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The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

Titel: The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
Autoren: Random House
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ersten Psychotherapeuten kennen, der sich auf die Lösung konzentrierte und nicht auf das Problem. Er war absolut zuversichtlich, dass Menschen verborgene Kräfte besitzen, mit deren Hilfe sie ihre Probleme selbst lösen können. Im Grunde war seine Einstellung zu Problemen das genaue Gegenteil von dem, was ich gelernt hatte. Er betrachtete sie nicht als Hindernis für die Klienten, sondern als gute Gelegenheit, in die Welt dieser ungenutzten Kräfte einzudringen.
    Zuerst war ich noch etwas skeptisch. Ich hatte schon davon gehört, dass man Probleme in Chancen umwandeln könnte, aber niemand hatte mir je erklären können, wie. Phil erklärte es klar und deutlich. Man müsste sich mit den ungenutzten Kräften durch bestimmte kraftvolle, aber dennoch einfache Techniken verbinden.
    Er nannte diese Techniken Tools , Werkzeuge.
    Nach dem Seminar war ich so aufgeregt, dass ich meinte, fliegen zu können. Ich war nicht nur begeistert davon, dass es wirklich Tools geben sollte, die den Leuten helfen konnten, sondern auch von Phils Haltung. Er erzählte ganz offen von sich und sprach über seine Theorien und seine Tools. Er verlangte nicht von uns, einfach hinzunehmen, was er sagte, er bestand nur darauf, dass wir seine Tools ausprobierten. Nur so könnten wir uns selbst ein Bild davon machen, was sie bewirkten. Er forderte uns geradezu auf, ihm nachzuweisen, dass er falschlag. Entweder war er sehr mutig, oder er war verrückt – wahrscheinlich beides. Auf jeden Fall war seine Wirkung so inspirierend, dass ich nach den festgefahrenen Dogmen meiner traditionell orientierten Kollegen endlich wieder frei atmen konnte. Ich sah jetzt deutlicher, wie sie sich hinter einer undurchdringlichen Wand aus verworrenen Vorstellungen versteckten und offenbar kein Bedürfnis hatten, diese selbst auszutesten und zu erfahren.
    Ich hatte in dem Seminar nur ein Tool kennengelernt, doch ich begann sofort, es regelmäßig zu üben. Ich konnte kaum erwarten, es an Roberta weiterzugeben. Ich war sicher, es würde ihr besser helfen als der Versuch, tiefer in ihrer Vergangenheit nachzugraben. In unserer nächsten Sitzung sagte ich: »Hier ist etwas, das Sie in dem Augenblick machen können, in dem Sie sich zwanghaft verhalten«, und erklärte ihr das Tool. (Ich werde es später beschreiben.) Zu meinem Erstaunen nahm sie es begeistert an und benutzte es sofort. Noch erstaunlicher war, dass es half! Meine Kollegen hatten unrecht. Roberta etwas zu geben, das ihr sofort half, führte keineswegs dazu, dass sie fordernder und unselbstständiger wurde; es regte sie vielmehr dazu an, sich aktiver und engagierter in die Therapie einzubringen.
    Mein Gefühl der Frustration hatte sich in kürzester Zeit in die Erfahrung verwandelt, jemandem wirklich helfen zu können. Ich wollte mehr – mehr Informationen, mehr Tools, ein tieferes Verständnis davon, wie sie funktionierten. Handelte es sich nur um eine Wundertüte verschiedener Techniken, oder war es das, was ich erhofft hatte – ein völlig neuer Blick auf den Menschen?
    Um mehr zu erfahren, bedrängte ich Phil nach jedem Seminar mit Fragen. Er war immer kooperativ – anscheinend beantwortete er gern Fragen –, aber jede seiner Antworten warf eine neue Frage auf. Ich hatte den Eindruck, auf eine Goldader gestoßen zu sein, und wollte so viel wie möglich davon mit nach Hause nehmen. Ich war unersättlich.
    Damit stellte sich eine weitere Frage. Was ich von Phil lernte, war so überzeugend, dass ich es in den Mittelpunkt meiner Arbeit mit meinen Klienten stellen wollte. Es gab jedoch kein Ausbildungsprogramm, keinen akademischen Abschluss, den man hätte machen können. Darin wäre ich gut gewesen, aber Phil hatte anscheinend kein Interesse daran. Es verunsicherte mich. Wie konnte ich mich für ein entsprechendes Training qualifizieren? Würde er mich überhaupt als Kandidaten akzeptieren? Ging ihm meine Fragerei vielleicht auf die Nerven?

    Kurz nachdem ich begonnen hatte, Seminare zu geben, tauchte dieser eifrige junge Mann namens Barry auf. Etwas zögernd gab er sich als Therapeut zu erkennen, obwohl ich aus seinen detaillierten Fragen eher geschlossen hätte, dass er Anwalt war. Egal was er war, jedenfalls war er wirklich klug.
    Aber nicht deshalb beantwortete ich seine Fragen. Intelligenz oder akademische Würden haben mich noch nie beeindruckt. Was meine Aufmerksamkeit weckte, war seine Begeisterung – die Art, wie er nach Hause ging und die Tools selbst ausprobierte. Ich weiß nicht, ob ich mir das
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