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Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)

Titel: Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
Autoren: Nathalie von Heiden
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die Arbeit.“
Konzentriert blätterte Andrea die zweite Hälfte der Akte durch, auf einmal
stutzte sie.
    „Julia hör dir das mal an. Der
zuständige Kommissar war Peter Flott. Sagt dir der Name was?“ Erstaunt sah Julia
auf.
    „Das ist ja ein Ding.“ Andrea nickte.
    „Hier steht, dass Staatsanwalt Prätorius
Kommissar Flott verdächtigte, in den Fall verwickelt gewesen zu sein. Es kam
ihm merkwürdig vor, dass Flott die Akte frühzeitig schließen wollte. Er war der
Meinung, dass der zweite Mann in der Limousine David Sanders mit den Diamanten
längst über alle Berge sei und jede Fahndung zwecklos sei. Man wüsste auch gar
nicht, wie er ausgesehen hat. Es gäbe ja keine Augenzeugen, und selbst die
Sicherheitsfirma hätte kein Foto von ihm. Prätorius hatte Flott nie etwas
nachweisen können, und Flotts Kollegen waren stets auf seiner Seite.“
    „Sag mal, wann war der Überfall genau,
und wie alt war Flott zu diesem Zeitpunkt?“ Andrea sah auf den Aktendeckel.
    „Der Überfall war am 14. August 1990.
Flott ist Baujahr 1968. Müsste so Anfang zwanzig gewesen sein. Denkst du auch,
er könnte einer der Männer gewesen sein, die deinen Vater und seinen Kollegen
überfallen haben?“ Julia dachte nach.
    „Zutrauen würde ich es ihm schon. Dieses
Sicherheitsunternehmen, für das mein Vater gearbeitet hat, ob das noch existiert?
Der Name müsste doch in der Akte stehen. Vielleicht steht er in der ersten
Hälfte der Akte.“ Julia blätterte und las, bis sie unvermutet rief:
    „Hier
steht es: Sicherheitsunternehmen Wilfried Köster in der Hansastraße in Kiel.
Ich seh gleich mal im Internet nach, ob es diese Firma noch gibt.“ Nach fünf
Minuten gab sie es auf. „Es gibt keine Sicherheitsfirma mit diesem Namen mehr.
Wir könnten mit dem damaligen Chef sprechen.“ Wieder begab sie sich ins
Telefonbuch des Internets, doch alle Wilfried Köster, die sie fand, waren viel
zu jung. Mutlos sank Julia auf ihren Stuhl. „Ich werde mich in der
Asservatenkammer umschauen. Unser Kollege da unten freut sich doch immer, wenn
er etwas zu tun bekommt.“ Andrea grinste und begleitete die Kollegin.
    Der muffige Geruch im Keller umfing sie
wie bei ihrem letzten Besuch. Sie kamen sich vor wie in einer Gruft. Der Kollege
Wolfgang Urban saß, wie bei ihrem letzten Besuch, vor der Tür aus Maschendraht
und war mit dem lösen von Kreuzworträtseln beschäftigt. Als er die beiden
entdeckte, strahlte er.
    „Welch seltener Glanz in meiner Hütte.
Was kann ich denn heute für euch tun?“ Julia erklärte ihm, dass sie einen
Karton suchten, der aus dem Jahr 1990 sei.
    „Welcher Fall?“, fragte der Kollege
nach. Julia und Andrea sahen sich an.
    „Es war ein Überfall auf ein Auto eines
Sicherheitsunternehmens.“ Urban nickte. Er war bereits fast dreißig Jahre hier
unten und mit allen Fällen vertraut. Es war praktisch sein zweites Zuhause. Er
musste nicht lange suchen, bis er fündig wurde.
    „Hier ist er. Amüsiert euch gut damit.
Ich bin draußen, wenn ihr mich braucht.“ Gespannt löste Julia das Klebeband,
das die beiden Klappen des Kartons zusammenhielt. Ob sie etwas Brauchbares
finden würde, womit sie ihren Vater entlasten konnte? Es war nicht viel. Eine
größere Plastiktüte mit etwas Schwarzem aus Wolle. Die Beschriftung sagte aus,
dass es sich um eine der Skimützen handelte, die einer der Verbrecher verloren
oder achtlos weggeworfen hatte. Überdies befanden sich in dem Karton eine alte
Packung Kaugummi, eine leere blaue Zigarettenschachtel der Marke Gauloises und
etwa sechs Zigarettenkippen. Alles befand sich in kleinen beschrifteten
Plastikbeuteln. Julia stutzte. Wo hatte sie so eine Zigarettenschachtel schon
einmal gesehen?
    „Woher kenn ich die?“ Julia fuhr sich
durch die Haare. Andrea stand ratlos an den Tisch gelehnt und sah sie fragend
an.
    „Die wirst du irgendwo auf der Straße
gesehen haben“, meinte sie. Julia schüttelte den Kopf.
    „Nein, die hab ich ... genau, bei Peter
Flott gesehen, als er Prätorius angeschossen hatte. Er rauchte die Marke, hatte
schon ganz gelbe Finger. Dann ist das bestimmt seine.“ Sie zeigte auf die
Schachtel im Karton. Mit einer Pinzette, die sie aus ihrer Tasche zog, angelte
sie die Schachtel hervor und besah sie sich von allen Seiten. Fingerabdrücke
hatten sie vermutlich nicht gefunden. Sonst hätten sie Flott bereits überführt.
Aber an den Kippen ließen sich heute bestimmt DNA-Spuren entdecken. „Mit den
Mitteln, die der Kriminaltechnik heute zur Verfügung
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