. Heute trug sie Jeans und ein altes T-Shirt, weil sie mit Fingerfarben gemalt hatten. Aber es war eigentlich völlig egal, wie sie gekleidet war, sie hatte immer die gleiche Wirkung auf ihn. Faszination, Liebe, Lust – sie alle wirbelten durcheinander und bildeten die Wärme in seinem Innern, die ihn nicht mehr verlassen hatte, seit er nach Amarillo gekommen war.
    In den vergangenen Monaten hatte er seine Spedition hierher verlegt und inzwischen mehrere feste Kunden gewonnen, die über ihn ihre Ware transportieren ließen. So konnte er Lissa häufig abends sehen oder
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