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Todesdrang: Thriller (German Edition)

Todesdrang: Thriller (German Edition)

Titel: Todesdrang: Thriller (German Edition)
Autoren: Michael Hübner
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der sich bereits eine Blutlache gebildet hatte.
    Dirk löste sich aus seinem Schockzustand und rannte auf sie zu. Verzweifelt presste er seine Hände auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. Doch die Halsschlagader war durchtrennt, und das Blut quoll weiter durch seine Finger hindurch.
    »Hilfe!«, schrie er, so laut er konnte. Während er weiter darum bemüht war, die klaffende Öffnung an Rosis Hals zusammenzudrücken, beobachtete er, wie Niklas sich mit auf dem Rücken gefesselten Händen aufrichtete und von Lohmanns Messer in der Seite getroffen wurde. Er schrie kurz auf, sackte zu Boden und blieb reglos vor der Küchentür liegen.
    Dirk widerstand dem Drang, auf Lohmann loszugehen. Rosi würde innerhalb von Minuten sterben, wenn es ihm nicht gelang, die Blutung einigermaßen unter Kontrolle zu bringen.
    »Die Stunde der Entscheidung ist gekommen«, meinte Lohmann und streckte ihm die blutverschmierte Klinge entgegen. »Ich werde mich nicht wehren. Lass deinem Hass freien Lauf!«
    Dirk kämpfte mit sich. Sein Blick glitt von Lohmann zurück auf Rosi. Es war ihm zwar gelungen, den Blutfluss etwas zu verlangsamen, dennoch wurde die Lache auf dem Tisch immer größer. Ihr Gesicht war noch bleicher geworden, nahm fast schon graue Züge an. Er hätte nicht einmal sagen können, ob sie noch bei Bewusstsein war.
    »Na los«, drängte Lohmann. »Sie oder ich, folge deiner Bestimmung. Sollte ich mich in dir getäuscht haben, sehe ich mich leider gezwungen, auch dich zu töten.«
    Dirk keuchte. Erneut sah er Lohmann an. Der Hass, den er für diesen Mann empfand, war unerträglich. Er wollte ihn leiden und sterben sehen, wollte seine Eingeweide mit bloßen Händen zerquetschen. Was würde geschehen, wenn die Polizei Lohmann verhaftete? Wahrscheinlich würde er in eine psychiatrische Anstalt gesperrt werden, mit einem eigenen Zimmer und drei Mahlzeiten am Tag. Das war keine Bestrafung, entsprach nicht seiner Vorstellung von Gerechtigkeit.
    Vom Flur her drang das Geräusch schneller Schritte durch die Wand. Nur noch Sekunden, und die Polizei würde hier sein. Sollten sich Beckers Leute um Rosi kümmern, dachte er. Seine Aufgabe war nun eine andere.
    Aus den Augenwinkeln heraus erkannte Dirk, wie Niklas mit letzter Kraft einen Fuß auf die Klinke der Küchentür hievte, bis sie nachgab und nach innen aufschwang. Wie ein Pfeil schoss Cookie aus seinem Gefängnis heraus und hechtete geradewegs auf Lohmann zu. Er verbiss sich in dem ausgestreckten Arm, sodass Lohmann das Messer entglitt. Lohmann packte Cookie, riss ihn herum und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen den Heizkörper an der hinteren Wand, vor dem er wimmernd liegen blieb.
    Dirk ließ von Rosi ab, sprang in einem Satz über den Tisch und stürzte sich schreiend auf Lohmann. Er drückte ihn zu Boden und schlug wie von Sinnen auf sein Gesicht ein, bis es aus jeder Pore zu bluten schien. Lohmann ließ es über sich ergehen, zeigte keinerlei Gegenwehr. Ein seltsam zufriedenes Grinsen entblößte seine blutverschmierten Zähne. Schließlich griff Dirk nach dem Messer und riss es nach oben, um Lohmann die Klinge in die Brust zu rammen.
    Mit einem lauten Krachen gab in diesem Moment der Türrahmen nach. Holz splitterte, als die Angeln aus dem Furnier gerissen wurden und die Polizeibeamten in den Raum stürmten.
    »Fallen lassen!«, schrie Becker und hielt seine Dienstwaffe auf Dirk gerichtet, während hinter ihm weitere Uniformierte mit Schutzwesten den Raum sicherten. »Messer weg, Bukowski!«
    Dirk beachtete ihn nicht. Das Messer in seiner Hand zitterte, verharrte über Lohmanns Brust. »Kümmern Sie sich um die Verletzten und überlassen Sie das hier mir!«, entgegnete er mit wutverzerrter Stimme.
    »Das kann ich nicht, und das wissen Sie!«, brüllte Becker. »Ich habe über das Handy alles mit angehört. Sie sind aus dem Schneider, Bukowski. Was immer dieser Mann Ihnen angetan hat, es ist es nicht wert, Ihr Leben auch noch wegzuwerfen!«
    Doch , erwiderte Dirk in Gedanken. Es ist das Einzige, was noch einen Wert hat!
    »Legen Sie das Messer weg, sonst bin ich gezwungen, auf Sie zu schießen! Ich verspreche Ihnen, der Mann wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen!«
    Gerecht , hallte es durch Dirks Kopf. Es konnte nur eine gerechte Strafe für diesen Dreckskerl geben.
    Lohmann gab ein heiseres Lachen von sich und spuckte Blut. »Ich kann es in deinen Augen sehen«, flüsterte er Dirk zu. »Du bist wie ich.«
    »Halt endlich dein Maul!«, schrie Dirk und ließ das
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