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Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)
Autoren: Misha'el Ben-Ami
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hinter der Bar stand und pausenlos in Bewegung war. Genau wie meine Machtlosigkeit gegenüber dem Geschehen, das nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte. Meine Gedanken, die das Chaos an der Bar widerspiegelten, rasten und ließen mich nicht für einen Moment los. Ich spürte immer noch die Anwesenheit dieser Frau, von deren Existenz ich bis vor einer Stunde noch nicht einmal gewusst hatte und derentwegen mein Geist jetzt in heller Aufruhr war. Oder besser gesagt, wegen ihrer physischen Abwesenheit.
    In diesem Moment stellte ich sie mir wie eine sich häutende Schlange vor, als ob sie ihren Körper abgelegt hätte und nun nur in ihrer Seele an meiner Seite stand. Ich begehrte sie. Meine Realität ohne sie war wie ein Essen ohne Salz. Geschmacklos. Auch hier wurde mir mal wieder klar, dass das Leben genau das war, was dir geschah, wenn du eigentlich ganz andere Pläne hattest.
    „Fern vom Auge, fern vom Sinn ist das Schiff womöglich abgesegelt.“ Die Silhouette der Frau spukte noch in meinem Kopf herum.
    Ich konnte mir dieses tiefe Gefühl der Trauer nicht erklären, als ich sah, wie sich eine andere Frau auf ihren Platz setzte. Es war, als ob sie die Auflösung ihrer restlichen Anwesenheit bedrohte. Ich kannte ihren Namen nicht, ich wusste nichts über sie, aber ich fühlte mich an sie gebunden wie noch nie zuvor und nach so kurzer Zeit. Vielleicht erlebte ich zum ersten Mal eine „Liebe auf den ersten Blick“, die Zukunft würde es sagen. Mir war natürlich an dieser Stelle schon ganz klar, dass ich komplett in Bourbon Sour verliebt war. Ich fühlte mich entspannt und beschwingt. Mit einer leichten Bewegung signalisierte ich dem Barkeeper, mein leeres Glas zu füllen.
    „Nochmal dasselbe“, sagte ich ihm.
    „Man soll eine erfolgreiche Rezeptur nicht ändern“, sagte ich zu dem Mann, der mich mit diesem wundervollen Stärkungsmittel bekannt gemacht hatte.
    Ich kannte Jean-Marc eigentlich nicht wirklich an diesem Abend und auch nicht an den vielen Abenden, die folgten.
    Dies war scheinbar die Natur einer nächtlichen Bekanntschaft in einer lauten Kneipe. Der dunkle Raum, der Alkohol im Blut und die Benommenheit der Sinne. Selbst der Geruchssinn wurde erheblich beeinträchtigt durch die stickige Wolke von Zigarettenrauch. Von diesem Abend an spannte sich unsere Freundschaft über zehn Jahre hinweg. Und jedes Mal, als ich glaubte, diesen Mann zu kennen, erwartete mich eine schockierende Überraschung, schockierender als zuvor. Schon bei unserem ersten Treffen erstaunte und faszinierte mich Jean-Marc. Er lehrte mich, den Augenblick zu leben, so wie er war, ohne die Notwendigkeit, sorgfältig im Voraus zu planen und ohne Organisation. So oder so geschahen die Dinge, wie sie auftraten und nicht nach irgendeinem sorgfältigen Plan eines Regisseurs. Diesen Schluss zog ich und letztendlich verinnerlichte ich ihn auch.
    Ich prüfte noch den Charakter dieses Mannes, der sich nicht einmal die Mühe gab, sich vorzustellen, und irgendwie fühlte ich eine aufrichtige menschliche Nähe zu ihm, da öffneten sich die Kneipentüren und sie kam die Treppe hinauf, nass von Kopf bis Fuß und ging geradewegs auf mich zu und sprach mich an.
    „Vom ersten Augenblick, als du in die Kneipe kamst, fühlte ich mich zu dir hingezogen“, gab sie zu, kleinlaut, aber voller Mut.
    Ich stand auf und wusste nicht, wie ich meine gemischten Gefühle für sie ausdrücken sollte. Ich war froh, sie wiederzusehen, aber ihr nasses, vom Wasser aufgeweichtes Aussehen beunruhigte mich. In dieser Situation gab es nichts, das einen Hauch von Verschwörung andeutete, oder von Vorausplanung. Während die Produktion die Hauptdarsteller auswählte, begann ein perfekt getimtes Schauspiel, das sich sorgfältig in die Schienen des Zeitplans einfügte wie eine Achterbahn in einem Freizeitpark. Unglücklicherweise wurde dieses Szenario Wirklichkeit in meinem Leben. Ich wusste nicht, ob ich ihrer sentimentalen Aussage glauben sollte, die wie aus einer billigen Seifenoper klang.
    „Bitte, setz dich“, bat ich und versuchte, ihre durchnässten Haare etwas abzutupfen. Ihre großen Augen leuchteten grün auf und ich konnte durch sie in das Innere ihrer Seele schauen. Ich wollte mich ihr nähern, sie brauchte meine Unterstützung.
    „Ich stand eine Weile draußen, aber ich konnte mich nicht bewegen, meine Beine weigerten sich, mich zum Auto zu tragen. Ich erstarrte unter dem Platzregen, konnte aber den Gedanken
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