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Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Autoren: Diane Pershing , Lyn Stone , Cheryl Biggs
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ich hätte ihn hereingelegt, aber mein Anwalt war großartig und die Richterin sehr verständnisvoll. Sie verpasste ihm die Höchststrafe. Als er wieder herauskam, rief er mich an. Er wollte eine Versöhnung. Ich lehnte ab.” Molly lachte gequält. “Ehrlich gesagt, ich habe es etwas drastischer formuliert.”
    Zwei Jahre? Was hatte der Kerl ihr wohl angetan? “Wie schwer waren Sie verletzt?”, fragte Damien.
    Molly lächelte matt, ballte eine Hand zur Faust und rieb mit der anderen über die Knöchel. “Ich habe fast so gut ausgeteilt, wie ich einstecken musste. Es ist erstaunlich, welche Kräfte man entwickelt, wenn man in die Enge getrieben wird.” Sie schüttelte die Faust, als würde sie noch immer schmerzen.
    “Er hat Sie geschlagen”, stellte Damien mit eisiger Stimme fest.
    “Mmm. Und mich gewürgt. Ich riss mich los und schlug zurück. Sein letzter Faustschlag warf mich nach hinten, und ich prallte mit dem Hinterkopf auf. Es hat ziemlich geblutet, und ich hatte eine schwere Gehirnerschütterung. Ich muss schlimm ausgesehen haben.”
    Damien wehrte sich gegen die Wut, die in ihm aufstieg. Er musste objektiv bleiben. Molly war kein hilfloses, zerbrechliches Geschöpf. Sie war groß, stark und tapfer. Aber sie war eine Frau. Und damals war sie vermutlich zudem schwanger gewesen.
    Damien räusperte sich und konzentrierte sich auf seine Notizen. “Hat er seitdem wieder etwas getan, das befürchten lässt, er könnte erneut gewalttätig werden?”, fragte er so sachlich wie möglich.
    Molly starrte auf ihre Finger. Die Nägel waren kurz und nicht lackiert. “Oh, ja. Nach meiner Verabredung.”
    “Eine Verabredung”, wiederholte er und schrieb es auf. “Was für eine und mit wem?”
    “Meine erste und einzige seit der Scheidung. Vor einer Woche. Ich war mit Joe Malia bei einem Konzert. Er war ein Kollege aus dem Museum, in dem ich gearbeitet habe.”
    Damien sah auf. “Ich dachte, Sie sind Grafikerin.”
    “Bin ich. Freiberuflich. Broschüren, Logos, Illustrationen und so etwas. Die Arbeit im Museum war ein Teilzeitjob. Bis gestern. Sie haben mich gefeuert. Dafür hat Jack gesorgt. Genauer gesagt, sein Vater. Er hat Beziehungen.”
    “Sie sagten gerade, der Mann, mit dem Sie ausgegangen sind, ‘war’ ein Kollege. Warum? Ist er ebenfalls entlassen worden?”
    Molly sah ihn an, und ihre Augen verdunkelten sich vor Trauer und Zorn. “Zwei Tage, nachdem wir zusammen ausgegangen waren, kam er ums Leben. Er wurde angefahren. Fahrerflucht.”
    Fast wäre Damien der Kugelschreiber aus der Hand gefallen. “Sie glauben, es war Mord?”
    “Am Tag darauf rief Jack mich an und sagte, ich solle vorsichtig sein, wenn ich das nächste Mal eine Straße überquere.”
    Als Damien nichts erwiderte, schluckte sie mühsam und fuhr fort. “Hören Sie, Jack war immer krankhaft eifersüchtig, aber ich schwöre, er hatte keinen Grund dazu. Er glaubte mir nicht und beschuldigte mich sogar, das Kind eines anderen Mannes zu bekommen. Darum ging es auch bei dem Streit. Bei dem, für den er ins Gefängnis gekommen ist.”
    Das klang, als hätte es noch andere gegeben.
    Damien starrte auf den Notizblock. Hoffentlich merkte sie nicht, wie wütend er war. Das Letzte, was sie brauchte, war noch ein Mann, der die Beherrschung verlor. Er musste ruhig bleiben.
    “Ich verstehe”, sagte er schließlich, obwohl er keineswegs alles verstand. Warum war sie bei dem Mann geblieben? Er hatte nie begriffen, warum Frauen so etwas ertrugen. Noch dazu so eine wie diese.
    Trotzdem bezweifelte er, dass Jack Jensen der Todesfahrer war, der Malia auf dem Gewissen hatte. Vermutlich war es ein tragischer Unfall gewesen, und Jack hatte ihn nur ausgenutzt, um Molly Angst zu machen.
    Sydney patschte mit beiden Händen in der klebrigen Masse herum, die sie aus dem Muffin und dem Saft inzwischen gemacht hatte.
    Gelassen stand Molly auf und beseitigte den Brei, als würde sie das jeden Morgen tun. “Ich muss Syd und meine Mutter so schnell wie möglich aus der Stadt bringen. Aber mir fällt kein sicherer Ort ein. Jack kennt jeden, den wir kennen. Außer Ihnen natürlich.”
    “Das wäre allerdings vernünftig. Ich kümmere mich darum”, versprach Damien. Es war kein Problem. Wesentlich schwieriger würde es sein, Molly dazu zu bewegen, mit den beiden die Stadt zu verlassen.
    “Danke”, sagte sie leise und drückte seine Hand.
    Wie zuvor weckte die kurze Berührung etwas in ihm, das er nicht recht deuten konnte. Es war kein Verlangen, denn das
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