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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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Anrufbeantworter hinterlassen.
    Plötzlich flog die Tür für die Angestellten neben der Treppe auf, und ein großer Polizist mit einer kleinen, in eine Decke gehüllten Gestalt kam in die Notaufnahme gestürmt. „Er ist mir vor den Wagen gelaufen“, berichtete er atemlos. „Er blutet, und ich fürchte, sein Bein ist gebrochen.“
    Georgia zeigte zur Anmeldung und rief, während sie neben dem Cop herlief: „Wir haben jemanden, der von einem Auto angefahren wurde! Welcher Raum ist frei?“
    „Nummer drei“, antwortete die Schwester in der Anmeldung und reichte ihr im Vorbeieilen eine Patientenkarte. Die Leute machten Platz, und Georgia suchte nach dem diensthabenden Arzt, während sie in den freien Raum voranging. „Jemand soll Dr. Story holen!“, rief sie, bevor sich die Tür schloss. Dann nahm sie automatisch ein Paar Latexhandschuhe aus einem Spender.
    Sie empfand einen Anflug von Zuneigung zu dem breitschultrigen Polizisten, der das Unfallopfer vorsichtig auf den Untersuchungstisch legte. Sein Hemd war blutverschmiert und sein Gesicht so besorgt, dass es Georgia rührte. In solchen Situationen hatte sie keine Zweifel an ihrer Berufswahl. So konnte sie wenigstens ihren Beitrag zu einer besseren Welt leisten. Sofort fühlte sie sich mit diesem Mann verbunden, denn auch er arbeitete in einem Beruf, in dem er Leben retten musste.
    „Wissen Sie den Namen des Opfers?“, fragte sie und trat an den Tisch.
    „Nein“, erwiderte der Cop und zog die Decke zurück. „Er trug kein Halsband.“
    Georgia erstarrte beim Anblick des haarigen Bündels. „Das ist ein Hund.“
    „Ja, Ma’am.“
    Wütend streifte sie sich die Handschuhe wieder ab und rang um Beherrschung. „Wir behandeln hier Menschen, Officer, keine Tiere.“
    Er runzelte die Stirn. „Können Sie nicht eine Ausnahme machen?“
    „Selbstverständlich“, sagte sie sarkastisch, „wenn ich meinen Job verlieren will.“ Sie ging zur Tür und rief: „Dr. Story wird nicht mehr benötigt!“ Dann drehte sie sich wieder zu dem dunkelhaarigen Polizisten um. „Wir müssen uns an unsere Vorschriften halten. Das sollten Sie eigentlich wissen.“
    Er zog die dunklen Brauen zusammen. „Sie könnten ihn wenigstens verbinden.“
    Der arme Hund tat ihr leid. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, um den Impuls zu helfen zu unterdrücken. Schließlich musste sie ihre Einkäufe und ihre Miete bezahlen, nicht zu vergessen das Darlehen für die Ausbildung. Und das würde sehr schwer werden, wenn sie ihren Job verlor. Auch nach einem Jahr in der Unfallmedizin galt sie noch als Neuling. Dr. Story beobachtete sie genau. Eine solch ungeheure Verletzung der Vorschriften wie diese konnte das Ende ihrer Karriere im County Hospital bedeuten und wäre ein Makel in ihrer Personalakte. Georgia schluckte und wandte den Blick ab. „Tut mir leid, aber das sind die Krankenhausvorschriften. Die Tierklinik in der Sechzehnten Straße ist die nächstgelegene Einrichtung.“
    Der Zorn des Polizisten war deutlich spürbar. Doch statt zu gehen, begann er die Regale zu durchsuchen.
    „Was machen Sie da?“
    „Das, was Sie eigentlich machen sollten“, knurrte er, nahm eine Rolle Mullverband aus einem Karton und rollte ihn ab.
    Georgia machte den Mund auf, um zu protestieren, erkannte jedoch, dass es zwecklos wäre, mit diesem offenbar wild entschlossenen Mann zu streiten. Sie hielt sich zurück, doch als er anfing, den Hund ungeschickt zu verbinden, geschah etwas mit ihr. Eine unerwartete Wärme durchströmte ihre Brust, und sie empfand tiefe Bewunderung. Der Mann hatte keine Ahnung, was er da tat, aber er war entschlossen, zu handeln. Auch wenn es noch so unangebracht war, hatte sie Respekt vor seinem Diensteifer.
    Aber als er ungefähr zehn Meter Verbandmull abgewickelt hatte, schüttelte sie den Kopf. „Das reicht“, sagte sie leise.
    Mit funkelnden Augen sah er auf, bereit zu kämpfen.
    „Der arme Hund kriegt ja keine Luft mehr“, erklärte sie, zog sich die Latexhandschuhe wieder an und griff nach Schere und Klebeband. In der Gewissheit, dass sie vermutlich einen Verweis oder sogar eine fristlose Kündigung erhalten würde, untersuchte sie das Tier flüchtig und verband es. Beide, Hund und Cop, betrachteten sie still und mit großen Augen. Sie fühlte, dass der Zorn des Polizisten nachließ. „Officer …“
    „Medlock“, stellte er sich vor.
    „Officer Medlock, mein Wissen über die Anatomie eines Hundes ist begrenzt, aber es scheint, dass er tatsächlich ein
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