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Testament liegt im Handschuhfach: Unterwegs mit der Mitfahrzentrale (German Edition)

Testament liegt im Handschuhfach: Unterwegs mit der Mitfahrzentrale (German Edition)

Titel: Testament liegt im Handschuhfach: Unterwegs mit der Mitfahrzentrale (German Edition)
Autoren: Mauritius Much
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Fahrt in ihrem Opel Astra erlebt. Noch zwei Minuten. Dann sieht er sie auf das Operngebäude zurennen. Na endlich.
    Diana ist ganz außer Atem. Sie hat sich richtig abgehetzt. Sie ist extra früher aus der Arbeit gegangen, aber es dauert, bis sie von ihrem Büro in einem Münchner Vorort zu Hause in der Innenstadt ist. Dann umziehen und schminken. Kurt scheint es nicht zu passen, dass sie so spät dran ist. Aber ihr elegantes blaues Kleid gefällt ihm offenbar … Jedenfalls mustert er sie ständig von oben bis unten … Diana lächelt. Lohnt sich doch, wenn man zeigt, was man hat … Dann erfährt Diana, dass er nur Stehplatzkarten hat. Ist wahrscheinlich ein Test. Er will wohl herausfinden, ob sie eine Zicke ist. Ist sie nicht. Ihr macht es nämlich wirklich nichts aus, stundenlang in der Oper zu stehen. Macht sie auch immer.
    Toll! Es ist Diana wohl wirklich egal, dass sie nicht unten im Parkett sitzt. Die Frau ist echt cool. Die muss Kurt erobern, koste es, was es wolle. Diana scheint es sehr zu gefallen, sie lächelt Kurt die ganze Zeit an. Unbedingt will er mit ihr heute noch weiterziehen. Am besten in seine Lieblingskneipe, ganz in der Nähe der Oper – und ganz zufällig zwei Häuser neben seiner Wohnung … Wer weiß, was der Abend dann noch bringt …
    Kurt ist schon ein Gentleman. Wie er ihr die Tür aufhält. Und dann in der Opernpause sagt, dass er aufs Klo geht, aber stattdessen mit einem Glas Sekt zurückkommt. Diana genießt den Abend in vollen Zügen. Klar, auch sie will noch nicht nach Hause. Die Kneipe ist sehr urig, und die Spaghetti sind vorzüglich. Die beiden quatschen die ganze Zeit, merken gar nicht, wie die Zeit vergeht. Um ein Uhr setzt der Wirt sie vor die Tür. Dann fragt Kurt, ob Diana noch auf ein Gläschen Rotwein zu ihm nach oben kommen will … Sie zögert, schließlich hat sie ja einen Freund, aber mit dem kriselt es mächtig, und Kurt, der ist irgendwie so süß und ganz anders … Scheiß drauf, denkt sie sich und folgt Kurt in seine Wohnung.
    Das läuft ja wie am Schnürchen. Kurt ist selber überrascht. Vier Wochen musste er auf ein Treffen warten, dann unterhält sich Diana nicht mal mit ihm beim Fußball-Schauen. Doch heute entwickelt sich alles perfekt. Sie verstehen sich prächtig, Diana ist superintelligent, sieht auch noch gut aus – und sitzt auf seiner Couch. Jetzt noch eine gute Flasche Rotwein …
    Fühlt sich gut an, so eng neben Kurt auf dem Sofa zu sitzen. Gleich werden sie sich küssen, das spürt Diana. Es knistert gewaltig zwischen den beiden … Schon sehen sie sich tief in die Augen. Doch vor lauter intensiven Blicken stößt sie ihr Glas um, der Rotwein verteilt sich auf dem weißen Sofa und auf ihrem schönen Kleid. So ein verdammter Mist. »Willst du mal ein Tuch holen?«, bittet Diana. Wenn sie ihr Kleid schnell abwischt, kriegt sie die Flecken vielleicht noch raus. Sofort springt Kurt auf und rennt in die Küche.
    Mein schönes Sofa! Seit fünf Jahren hat Kurt es, viele Partys hat es unbeschadet überstanden. Und jetzt kommt Diana zum ersten Mal mit und versaut es gleich mit Rotwein. ›Bleib’ cool‹, sagt er sich. Sie ist viel wichtiger als ein Lieblingssofa … Schnell kommt er mit einem Tuch zurück und beginnt, den Fleck aus der Couch rauszuscheuern.
    Was soll das denn? Diana hat einen dicken Rotweinfleck auf ihrem schönen Kleid, und Kurt putzt erst mal sein Sofa?!? Ein sauberer Gentleman ist das … »Und was ist mit mir? Mein Kleid geht kaputt!«
    Wie peinlich. Zwar ist das Kleid nichts gegen sein schönes Sofa, aber jetzt gibt es nur eine Priorität: Den schönen Abend nicht versauen. Sofort nimmt er den Lappen und reinigt Dianas Kleid, so gut es geht.
    Macht Kurt ja ganz geschickt, muss Diana zugeben. Ratzfatz hat er den Fleck aus ihrem Kleid rausbekommen. Sie ist nicht mehr sauer. Im Gegenteil, jetzt findet sie es rührend, wie er sich um sein Sofa bemüht. Scheint ihm ja wirklich sehr wichtig zu sein. Nicht schlecht, so ein Mann, der putzen kann … Aber hoffentlich ist er bald damit fertig. Denn zu zweit gibt es wirklich Schöneres, als dem anderen beim Scheuern zuzusehen …
    durch: Die Erstversorgung des Sofas ist geschafft, den Reinigungs-Feinschliff kriegt es morgen. Jetzt ist Diana wieder an der Reihe. Irgendwie muss er es schaffen, das Knistern von vorher schnell wiederherzustellen … Mann, sie ist aber auch echt süß, wie sie ihn so erwartungsvoll ansieht … Er schaut Diana tief in die Augen und fragt sie dann:
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