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Tödliche Nähe

Tödliche Nähe

Titel: Tödliche Nähe
Autoren: Shiloh Walker
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mich mit dir begnügen.«
    »Wenn du mich weiterhin so schubst, musst du dich damit begnügen, dass ich mit gebrochenem Genick sterbe. Es ist nämlich nicht so leicht, wie es vielleicht aussehen mag, mit einem Vierzig-Kilo-Hund die Balance zu halten«, entgegnete sie, als er die Pistolenmündung noch unerbittlicher gegen ihren Kopf stieß und sie damit zwei weitere Stufen hinunterzwang.
    »Warum lässt du ihn dann nicht einfach fallen?«
    »Vergiss es!«
    Hinter sich hörte sie ein verdächtiges Klicken. Sie bekam weiche Knie, legte das Kinn auf die Brust und zog den Kopf ein – als ob das etwas nützen würde.
    »Ich habe gesagt, du sollst ihn fallen lassen!«
    »Warum?« Sie öffnete die Augen, und aus den Augenwinkeln heraus erblickte sie durch das Geländer etwas auf dem zweiten Treppenabsatz zum Erdgeschoss hin. Sie schluckte schwer, holte einmal tief Luft und bemühte sich um einen Tonfall, der ihre Aufregung nicht verriet. »Warum sollte ich? Wir haben doch schon festgestellt, dass ich so gut wie tot bin, oder?«
    »Tja, stimmt auch wieder.« Dieses Mal schubste er sie richtig. Nia presste die Zähne zusammen, um nicht loszuschreien, und versuchte, Puck mit ihren Körper abzuschirmen. Doch der Hund rutschte ihr aus den Armen. Sie fiel die Treppe herunter, knallte seitlich auf den Holzboden und stieß sich an dem kleinen Tisch, der auf dem Absatz unter einem kleinen Fenster stand, den Kopf. Sie rollte sich herum und versuchte, aufzustehen, schaffte es jedoch gerade einmal auf die Knie, als er schon wieder neben ihr stand.
    Brutal griff er in ihre Haare, riss ihren Kopf zurück und drückte ihr erneut die Pistole ans Kinn. »Hast du eine Vorstellung davon, wie schwer du es mir gemacht hast? Wie gründlich du mein Leben ruiniert hast?«
    »Nicht einmal halb so gründlich, wie du meins«, stieß sie keuchend hervor und bemühte sich, trotz der unglaublichen Schmerzen, die sich in ihrem Körper ausbreiteten, ruhig weiterzuatmen. Ihre Rippen … oh Mann, es tat so weh. Doch plötzlich sah sie eine Bewegung …
    Nia stemmte sich hoch und drehte sich weg, ungeachtet dessen, dass sie damit ihre Schmerzen nur vergrößerte.
    »Blöde Schlampe …«
    »Lass die Waffe fallen, Carter.«
    Der Klang von Ezras Stimme war eine willkommene Erlösung, aber Nia wagte es nicht, die innere Anspannung loszulassen, wagte kaum, zu atmen. Zorn blitzte in Carter Jennings’ Augen auf, und er packte noch härter zu, sodass sie davon überzeugt war, er würde ihr das Haar noch mitsamt der Wurzeln herausreißen.
    »Mensch, Sheriff, du bist aber schnell gefahren«, stellte Carter höhnisch fest und grinste verschlagen. Er nahm die Pistole von Nias Kinn und zielte nun auf Ezra, was die Situation nicht unbedingt verbesserte.
    »Lass sie los und leg die Waffe weg«, wiederholte Ezra und richtete seine eigene Pistole auf Carter, hielt sie ruhig und gerade, seine Augen blieben ausdruckslos. »Bis jetzt kommst du noch glimpflich aus der Nummer heraus. Solltest du ihr wehtun, allerdings nicht mehr.«
    Carter fing an zu kichern. »Aber ich möchte hier doch gar nicht herauskommen. Und ich möchte ihr auch wehtun . Ich kann also alles haben, was mein Herz begehrt.«
    Nia krampfte sich der Magen zusammen. Ein Mann, dem es egal war, ob er überlebte oder starb … oder ein Mann, der sogar seinen Tod wollte … Gab es etwas Gefährlicheres?
    Sie schluckte und blinzelte, um die in ihr aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Verdammt noch mal! Sie war nicht bereit, zusammen mit diesem arroganten, grausamen Dreckskerl zu sterben.
    »Nia …«
    Seine Stimme klang mehr wie ein weit entferntes, keuchendes Flüstern.
    Da sie den Kopf nicht bewegen konnte, schielte sie zur Seite und sah ihn auf der Türschwelle stehen. Law hatte einen Arm um Remys Schultern gelegt und hielt sich mit der anderen Hand am Türrahmen fest.
    Eins gab es vielleicht, das gefährlicher war als ein Mann, der sterben wollte, und zwar eine Frau, die sich entschlossen hatte, es nicht zu tun. Als die Wut in ihr hochkochte, verlor sie jede Angst. Nia erzitterte aufgrund der Gefühle, die plötzlich auf sie einstürmten, richtete den Blick starr nach vorn und blendete alles andere um sich herum aus. Nichts war mehr wichtig, weder die Deputies, die sich nun hinter Ezra drängten, noch Carter.
    Einzig und allein Law bedeutete ihr etwas.
    Carter rief Ezra irgendetwas zu.
    Doch der Sheriff schüttelte lediglich den Kopf.
    Nia bekam nicht mit, worüber sie diskutierten, und es scherte sie auch
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