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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft
Autoren: KATHIE DENOSKY
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Erregung ansah, stieß die Tür auf und versuchte, sich innerlich auf die Aufgabe vorzubereiten, die vor ihr lag.
    Dass sie so scharf auf ihn war, war der Grund, warum sie sich jetzt in diesem Dilemma befand. Das durfte sie nie vergessen.
    „Melissa, hörst du mich?“ Avery Lancaster, die Verlobte ihres Bruders Guy, sah sie fragend an.
    „Äh … nein, entschuldige.“ Melissa trank einen Schluck Wasser. Sie musste sich wirklich zusammennehmen. Wenn es nur nicht so schwer wäre, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf das verfluchte Ergebnis des Schwangerschaftstests!
    „Ich habe dich gefragt, ob du die Gurkensandwiches schon probiert hast, die Guy neu auf die Karte gesetzt hat.“ Avery zeigte auf die in Leder gebundene Speisekarte, die ihre zukünftige Schwägerin in der Hand hielt.
    Schnell überflog Melissa die neue Rubrik „Gesunde Empfehlungen“, die Guy als Generalmanager der Restaurants und Bars neu in die Karte der Sky Lounge aufgenommen hatte. „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass er das Angebot erweitert hat.“
    Avery warf ihr einen besorgten Blick zu. „Was ist nur los mit dir? Ist was passiert?“
    „Nein, nichts Besonderes, nur das Übliche. Irgendwas macht beim Spa immer Schwierigkeiten.“ Sie legte die Speisekarte hin, sah die Freundin aber nicht an. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie Avery nicht erzählte, was sie wirklich bedrückte. Aber zuerst musste sie mit Shane sprechen.
    „Hast du immer noch Probleme mit deiner Assistentin, Schwesterchen?“ Guy war auf sie zugekommen, beugte sich vor und küsste seine Verlobte zärtlich auf die Wange, bevor er sich neben sie setzte.
    „Hin und wieder, doch insgesamt hat sie sich schon sehr verbessert. Allerdings hat sie heute Morgen fast wieder die Nerven verloren … Inzwischen ist alles geregelt.“
    „Mit anderen Worten, du hast dich darum gekümmert.“
    „Na ja, irgendwie schon“, gab Melissa zu. „Aber um fair zu sein: Es gab wirklich niemanden, der den Yogaunterricht hätte übernehmen können.“
    „Willst du immer noch das Wochenende freinehmen, wie du es vorhattest?“, fragte Avery.
    „Blake meint, ich sollte es tun.“ Unentschlossen zuckte Melissa mit den Schultern. Guys Zwillingsbruder Blake, der neue Generaldirektor vom Jarrod Ridge Resort , hatte diesen Vorschlag gemacht, weil man endlich herausfinden müsse, ob Rita ihrer Aufgabe wirklich gewachsen war. „Sie kann mich ja jederzeit telefonisch erreichen, und so ist das vielleicht keine schlechte Idee.“
    „Außerdem hast du bisher auch nur einen Tag Urlaub gemacht, seit du hier angefangen hast“, stellte Guy fest. „Besser wäre es allerdings, wenn du überhaupt nicht erreichbar wärst. Denn du weißt genau, dass Rita dich sonst wegen jeder Kleinigkeit anrufen wird.“
    Melissa rieb sich die pochenden Schläfen. „Aber ich kann sie nicht einfach hängen lassen. Was soll sie tun, wenn so etwas wie heute Morgen passiert?“
    Guy schüttelte nur den Kopf. „Wenn irgendetwas Dramatisches passiert, womit Rita nicht allein fertig wird, kann sie immer noch mich oder Blake anrufen. Ich bin fast das ganze Wochenende da. Und Blake auch, wie du weißt.“
    „Aber sie hat Angst vor euch beiden!“ Melissa lachte leise. „Außerdem, was versteht ihr denn vom Managen eines Wellness-Centers oder vom Yogaunterricht?“
    „Angst? Vor mir braucht doch keiner Angst zu haben!“, sagte Guy im Brustton der Überzeugung, musste jedoch selbst lachen. „Nur weil ich von meinen Leuten in jeder Beziehung Topqualität verlange, bin ich noch lange kein Tyrann.“ Liebevoll legte er Melissa die Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, ich schaff das schon mit dem Spa. Du solltest das Wochenende nutzen, dich zu entspannen und ein wenig zu amüsieren.“
    In ihrer Kindheit und Jugend hatte Melissa kein besonders herzliches Verhältnis zu ihren vier Brüdern gehabt. Daran war sicher ihr Vater schuld gewesen, der seine Gefühle immer unterdrückt und auch die Kinder nicht ermutigt hatte, Vertrauen zueinander aufzubauen. Seit dem Tod ihres Vaters hatte sich ihr Verhältnis jedoch erheblich verbessert, auch weil sie jetzt gemeinsam die Verantwortung für das Resort trugen. „Danke, Guy.“ Melissa lächelte ihren Bruder an. „Falls du mich brauchst …“
    „Nein, keine Sorge.“ Er blickte auf die Uhr und stand dann auf. „So, die Pause ist vorbei. Muss wieder zurück in die Küche, um zu sehen, ob auch alles läuft.“ Er
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