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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen
Autoren: Glen Cook
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wäre reiner Selbstmord.«
    Weder Beutler noch Sattler waren für subtile Problemlösungen bekannt. »Was sollen wir dann hier?« fragte Sattler.
    Gute Frage. »Wir sind hier, weil die Leute, die uns sagen, was wir tun sollen, keine Ahnung davon haben, gegen wen es geht.«
    »Na schön, Klugscheißer.« Ach, du mein Beutler. »Du lebst doch mit so’ner Leiche unter einem Dach. Wie würdest du ihn wegputzen?«
    Ich hatte gehofft, daß es niemals dazu kommen würde. Es gefiel mir nicht, daß jemand ein tödliches Instrument gegen mich und den Toten Mann in der Hand hatte.
    »Wir werden ihn verschleißen. Zuerst ziehen wir einen Belagerungsring. Hier eine Linie und eine auf dem Fluß, damit keiner seiner Jungs auf die Idee kommt, den Kammerjäger zu schicken und ihn zu retten. Dann sammeln wir einfach Mäuse, Ratten und Insekten und schiffen sie rüber. Anschließend heißt es abwarten und Tee trinken.«
    »Häh?« Sie konnten mir nicht folgen.
    »Na gut, noch mal für die schlichten Gemüter. Ihr wißt, daß dieses Ding schon tot ist. Aber sein Geist ist an seinen Körper gefesselt. Ist der Körper futsch, muß sich auch der Geist verpissen.« Jedenfalls behauptete das der Tote Mann. »Die einzige Nahrungsquelle für Ungeziefer auf dieser Insel wäre dieser boshafte Fleischklops. Der Loghyr weiß das natürlich auch. Er achtet schon auf Käfer und so. Aber wenn genug davon rumwuseln, hat er Probleme, sie alle im Griff zu behalten und sie auszutreten. Außerdem braucht ein Toter Loghyr viel Schlaf. Im Schlaf sammeln sie die Energie, die sie für ihre Zauberkunststückchen brauchen. Dieser hier pennt wahrscheinlich wie ein Baby. In dem Fall kann er das Ungeziefer nicht im Auge behalten. Sie könnten sich über ihn hermachen, ohne daß er es merkt. Er ist ja, wie schon gesagt, tot.«
    Beutler schnaubte angewidert. Aber Sattler nickte. Er begriff es. »Wird ‘ne Weile dauern.«
    »Allerdings. Aber ich kenne keine andere und schon gar keine sicherere Methode, es anzugehen.«
    »Wir müssen erst Kain Bericht erstatten. Er will schnelle Resultate.« Kain hatte sich auf seinen Besitz zurückgezogen.
    »Er wird teuer dafür bezahlen, wenn er darauf besteht.«
    Beutler machte eine Kopfbewegung, und er und Sattler traten zur Seite, um es zu bekakeln. »Warum klingeln wir nicht einfach nach einem oder zwei Feuerlords? Sie könnten das Ding doch ausräuchern, oder?« Beutler gab nicht so schnell auf.
    »Vielleicht. Aber auch ein Zauberer ist nicht sicherer vor ihm als du und ich.«
    »Garrett«, sagte Maya leise. Und verängstigt. »Ich glaub nicht, daß er schläft.«
    Sie hatte einen Hang zur Untertreibung.
    Von meinem Standpunkt aus sah ich nur ein Schimmern. Aber irgendwas ging auf der Insel vor. Diejenigen, die näher dranstanden, jaulten und wichen zurück.
    Dann bildete sich eine schwarze Wolke über der Insel, die ungefähr fünfzehn Meter hoch war. Sie wuchs rasch und drehte sich wie ein Strudel. Alle beobachteten es. Was sich als fataler Fehler herausstellte.
    Unvermittelt wie ein Kugelblitz hüpften drei Typen in altertümlicher Rüstung über den Rand der Klippe. Sie glühten und verfolgten die Menge. Dabei schleuderten sie Feuerspeere.
    Eine sechsarmige Frau bildete sich im Inneren der Wolke. Sie blähte sich riesig auf. Sie war splitterfasernackt, glänzte ebenholzschwarz, hatte statt eines Kopfes einen Totenschädel und Zitzen wie eine Hündin.
    Die Priester kreischten. Die Wachtmeister der Wachkompanie fanden, daß ihr Sold nicht hoch genug war, um sich so was mitansehen zu müssen.
    Beutler, Sattler und ihre Jungs hätten sich ja gern auf die Blechbüchsenarmee gestürzt, aber die panische Meute war ihnen im Weg.
    Die gepanzerten Jungs machten sich ans Werk. Überall flogen Körperteile durch die Gegend.
    »Verdammt!«
    Ich sah Morpheus an, behielt aber die schwarze Perle im Auge. Sie schien besonders an Jill und Agire interessiert zu sein. Morpheus steckte die Hand in die Tasche. Ich erhaschte einen Blick auf etwas Zitronengelbes. Er warf es auf die gepanzerten Männer.
    Dieser Mistkerl hatte es doch tatsächlich geschafft, sich ein paar Bonbons aus Peridonts Giftschrank unter den Nagel zu reißen. Das mußte er gemacht haben, während das Licht aus gewesen war.
    Die Phiole zerbrach auf dem Brustpanzer eines der Männer – Einen Moment dachte ich, Morpheus hätte nur ein Duftwässerchen erwischt. Doch dann passierte was. Nur leider war es nicht das, was Morpheus gehofft hatte.
    Der Bursche – lachte. Nach
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