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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken
Autoren: Catherine Spencer
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sich unbemerkt davonstehlen.
    Doch nicht einmal das war ihr vergönnt. Sie war gerade auf dem Weg zum Speisesaal, als die Dawsons vom Skilaufen zurückkamen. Im selben Moment kam Zachary aus dem Büro hinter der Rezeption.
    Ohne sie zu beachten, nickte er lan freundlich zu. "Na, hattet Melanie und du einen schönen Vormittag?"
    Der Junge wirkte verblüfft. "Melanie ist nicht mit uns gekommen, Sir."
    "Oh. Zu mir hat sie gesagt, sie wollte mit euch fahren."
    "Wegen des angekündigten Unwetters hatten wir beschlossen, in der Nähe des Hotels zu laufen, weil wir es nicht riskieren wollten, unseren Flug heute Nachmittag zu verpassen", erklärte Paul Dawson. "Als wir es Melanie gesagt haben, wollte sie nicht mit."
    "Sie hatte vor, im hinteren Tal zu laufen", sagte lan.
    "Allein? Sie weiß doch, dass sie es nicht darf. Und sie weiß auch, dass sie nicht zu spät kommen soll." Obwohl Zachary wütend klang, verriet der Ausdruck in seinen Augen plötzlich Besorgnis. Genau in diesem Moment wurde es dunkler im Foyer, weil die Sonne hinter den Wolken verschwand.
    "Vielleicht ist sie mit ihrem Onkel unterwegs", bemerkte Claire. Eigentlich hatte sie nicht mehr mit Zachary reden wollen, aber er tat ihr Leid, und auch sie machte sich Sorgen.
    Doch in diesem Moment betrat Eric das Foyer. "Ich habe sie nicht gesehen. Ich bin auf dem Powder Peak gelaufen. Warum?
    Stimmt etwas nicht?"
    "Ich hoffe nicht", erwiderte Zachary, der jetzt äußerst angespannt wirkte. Dass er große Angst hatte, war offensichtlich. "Aber Tatsache ist, dass sie nicht da ist..."
    Obwohl er den Satz nicht beendete, wussten alle, was in ihm vorging. Es war nicht auszudenken, was passieren würde, wenn Melanie sich bei einem drohenden Unwetter in den Bergen verlaufen hatte.
    "Ist sie vielleicht zu Hause?" meinte Claire.
    "Und lässt das Essen ausfallen? Du machst wohl Witze!"
    Da sein vernichtender Tonfall und die Art, wie er sie musterte, sie verletzten, erwiderte Claire scharf: "Vielleicht hat ihr die Aussicht darauf, sich von Menschen zu verabschieden, die ihr wichtig sind, den Appetit genommen. Wenn mein Kind verschwunden wäre, würde ich jedenfalls alle Möglichkeiten überprüfen, bevor ich sie verwerfe."
    Einen Moment lang blickte Zachary sie feindselig an.
    Schließlich deutete er auf die geöffnete Tür zum Speisesaal.
    "Geht ruhig essen, ich laufe noch mal schnell nach Hause.
    Bestimmt wollen Sie den Hubschrauberpiloten nicht warten lassen, denn es wird immer dunkler."
    Claire holte sich einen Kaffee und setzte sich auf einen Stuhl in der Nähe der Tür, um auf Zachary zu warten.
    Bereits fünf Minuten später kehrte Zach zum Hotel zurück.
    Er war vor Angst wie gelähmt, denn Melanie war nirgends zu sehen gewesen, und ihre Langlaufstiefel hatten an der Hintertür gestanden.
    McBride, der offenbar von ihrem Verschwinden erfahren hatte, kam auf ihn zu. "Hast du eine Ahnung, wo sie sein könnte, Zach?"
    "Nein." Zach schüttelte den Kopf und blickte zum Himmel.
    "Ich mache mir Sorgen, McBride. So wie das Wetter sich verschlechtert, können wir von Glück sagen, wenn wir noch mehr als einige Stunden etwas sehen können. Und du weißt ja selbst, wie ihre Chancen stehen, wenn wir sie vor Einbruch des Sturms nicht finden. Trommel die Rettungsmannschaft zusammen, wir treffen uns so bald wie möglich im Büro."
    Er wandte sich ab, ohne zu merken, dass er nicht allein war.
    Erst als sie die Hand hob, damit er ihr die Bürotür nicht vor der Nase zumachte, merkte er, dass Claire ihm gefolgt war.
    "Was, zum Teufel, willst du?" fuhr er sie an.
    "Ich möchte dir helfen, Zachary."
    Zach verzog den Mund. "Du hast schon genug Schaden angerichtet. Ich verzichte lieber auf deine Hilfe."
    "Das kannst du nicht", entgegnete sie. "Der Berg ist sehr groß, und du brauchst so viele Freiwillige wie möglich bei der Suche nach Melanie. Ich bin eine gute Skiläuferin, das weißt du.
    Also lass mich dir helfen."
    "Nein. Ich will, dass du nachher in den Hubschrauber steigst und aus meinem Leben verschwindest. Ich wünschte, ich hätte dich nie kennen gelernt. Mel und ich sind prima allein zurechtgekommen, bis du aufgetaucht bist und ihr Flausen in den Kopf gesetzt hast. Und jetzt... und jetzt..."
    Er verstummte, denn die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
    "Ich wünschte, ich war tot", hatte Mel gesagt. Hatte sie es ernst gemeint? Würde sie versuchen...?
    Zach knallte die Bürotür zu, denn er wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken.
    Die Ursache für all seine Probleme stand
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