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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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wollte.
    Bella fing wieder zu schluchzen an. »Wie können wir jetzt schlafen? Was sollen wir nur tun?«
    »Was als Nächstes kommt. Wenn du nicht schlafen willst, dann räum auf. Ich werde Frühstück machen. Geh schon. Wenn wir uns gewaschen und etwas gegessen haben, wird es uns leichter fallen nachzudenken.«
    Da Reena vom Alter her an dritter Stelle war, durfte sie auch immer erst als Dritte ins Bad. Sie wartete, bis sie Fran heraus- und Bella hineingehen hörte. Dann schlüpfte sie aus ihrem Zimmer und klopfte an die Schlafzimmertür ihrer Eltern.
    Ihr Vater hatte sich das Haar gewaschen; es war noch nass. Er trug eine saubere Jeans und ein T-Shirt, und sein Gesicht sah aus, als würde er eine Grippe bekommen.
    »Belagern deine Schwestern das Bad?« Das schwache Lächeln drang nicht bis in seine Augen vor. »Du kannst ausnahmsweise unseres benützen.«
    »Wo ist dein Bruder, Reena?«, wollte ihre Mutter wissen.
    »Er ist auf dem Boden eingeschlafen.«
    »Oh.« Sie band sich das feuchte Haar mit einem Band
    zurück. »Schon gut. Geh duschen. Ich hole dir frische Sachen zum Anziehen.«
    »Warum ist der Feuerwehrmann hineingegangen, als die anderen wegfuhren?«
    »Das ist ein Inspektor«, erklärte ihr Vater. »Er versucht herauszufinden, warum es passiert ist. Wenn du es nicht bemerkt hättest, wären sie nicht so schnell da gewesen. Pete und seine Familie sind in Sicherheit, und das ist das Wichtigste. Warum warst du so spät noch wach, Reena?«
    »Ich …« Sie spürte, wie ihr die Röte in den Nacken stieg, als sie an ihre Periode dachte. »Das kann ich nur Mama sagen.«
    »Ich werde nicht böse auf dich sein.«
    Sie starrte auf ihre Zehen. »Bitte. Es ist privat.«
    »Kannst du schon mal ein paar Würstchen braten, Gib?«, bat Bianca beiläufig. »Ich komme gleich nach unten.«
    »Na gut.« Er presste die Hände auf die Augen. Dann ließ er sie fallen und sah Reena wieder an. »Ich werde nicht böse auf dich sein«, wiederholte er und ging hinaus.
    »Was kannst du deinem Vater nicht erzählen? Warum verletzt du seine Gefühle in einer solchen Situation?«
    »Das wollte ich nicht… Ich bin aufgewacht, weil ich … weil ich Bauchschmerzen hatte.«
    »Bist du krank?« Bianca drehte sich um und legte eine Hand auf Reenas Stirn.
    »Ich habe meine Periode bekommen.«
    »Oh. Oh, mein armes Baby.« Bianca zog sie zu sich heran und drückte sie fest an sich. Dann begann sie zu weinen.
    »Weine nicht, Mama.«
    »Nur eine Minute. So viel, alles auf einmal. Meine kleine Catarina. So ein großer Verlust, so eine große Veränderung. Meine bambina.« Sie trat einen Schritt zurück. »Du
hast dich heute Nacht verändert, und weil das so ist, hast du Leben gerettet. Wir werden dankbar für das sein, was gerettet werden konnte, und wir werden mit dem fertig werden, was wir verloren haben. Ich bin sehr stolz auf dich.«
    Sie küsste Reena auf beide Wangen. »Hast du immer noch Bauchschmerzen?« Als Reena nickte, küsste Bianca sie erneut. »Du gehst jetzt duschen und nimmst dann ein schönes warmes Bad in meiner Badewanne. Dann wirst du dich besser fühlen. Möchtest du mich etwas fragen?«
    »Ich weiß, was zu tun ist.«
    Ihre Mutter lächelte, aber in ihren Augen lag eine gewisse Traurigkeit. »Dann stell dich unter die Dusche. Ich werde dir helfen.«
    »Mama, ich konnte das nicht vor Dad erzählen.«
    »Natürlich nicht. Das ist schon in Ordnung. Das ist Frauensache.«
    Frauensache. Der Ausdruck verlieh ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, und das warme Bad linderte die Schmerzen. Als sie nach unten kam, war die Familie in der Küche versammelt, und an der sanften Art, wie ihr Vater ihr über das Haar strich, erkannte sie, dass er die Neuigkeiten erfahren hatte.
    Am Tisch herrschte Trübsinnigkeit, eine Art erschöpftes Schweigen. Bella schien alle ihre Tränen vergossen zu haben  – zumindest für den Augenblick.
    Sie beobachtete, wie ihr Vater den Arm ausstreckte, seine Hand über die ihrer Mutter legte und sie drückte, bevor er zu sprechen begann. »Wir müssen warten, bis man uns sagt, dass es sicher ist. Dann können wir mit dem Aufräumen anfangen. Noch wissen wir nicht, wie groß der Schaden ist und wann wir wieder aufmachen können.«
    »Jetzt werden wir arm sein.« Bellas Unterlippe zitterte. »Alles ist zerstört, und wir werden kein Geld mehr haben.«
    »Hast du jemals kein Dach über dem Kopf gehabt, kein
Essen auf dem Tisch und keine Kleidung am Leib?«, fragte Bianca in scharfem Ton. »Ist das dein
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