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Tausche Traumprinz gegen Pizza

Tausche Traumprinz gegen Pizza

Titel: Tausche Traumprinz gegen Pizza
Autoren: Brinx/Kömmerling
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vorstellen können, mit Lola, die meinen Konstantin geküsst hatte, essen zu gehen. Das hätte mich viel zu sehr an alles erinnert und ich hätte keinen Bissen runtergekriegt. Jetzt ging es, dank Emilio.
    Lolas Zimmer, das früher meines gewesen war, bestand hauptsächlich aus Kleiderschrank. Außerdem überall Haken mit Ketten und Tüchern und Täschchen dran und neben dem Schrank gab es nur noch ein Bett und einen Spiegeltisch, auf dem Hunderte Döschen und Tübchen und Fläschchen standen.
    Als wir kamen, saß Lola gerade davor und machte sich zurecht, obwohl sie jetzt schon und wie immer umwerfend aussah.
    Als ich die Einladung ausgesprochen hatte, drehte sie sich zu mir und lächelte so süß, dass selbst ich mich beinahe in sie verliebt hätte. »Weißt du, Tula«, hauchte sie, »ich hätte da nie mehr nachgefragt. Ich hab gedacht, du bist mir ja doch böse und das hätte ich sogar verstanden.«
    »Nee, ausgemacht ist ausgemacht und mitgefangen, mitgehangen und …!«
    »… wer A sagt, muss auch B sagen?«, fiel Dodo mir ins Wort und grinste. »Heute ist Tulas Sprichwörtertag!«
    Wir lachten und aßen mit Lola noch Ananas.
    »Ich bin nämlich eigentlich auf Diät«, erklärte sie und ich fragte mich ernsthaft, wo genau sie was abnehmen wollte. »Aber morgen mache ich eine Ausnahme!«
     
    Am nächsten Tag brauchte ich vor der Schule ziemlich lange, bis ich mit mir zufrieden war. Ich freute mich auf Emilio und er sollte unbedingt sehen, was er da für ein hübsches Mädchen geküsst hatte.
    »Na, das Konzert hat dir ja anscheinend gutgetan!«, bemerkte meine Mutter, als ich mir in der Küche noch einen schnellen Joghurt genehmigte.
    »Sì!«, sagte ich und mein Vater schaute mich ziemlich verwundert an.
    »Hast du gerade Italienisch gesprochen?«
    »Sì!«, sagte ich noch mal und erlaubte ihm gnädig, das jetzt auch wieder zu tun.
    »Le donne!«, stöhnte mein Vater direkt theatralisch und Benno maulte, weil er nicht verstand, was er meinte.
    »Das wirst du noch früh genug merken!«, grinste mein Vater und ließ ihn damit hängen.
     
    Ich sah Emilio erst in der Pause. Lielott stand neben mir und textete mich schon seit geraumer Zeit mit ihrem Elend zu. »Ich kann das ja auch nicht erklären, warum wir da unser Versprechen gebrochen haben und weg sind, aber ich meine, wenn er schon behauptet, dass er früher so oft auf solchen Konzerten war, dann sollte er sich auch mal daran erinnern, dass einen die Musik gelegentlich mitreißen kann und man alles vergisst, oder?«
    Emilio kam strahlend auf mich zu und küsste mich direkt auf den Mund. »Ciao, bella!« Dann wandte er sich an Lielott. »Ciao, Lielott!«
    Sie starrte ihn mit großen Augen durch ihre Nickelbrille an, schnappte nach Luft und nahm mich ins Visier. »Du erlaubst dem, dass er dich auf den Mund küsst?«
    Ich nahm Emilios Hand und hielt sie fest. »Sì. Wir haben uns gestern ein bisschen besser kennengelernt, kann man sagen. Im Regen getanzt und so.«
    »Und Konstantin?«, sagte Lielott fassungslos.
    Emilio schaute mich an, als wäre er auch ziemlich gespannt auf meine Antwort.
    »Konstantin? Kenne ich nicht!«
    Ich hatte beschlossen, mich nicht vor Lielott mit ihren komischen Moralvorstellungen zu rechtfertigen. Was wusste sie schon? Soweit ich das beurteilen konnte, hatte sie noch nie einen Freund gehabt.
    »Lust auf ein Schüttelbild?« Ich wollte vom Thema ablenken und ein bisschen Stimmung machen, aber das hätte ich mir eigentlich denken können, dass Lielott dafür nicht zu haben war.
    »Das ist ja wieder typisch. Genau, wie ich es dir gesagt habe, Tula. Sie umschwärmen dich und lullen dich ein mit ihrem Amore-Trallala und schon bist du nicht mehr in der Lage, bis drei zu zählen.«
    »Es könnte auch an der Sonnenbrille liegen!«, stichelte Emilio und schob sich seine, die er bis eben noch in den Haaren getragen hatte, auf die Nase.
    »Ja, und ich rede mit Tula und nicht mit dir!«
    Emilio legte seinen Kopf auf meine Schulter. »Aber du redest über mich, und zwar Blödsinn!«
    Lielott verschränkte die Arme vor der Brust und machte die Augen zu Schlitzen. »Na gut, mein Lieber, dann wollen wir doch mal sehen, was dahintersteckt. Du bist jetzt eine Zeit in Deutschland und weil du als alter Italiener immer gerne, sagen wir mal, kuscheln willst, nimmst du dir die, die am einfachsten zu kriegen ist, die Freundin deines Austauschschülers, die gerade Liebeskummer hat. Bravo, sag ich da!«
    Ich traute meinen Ohren nicht. »Spinnst du? Erstens
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