Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)

athletisch – wenn man auf diese blonden Typen stand. Aber der Warmduscher hatte sich wahrscheinlich Strähnchen machen lassen.
    Warum wollte sie mit ihm ausgehen?
    Weil sie den Widerling immer noch liebt, was denn sonst.
    Devs Gefühle waren in Aufruhr. Als er auf sein Büro zusteuerte, folgte er einem blinden Reflex.
    Die Whiskyflasche stand in seinem Schreibtisch. Er schloss die Tür hinter sich, verriegelte sie und angelte sich einen Plastikbecher aus dem Papierkorb.
    Als er ein paar Stunden später aus dem Büro torkelte, sah er doppelt. Alles war verschwommen und unscharf, aber schließlich hatte er die Herrentoilette erreicht und stolperte hinein.
    Wow … es gelang ihm tatsächlich, den Reißverschluss herunterzuziehen, aber der Hosenschlitz wollte irgendwie nicht stillhalten, und er hatte Mühe, seinen Penis herauszuholen. Aber dann merkte er, dass er zwei Penisse hatte. Kein Wunder, dass es schwierig gewesen war.
    Dev sah an sich herunter, ziemlich stolz. Man konnte froh sein als Mann, wenn man zwei Penisse hatte. Man musste halb so häufig zur Toilette und hatte doppelt so viel Spaß mit den Frauen. Und man hatte ein Ersatzteil, falls an dem andern Penis was kaputtging. Definitiv ein Vorteil, oder?
    Das einzige Problem mit den zwei Dingern war, dass man extrem schlecht zielen konnte. Zumal, wenn das Becken so tanzte wie dieses. Es wich nach rechts aus, dann nach links. Hüpfte sogar hoch und runter.
    Dev kniff die Augen zusammen, konzentrierte sich, zielte … zielte wirklich genau, und freute sich. Melde Vollzug, Erfolg auf der ganzen Linie. Nicht ein Tropfen daneben. Auf keinem seiner vier Schuhe. Er war ein Champion.
    Es gelang ihm, seine beiden Penisse in der Hose unterzubringen, sich alle achtzehn – oder waren es zwanzig? – Finger zu waschen und in den Spiegel zu sehen. „Uncle Sam will dich “, sagte er und zeigte auf sein Spiegelbild. „Nein, warte. Dich da. Den anderen.“
    Irgendwie war das zum Totlachen. Dass Uncle Sam überhaupt einen von ihm wollte. Das musste er den Jungs erzählen. Ach ja, und den schwedischen Koch umbringen.
    Er wankte aus der Herrentoilette und stampfte in die Küche wie Clint Eastwood in einen Westernsaloon. Irgendwo spielte ein Radio. Und ein paar Leute spülten Geschirr und tranken Wein und verstauten Essen in Plastikbehältern.
    „Hi, alle su…sam’n!“
    „Hi, Dev. Wo hast du denn gesteckt?“ Aidan kam auf ihn zu und warf sich das Geschirrhandtuch über die Schulter.
    „Dassis schtreng geheim.“ Dev brach in Gelächter aus.
    Sein Bruder nahm ihn beim Arm. „Hast du getrunken, Bruderherz?“
    „Blo…oß Wasser. Ischschwöre.“
    „Ah ja. Devvy, mein Kleiner, ich glaube, ich fahre dich heim, was denkst du?“
    „FfkeinFall. Erssma mussas Dinner se…wiert wer’n. Unndas Dessert. Si…sitron’nkuch’n … Schock…Schockol… Himbeermuhsch…“
    „Haben wir, Dev. Vor anderthalb Stunden. Die Leute sind gegangen, Kleiner, und du bist ziemlich besoffen, habe ich recht?“
    Dev hörte ihm gar nicht mehr zu, weil er Kylie entdeckt hatte. Kylie. Die Liebe seines Lebens. Sie stand mit Pete an einem der Spülbecken aus rostfreiem Stahl, die Hände bis zu den Ellbogen im schaumigen Wasser, und schrubbte Pfannen und Töpfe. Adam und Ciara trockneten ab.
    Pete sagte etwas, über das Kylie lachen musste. Mit einer Hand löffelte sie eine Portion Schaum aus dem Becken und schüttelte ihn Pete auf den Scheitel. Pete erwiderte die freundliche Geste mit einem Schaumklecks auf ihrer Nase. Kylie quietschte und musste niesen.
    Dev schwankte. Kylie hatte sich mit Oberarschloch Jack verabredet. Und jetzt flirtete sie mit Pete. Seinem Freund Pete. Die zwei hatten viel zu viel Spaß miteinander für seinen Geschmack.
    Sie war nichts für Pete. Sie nicht. Pete war nett und alles und … aber Kylie gehörte ihm. Jawohl, ihm.
    Dev wankte auf die beiden zu. Auf seinen vier Füßen.
    Aidan versuchte ihn aufzuhalten, aber Dev schüttelte seinen Griff um seinen Oberarm ab.
    Ciara sah ihn kommen, und auf ihrem Gesicht zeigte sich der Ausdruck, den sie immer hatte, wenn sie besorgt war. Dabei hatte sie doch gar keinen Grund dazu. Alles war in Ordnung. Er musste nur Kylie überzeugen, dass er besser war als Pete.
    Pete war ein klasse Typ. Echt nett und alles. Also. Wo war er besser als Pete? Wie konnte er Kylie überzeugen, dass sie mit ihm ausgehen sollte? Nicht mit Pete. Und diesem ganzen Seifenschaum.
    Und dann dämmerte es ihm. Ja, sicher, das war es! Warum hatte er nicht