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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft
Autoren: KATHIE DENOSKY
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obligatorischen schwarzen Cowboyhut, entsprach er genau dem Typ Mann, für den Melissa schon immer geschwärmt hatte. Und wohl nicht nur sie – wenn sie die Mienen der weiblichen Gäste richtig interpretierte, die Shane McDermott unverblümt anstarrten.
    Jetzt drehte er sich um, lächelte, als er Melissa erkannte, und kam auf sie zu. Ihr Herz schlug wie verrückt. „Guten Morgen, Ms Jarrod“, begrüßte er sie und nahm mit einer galanten Verneigung den Hut ab. Dabei fuhr ihm eine leichte Brise durchs Haar, das so zerzaust aussah wie nach einer stürmischen Liebesnacht …
    Melissa holte tief Luft. „Guten Morgen, Mr McDermott“, brachte sie relativ gefasst heraus und reichte dem jungen Mann ihre Schlüssel.
    „Ich dachte, Freitag ist Ihr freier Tag.“
    „Das stimmt auch.“ Sie griff nach ihrer Tasche und ging schnell in Richtung Eingang. Doch er war sofort an ihrer Seite. „Die Yogalehrerin hat sich krankgemeldet“, fuhr sie hastig fort. „Da muss ich für sie einspringen.“
    „Und was ist nach dem Unterricht, wenn all Ihre Gäste die quälenden Verrenkungen hinter sich haben? Haben Sie dann frei?“
    „Ja.“ Was hatte er vor? Da sie Klatsch unter den Angestellten vermeiden wollten und einige der sehr konservativen Investoren des Resorts ihre Art der Beziehung sicher nicht gutheißen würden, hatten sie bisher sehr darauf geachtet, ihr Verhältnis geheim zu halten. Selbst ihre Familie hatte keine Ahnung. In der Öffentlichkeit zeigten sie sich sehr selten zusammen, sodass jeder vermuten konnte, sie wären nur Bekannte. Aus diesem Grund hatten sie auch noch nie eine ganze Nacht miteinander verbracht. Denn wenn jemand beobachtete, dass Shane morgens Willow Lodge verließ …
    Was also dachte er sich dabei, jetzt neben ihr herzugehen und ihr Fragen zu stellen? Wenn er so weitermachte, würde schon am Abend die Gerüchteküche brodeln, und am nächsten Tag würde die ganze Stadt Bescheid wissen. Außerdem fiel es ihr schwer, sich zusammenzunehmen und ihm nicht gleich an den Kopf zu werfen, dass sie schwanger von ihm war! Aber mit eiserner Disziplin gelang es ihr – was sie sicher ihrem Vater zu verdanken hatte. Unverbindlich lächelte Melissa ihn an.
    „Ich komme dann später zu dir“, sagte er und zwinkerte ihr zu. „Ich muss unbedingt mit dir sprechen, Lissa.“
    „Könntest du vielleicht etwas leiser reden?“, zischte sie ihm zu und sah sich hastig um. Immer wenn er Lissa zu ihr sagte, durchfuhr es sie heiß, denn er war der Einzige, der diesen Kosenamen benutzte. „Ich muss auch etwas mit dir besprechen. Aber ich glaube nicht, dass jetzt …“ Sie schwieg, als sie sah, dass einer der beiden Hotelpagen sie länger als nötig ansah. Als er sich schließlich abwandte, fuhr sie fort: „Haben Sie nicht heute das Geschäftsessen mit den anderen Investoren, Mr McDermott?“
    „Ja.“ Er lächelte sie fröhlich und unbeschwert an.
    Nicht mehr lange. Warte, bis du gehört hast, was ich dir zu sagen habe . „Und was machen Sie dann hier?“ Sie klang unfreundlicher, als sie beabsichtigt hatte. Aber wenn sie jetzt nicht bald in ihre Yogaklasse kam, würde die arme Rita einen Nervenzusammenbruch erleiden. Sicher wurden die Gäste allmählich ungeduldig. Außerdem musste sie endlich von diesem Mann wegkommen, der ihr ohnehin schon angeknackstes seelisches Gleichgewicht arg beanspruchte. Wenn er nur nicht so sexy wäre!
    „Ich wollte nur sehen, ob die Pferde, die ich euch verkauft habe, auch so sind, wie ihr sie wolltet.“ Fragend hob er eine Augenbraue. „Hast du was dagegen?“
    „Nein, natürlich nicht. Entschuldige. Der Yogaunterricht hätte schon vor einer Viertelstunde anfangen sollen.“
    „Dann will ich Sie nicht länger aufhalten, Ms Jarrod“, erwiderte er in normaler Lautstärke, weil sie inzwischen vor dem Eingang standen. Mit einer leichten Verbeugung drehte er sich um. „Es war nett, Sie getroffen zu haben. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.“
    Sie blickte ihm verstohlen hinterher und seufzte leise. Von hinten sah er beinahe genauso gut aus wie von vorn. Zu der eng sitzenden Jeans trug er ein dunkelbraunes Lederjackett, das seine breiten Schultern betonte. Leider wusste sie nur zu genau, wie er nackt aussah – er hatte die Figur einer antiken griechischen Statue –, und unwillkürlich musste sie daran denken, wie es sich anfühlte, wenn er sie in den Armen hielt, sie küsste und sie liebte. Sofort wurde ihr heiß, und sie senkte beschämt den Kopf, damit keiner ihr die
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