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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
Autoren: Megan Hart
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bedeutete, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, und danach war ihr gar nicht. Vielleicht half etwas kühle Luft, und so trat sie hinaus auf Brians rückwärtige Veranda. Sie bot nicht gerade einen Meeresblick, aber wenn man sich über das Geländer beugte und den Hals ein wenig um die Ecke reckte und wusste, wohin man schauen musste, konnte man ein kleines Stückchen Strand sehen. Zumindest tagsüber.
    Natürlich war Nick auch da, weil das Universum nun einmal so funktionierte. Auch wenn sie sein Gesicht nicht sehen konnte, erkannte Bess ihn sofort am Verlauf seiner Schultern und dem Geruch nach Rauch.
    Zwei Bier hatten sie nicht betrunken gemacht, erlaubten ihr aber, Selbstbewusstsein vorzutäuschen. Als sie ihre Hände neben seine auf das Geländer legte, zuckte Nick nicht einmal. Er wandte ihr sein Gesicht zu, und auch wenn sie gerne etwas anderes als Gleichgültigkeit darin gesehen hätte, sah sie doch nur das rotglühende Ende seiner Swisher Sweet.
    „Du reist morgen ab.“ Das war keine Frage.
    „Ja.“
    Er nahm einen Zug und warf die Kippe dann in eine mit Sand gefüllte Dose, die Brian als Aschenbecher aufgestellt hatte. Dort glühte sie noch einen Augenblick vor sich hin, bevor sie erlosch. Sich auf das Verglühen der Asche konzentrierend, sah Bess ihn nicht an, als er wieder sprach.
    „Zurück zu deinem Freund, hm? Ich bin sicher, er freut sich, dich zu sehen.“
    Bess antwortete nicht. Aus Erfahrung kannte sie die Kraft, die im Schweigen lag, und die Hilflosigkeit, die einen überfiel, wenn einem ein ebensolches Schweigen entgegengebracht wurde.
    „Weil er dich liiiebt.“
    Sie musste sein Gesicht nicht sehen, um den Spott zu hören.
    Sie kämpften mit der Stille, während die Musik der Party zu ihnen hinauswehte, ab und zu übertönt von Gesprächsfetzen und dem entfernten Rauschen des Meeres.
    „Weißt du denn nicht, dass Liebe nur ein Haufen Scheiß ist?“, fragte Nick und unterbrach damit als Erster das Schweigen.
    Bess hatte gedacht, dass der Sieg süßer schmecken würde. „Red dir das nur weiter ein.“
    Sie schaute ihn an, und er erwiderte den Blick.
    „Viel Glück damit“, sagte Nick, ohne es zu meinen.
    „Viel Glück mit Missy“, erwiderte Bess und meinte es auch nicht so.
    „Missy? Was zum Teufel soll das denn heißen?“
    Endlich war sein Gesicht keine versteinerte Maske mehr. Er sah aufrichtig geschockt aus, ein Anblick, der Bess großes Vergnügen bereitete. Sie zuckte mit den Schultern.
    „Sie hat mir von euch erzählt.“
    Nick schüttelte den Kopf, nahm dann die Baseballkappe ab und schob sie in seine hintere Hosentasche, damit er sich mit den Händen durch die Haare fahren konnte. Aufgewühlt zog er seine Zigaretten aus der Hemdtasche, zündete sich aber keine an.
    „Ernsthaft, Bess. Was hat sie dir erzählt?“
    „Sie hat gesagt, dass ihr es auf dem Küchentisch getrieben habt.“ Bess schaffte es, ihre Stimme gleichgültig klingen zu lassen, als ob es ihr nichts ausmachen würde.
    Nicks Miene verfinsterte sich. „Sie lügt.“
    „Wirklich?“ Bess verschränkte die Arme. „Normalerweise sagt Missy die Wahrheit, wenn sie mir erzählt, mit wem sie gevögelt hat.“
    „Dieses Mal nicht.“ Er steckte die Zigaretten wieder weg.
    Bess hielt den Rücken gerade und den Blick fest. „Sie sagt, ihr habt es getan.“
    „Ich sage, das haben wir nicht.“ Er drehte sich um und umklammerte die Brüstung so fest, dass sie erzitterte. „Verdammt, Bess. Du weißt, dass ich nicht …“
    „Sie hat mit Ryan Schluss gemacht.“ Diese Tatsache war durch den täglichen Strandklatsch bestätigt worden.
    „Das ist mir egal.“ Nick warf ihr über die Schulter einen Blick zu. „Wenn sie gesagt hat, dass ich sie gefickt habe …“
    „Auf dem Küchentisch“, warf Bess ein.
    Er wirbelte herum und packte sie an den Oberarmen. „Sie ist eine verdammte Lügnerin, Bess, und das weißt du.“
    „Das weiß ich nicht!“, rief sie, und er trat einen Schritt zurück. „Sie sagt, ihr hab es getan! Und weißt du was, Nick? Es ist egal!“
    „Das sollte es aber nicht sein!“, schrie er zurück.
    „Nun“, sagte Bess nach einem Augenblick. „Das ist es aber. Weil ich dachte, ihr beide seid meine Freunde, aber einer von euch lügt mich an.“
    „Ich bin es nicht.“ Er konnte nur zwei Schritte in jede Richtung gehen, und das tat er auch wieder und wieder.
    „Es ist egal“, wiederholte sie ihre Lüge. „Es interessiert mich nicht mehr.“
    Sie schauten einander an, und er sah als
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