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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel
Autoren: Piper Shelly
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die Wahrheit, oder?“
    Wenn ich weiterhin so viel Zeit zwischen meinen Antworten verstreichen ließ, würden mich die Leute noch für unterentwickelt halten. „Nicht so ganz.“
    Ihre Mandela ugen wurden noch kleiner als sonst. Sie wirkte leicht verwirrt. „Was meinst du denn mit nicht so ganz? Hat er dich etwa nicht angebaggert?“
    „Doch , das hat er. Irgendwie. Ich meinte auch eher den Teil mit, es hätte mir nicht gefallen .“
    „Wow. Also hat es?“
    Mir gefallen? „Ja, ich denke schon.“
    Susan machte ein freudiges Gesicht, als wären das die besten Nachrichten seit langem. Sie nahm ein paar Hefte aus dem Regal und warf sie in ihren Einkauf skorb. Dann blieb sie stehen und sah mich an, als stünde sie kurz davor zu explodieren. „Warum um Himmels willen hast du dann das Team verlassen?“
    Ich spielte mit den Stiften in meiner Hand und zuckte mit den Schultern. „Es ist kompliziert.“ Und nichts worüber ich im Moment reden wollte. Ihr Blick bohrte sich in meinen Schädel. Ich seufzte. „Na schön. Er hat mich geküsst und es war ganz nett, okay? Nur leider hat er mich aus dem falschen Grund geküsst. Nicht, weil er mich wirklich mochte, sondern mehr aus Gefälligkeit für einen Freund.“
    „Du bist wohl total Banane ! Ryan Hunter ist verrückt nach dir.“ Sie betonte jedes einzelne Wort.
    Ich starrte sie verblüfft an . „Was?“
    „Hast du auch nur die geringste Ahnung, wie lange es dauerte , bis er Tony überreden konnte, dich zu einer seiner Partys mitzunehmen?“
    „Ernsthaft?“
    Sie nickte enthusiastisch. „Und du bist auch als einzige ins Team aufgenommen worden, ohne jemals ein Tor bei den Qualifikationen zu schießen. Glaub mir, ich weiß das. Ich musste zwei schießen, um mich wirklich zu qualifizieren.“
    „Moment mal. Das ist nicht wahr. Ich hab e Frederickson genau auf die Brust getroffen.“
    Susans Grinsen ging mir auf die Nerven.
    „Muss ich dir hier wirklich die Regeln von Fußball erklären? Es zählt nicht als Tor, wenn du den Torwart triffst.“
    Verdammt. Sie hatte recht. „Aber Tony und Ryan sagten mir, ich solle Frederickson treffen.“
    „Weil das für dich der leichteste Weg war.“
    Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ryan hatte mich wirklich bevorzugt behandelt. Aber warum?
    Als ob sie meine unausgesprochene Frage hören konnte, neigte Susan ihren Kopf, kräuselte die Lippen und sang in einem elenden ich-hab’s-dir-ja-gesagt Ton: „Er mag dich.“
    „Ja, vielleicht“, stimmte ich leise zu.
    „Also, was wirst du jetzt machen? Kommst du zurück ins Team und spielst mit uns Fußball?“
    „Nein.“
    Sie machte ein langes Gesicht. „Warum nicht?“
    „Wie ich bereits sagte, es ist kompliziert.“
    „Du stehst immer noch auf Tony, hab’ ich recht? M&M werden nie wirklich auseinander gehen.“
    In diesem Moment bereute ich , mit Susan Miller—Quasseltante der Grover Beach High—in die Stadt gekommen zu sein. Wenn sie nicht auf ihre ganz eigene, neugierige Art so lieb wäre, wäre ich bereits zur Tür raus und nach Hause gelaufen.
    „Ich find’s cool, dass du Tony vergeben hast. Cloesetta Summers war sowieso ein bescheuerter Fehltritt.“
    „Cloesetta?“ Ich prustete los.
    „Die Mädchen im Team nennen sie so, weil sie es schafft, jeden Jungen in ihren Schrank zu zerren und dort mit ihm rumzumachen. Ich denke, der Name passt zu ihr.“
    Das fand ich auch. Wie dem auch sein, ich konnte nicht fassen, wie viel Susan über mich wusste. Und mit ihr das ganze Team , wie es schien.
    Vielleicht war es an der Zeit , ein paar Dinge geradezurücken. „Ich denke nicht, dass es zwischen Tony und mir je wieder so sein wird, wie früher… bevor Cloesetta ihn in ihre Finger bekam.“
    Susan rümpfte ihre Nase und verzog den Mund. „Schade. Du und Tony, ihr wart sowas wie die einzige Konstante in der Welt, in der wir aufwuchsen.“
    Es war wirklich schade. Doch ich konnte nicht zulassen, dass unser Gesprächsthema diese Richtung einschlug. Ich tat es mit einem Achselzucken ab und zog Susan zur Kasse. Wir reihten uns in die Schlange und warteten, um für unsere paar Hefte und Füller zu bezahlen. Doch es dauerte nicht lange, bis mich die Neugier überkam.
    „Wie kommen denn Tony und Hunter beim Training miteinander aus? Letztes Mal, als ich die beiden sah, hatte einer eine blutige Nase.“
    „Es ist beinahe schon unheimlich. Entweder schreien sie sich an oder sie reden überhaupt nicht miteinander. Wer sie heute sieht, würde niemals denken,
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