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Todesflug

Titel: Todesflug
Autoren: Ben Nevis
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langsam in den Durchgang. Justus folgte ihm.
    Dann richtete der Mann sein Gewehr auf Bob, der wie angewurzelt dastand. »Los, du auch! Beweg dich schon!«
    »Ihm ist nicht gut«, versuchte Justus zu beschwichtigen.
    Dem Mann war das egal. Er schubste Bob durch die Geheimtür in einen weiß getünchten Gang, der im Gegensatz zu dem verfallenen Bungalow ganz gut in Schuss war. Zumindest sah die Farbe an den Wänden noch recht frisch aus, fand Justus. Er ging voran und versuchte sich zu orientieren. Der Gang musste direkt in den Berg hineinführen. Nach einigen Metern erreichten sie eine elektronisch gesicherte Tür. Ohne die Detektive aus den Augen zu lassen, ging der Mann an ihnen vorbei und tippte eine Codenummer auf ein Zahlendisplay. Aus dem Augenwinkel erkannte Justus die Kombination. Zwei – null – fünf – vier, prägte er sich ein. Die Tür glitt zur Seite. Offenbar kamen sie nun in den Kernbereich dieser unterirdischen Anlage, was immer sich hier auch verbarg. Mit der Waffe bedeutete ihnen der Mann weiterzugehen. Hinter ihnen schloss sich die Tür und Justus wurde den Gedanken nicht los, dass sie damit von ihrer Freiheit für eine Zeit lang Abschied genommen hatten. Er hoffte nur, nicht für immer.
    Nach kurzer Zeit befahl der Mann mit der Waffe bereits wieder: »Stehen bleiben!« Sie waren an eine seitlich gelegene Tür gekommen, die durch einen schweren Riegel gesichert war. Raum V, stand in schwarzen Lettern über ihr. Ihr Bewacher trat vor und schob den Riegel zurück. Justus schielte zur Seite. Fluchtmöglichkeiten gab es keine. Gegenüber schloss sich ein weiterer Gang an, der ebenfalls zu einer Stahltür führte.
    Mit einem saftigen Fußtritt stieß der Mann die Tür auf und befahl den drei Jungen: »Los, rein mit euch!«
    Widerwillig stolperten Justus, Peter und Bob in das Zimmer. Der Mann drückte auf den Lichtschalter und kaltes Neonlicht flackerte auf. Die drei Detektive blickten sich um. Sie befanden sich in einem kärglich möblierten, weiß gestrichenen, fast quadratischen Raum. Da er unter der Erde lag, hatte er keine Fenster. In der Ecke standen zwei einfache Liegepritschen und an einer Wand stapelte sich ein mannshoher Berg von Computerausdrucken. In einem kleinen Nebenraum hing neben einer alten Toilette ein schmutziges Waschbecken.
    »Hier seid ihr sicher.« Der Mann grinste. »Ihr wolltet es ja nicht anders.« Mit einem lauten Kratzen wurde der schwere Riegel vorgeschoben. Die drei ??? waren gefangen.
    Peter stellte die Wasserbox neben das Feldbett und setzte sich erst einmal hin. »Ich gebe eine Runde aus, Jungs«, sagte er. »Ich denke, wir brauchen einen Schluck.«
    Bob legte sich neben ihn auf die Pritsche. »Mann, bin ich fertig …« Er schloss die Augen und hielt sich den Kopf.
    Peter packte einen Becher aus und schenkte ein. »Komm, alter Junge, trink was.« Er half Bob in die Sitzposition und lehnte ihn an die Wand. Dann reichte er ihm den Becher.
    Justus hatte sich inzwischen über den Papierberg hergemacht. »Wozu braucht man hier wohl so viel Papier?«, sagte er und wühlte sich durch die Stapel. Er zog einen Bogen hervor. »Zahlen, Zahlen, Zahlen, selbst mein Computergehirn hilft da nicht weiter.« Er warf das Papier zurück. »Keine Ahnung, was die bedeuten sollen, aber zum Goldsuchen können sie eigentlich nicht dienen.«
    »Hier, dein Krafttrunk.« Peter reichte ihm einen Plastikbecher. »Das Ganze hier hat das einladende Aussehen einer Gefängniszelle«, sagte er.
    Justus trank das Wasser in schnellen Zügen aus. »Ah, das tut gut. Komm, noch ’ne Runde.«
    Der Erste Detektiv setzte sich neben Peter auf das Feldbett. »Ein Atombunker mitten in der Wüste, was soll das? Wer soll sich da hineinretten?« Genießerisch ließ er sich das Wasser über die Zunge gleiten. »Wusste gar nicht, dass Wasser so ein köstliches Getränk ist.«
    Peter schraubte den Kanister wieder zu. »Was glaubst du, wie lange wird er uns hier festhalten?«
    Justus zuckte mit den Achseln. »Weiß ich es? Für immer?«
    »Komm, Just, mach mir keine Angst!«
    »Hoffnung kann ich dir auch nicht machen. Wir sitzen in der Falle und ich …«
    »Was ist?«, fragte Peter.
    »Pscht!«, flüsterte Justus. »Freunde, wir werden beobachtet.« Er nickte in Richtung Tür.
    Bob und Peter sahen möglichst unauffällig hinüber.
    Erst jetzt bemerkten sie, dass die Tür ein kleines Guckloch hatte, durch das man fast unbemerkt den Raum beobachten konnte. Und Justus hatte recht: Ein großes Auge starrte sie
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