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Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)

Titel: Tödliche Schatten (Romantik-Thriller / Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Sharon de Winter
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erwiderte Cynthia. "Ich muß mir etwas die Füße vertreten. Immerhin habe ich fast drei Stunden in der Wer kstatt verbracht."
    "Darf ich mir den Schmuck heute abend einmal anschauen?" fragte Marcella und ließ ihre Arbeit sinken. "Du weißt, wie ich für Schmuck schwärme."
    "Nichts dagegen einzuwenden." Cynthia trat zu ihr und griff nach dem Jäckchen. "So etwas könnte ich nie", meinte sie.
    "Wenn es einmal bei dir soweit ist, werde ich für dich mithäkeln", versprach ihre Schwägerin und zwinkerte Cedric zu.
    "Da wirst du dich noch etwas gedulden müssen", erwiderte Cynthia. "Noch sind Brian und ich nicht einmal verheiratet."
    "In wenigen Wochen werdet ihr es sein", bemerkte Cedric. Er drehte sich um und schaute an dem Schloß hinauf. "Ich hätte niemals gedacht, daß ich mich hier so wohl fühlen würde", bekannte er. "Dundee-Castle macht einen derart düsteren Eindruck, daß ich, als ich es zum erstenmal sah, davon überzeugt war, es hier höc hstens ein, zwei Wochen aushalten zu können. Und jetzt kommt es mir fast so vor, als sei ich hier zu Hause."
    "Ihr wißt, daß dies auch euer Heim sein könnte", sagte seine Schwester. "Brian würde sich freuen, und ich natürlich auch."
    "Wir werden es uns überlegen", versprach Marcella. "Um ehrlich zu sein, mich beunruhigt etwas der Fluch. Das Personal spricht zwar nicht offen mit mir darüber, aber ich höre doch, was die Leute hin und wieder sagen." Sie nahm Cynthias Hand. "An deiner Stelle wäre ich sehr vorsichtig."
    "Weder Cynthia noch ich glauben an diesen Fluch", erklärte Cedric. "Bitte, mach dir keine Sorgen, Darling." Er beugte sich über seine Frau und küßte sie auf den Haaransatz.
    Cynthia stieg die Terrassenstufen hinunter. Während sie sich den Klippen zuwandte, dachte sie über Marcella und Cedric nach. Sie war überzeugt, daß die beiden eine sehr glückliche Ehe führen würden. Sie schienen wie füreinander geschaffen zu sein.
    Marcellas Kind sollte in einer Woche zur Welt kommen. Am Montag wollte Cedric mit seiner Frau nach Ayr fahren, um mit ihr die letzten Tage vor der Geburt in einem Hotel zu verbringen. Es erschien ihm sicherer, als auf Dundee-Castle abzuwarten, bis die Wehen einsetzten.
    Wie besorgt er um sie ist, dachte Cynthia versonnen. Ihr Bruder war bedeutend ängstlicher als Marcella. Erst am Vorabend hatte sie ihn scherzend Hasenfuß genannt. Immerhin würden Frauen seit vielen tausend Jahren Kinder bekommen.
    "Aber nicht meine", hatte Cedric bemerkt.
    Cynthia liebte es, durch den Park zu gehen, vor allen Dingen am späten Nachmittag. Sie schien dann durch eine Märchenwelt zu laufen. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Es war, als wäre sie völlig alleine auf der Welt.
    Die junge Frau träumte von ihrer Zukunft mit Brian. Sicher würde er ein wunderbarer Vater werden. Sie hatten zwar noch niemals über Kinder gesprochen, aber sie war überzeugt, daß er sich mi ndestens zwei wünschte.
    Vor ihr lagen die Klippen. Cynthia beschattete die Augen mit der Hand. Es war herrlich, hier zu stehen und in die Ferne zu sehen. Mehrmals war Brian schon mit ihr aufs Meer hinausgefahren, hin und wieder saßen sie auch unten am Strand und unterhielten sich.
    So schön habe ich es in London nicht gehabt, dachte sie. Allerdings gab es auch Zeiten, in denen sie die Großstadt mit all ihrer Hektik vermißte, doch meistens war sie überzeugt, würde man sie jemals vor die Wahl stellen, hier oder in London zu leben, sie würde Dundee-Castle wählen.
    Plötzlich hörte sie Stimmen. Es klang, als würden eine junge und eine ältere Frau miteinander streiten. Neugierig trat Cynthia etwas näher an den Abgrund heran, aber durch die hervorspringenden Felsen gelang es ihr nicht, den Strand völlig zu überbli cken.
    Die junge Frau fragte sich nicht, weshalb es ihr möglich war, die beiden Frauen zu hören. Immerhin lag der Strand über dreißig Meter unter ihr, zudem hätten die Stimmen eigentlich von der lauten Brandung übertönt werden müssen. Ohne nachzudenken ging sie einige Meter weiter zu einer Stelle, an der die Sicht auf den Strand nicht durch Felsvorsprünge verdeckt wurde.
    Cynthia hatte schon oft hier gestanden, sich an die alte Kiefer gelehnt und ihren Träumen nachgehangen. Diesmal konnte sie sich nicht an die Kiefer lehnen. Der Baum war bei einem Sturm umgestürzt und zum Teil entwurzelt worden. Bedauernd strich sie über einen der knorrigen Äste.
    Vorsichtig spähte Cynthia nach unten. Der Strand schien menschenleer zu sein. Wo waren die
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