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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen
Autoren: Gerhard Krug
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Gefühl hat, über den Tisch gezogen zu werden, sind Unterschriften auf einer Vereinbarung das Beste. Wenn niemand dem anderen traut, kann man mit einer Unterschrift eine Haltung erzwingen.
    Ich habe vor Jahren bei einem Kunden gearbeitet, bei dem alles mit Unterschrift geregelt war. Die Firmenangehörigen waren das so gewohnt. Auf meine verdutzte Nachfrage kam tatsächlich die Aussage, dass das aufgrund der geringen Worttreue so gemacht wird. Da sich irgendwie alle nicht an Abmachungen hielten, wurde alles im internen (!) Protokoll festgehalten und dann unterschrieben.
    Dass Vertragsprotokolle zwischen Dritten förmlich abgesegnet und unterschrieben werden, ist normal. Dass interne Dokumente unterschrieben werden, ist eine Konflikthandlung.
    Und genau das bezweckst du, wenn du Unterschriften haben willst. Der Konflikt ist da. Manchmal vielleicht sogar die einzige Möglichkeit, andere Abteilungen zu einer klaren Stellungnahme zu zwingen.
    Wenn du das also vorschlägst, wirst du auch sehr schnell feststellen können, dass sofort ein Gegenangriff kommt. Diese Forderung von dir heißt ja nichts anderes, als dass du den Aussagen der Gegenseite nicht traust.
    Aber manchmal hilft nur ein Unterschriftsverlangen, um wirkliche Entscheidungen, und vor allem Worttreue herbeiführen zu können. Ob diese dann wirklich so umgesetzt werden, steht dann auf einem anderen Blatt.
    Mit Unterschrift ist auf jeden Fall starker Tobak. Überleg dir also auch die Konsequenzen dieses Vorgehens. Unterschrift zu verlangen heißt, Konflikte offenzulegen. Und ob du das willst, liegt an dir. Du musst dir also überlegen, welche Konsequenzen das hat.
     
Griffig machen mit deftigen Worten
    Bist du ein Mann deutlicher Worte? Dann ist dies die geeignete Variante, in eine Diskussion einzugreifen. Jeder wichtige Satz deines Gegners wird mit einem kräftigen Kommentar versehen.Allgemeines Gelächter. Treffer für dich. Bring es auf den Punkt.
    Anregungen dazu kannst du dir vom Stammtisch holen. Markige Worte reduzieren das Problem auf einen Satz. Damit ist dem Projekt zwar wenig geholfen. Aber du hast die Lacher auf deiner Seite.
    Hierbei muss man trennen zwischen Teilnehmern, die einfach so sind. Also die oben erwähnten Clowns, die stets einen Witz beisteuern, und denen, die dies ganz gezielt machen, um etwas zu verhindern. Meist kann man es nicht positiv einsetzen.
    Somit sei auf der Hut, dass dieser (natürlich mal wieder nur Männer) nicht die Sitzung kippt. Wer nach seinem ernstgemeinten Vorschlag einen dummen Kommentar erntet, wird sich ernsthaft überlegen, ob er nochmals einen Beitrag leistet.
    Deshalb: Lass dir von deinem Kollegen nicht die Sitzung kippen. Wenn du schlagfertig bist, kannst du einen Zusatzkommentar direkt anbringen und damit den Angreifer selbst in die Ecke drängen.
    Sei dir dabei aber bewusst, dass dieser sich dann vielleicht an dir schadlos hält und dich angreifen wird. Mach dir dabei die Machtverhältnisse klar. Kannst du dies kontern? Wenn ja, dann tu es, wenn nicht, dann versuch, die Sitzung auf eine sachliche Ebene zu bringen.
     
Kommuniziere nonverbal
    Arme verschränken, nach vorne lehnen, Bleistift auf den Tisch werfen, Augenbrauen heben   … Das wichtigste Element schlechthin. Wie schon erwähnt sind 90   % aller kommunikativen Handlungen des Menschen nonverbal. Werden also durch alle anderen verstanden, ohne dass du was gesagt hast.
    Dazu ein kleines Experiment. Wenn du in einem Vortrag oder einer Sitzung sitzt und merkst, dass dich der Redner ansieht, nicke einfach zustimmend. Egal ob du wirklich zustimmst. Was jetzt passiert: Er oder sie wird dich in den nächsten Minuten häufiger anblicken. Jedes Mal nickst du zustimmend. Bei ungeübtenRednern kann es dann passieren, dass er nur noch mit dir kommuniziert.
    Jeder Mensch will Zustimmung. Mit dieser einfachen Geste gibst du ihm diese. Und da man Zustimmung lieber mag als Ablehnung (welch Wunder), wird man unweigerlich diese Zustimmung suchen und genießen. Man hat ja eine Botschaft. Außerdem kommt hinzu, dass dich der Redner positiv wahrnimmt.
    Der Chef wird sich dann plötzlich an dich erinnern, da du ihm ja zustimmst, ihn also positiv bestärkst. Somit wird er dir gegenüber positive Erinnerungen haben, auch wenn er das gar nicht weiß. Dagegen kann niemand was machen. Als Herdentier ist das so. Basta.
    Somit sind solche Gesten sehr stark und weit tiefer verwurzelt als die Sprache. Anders ausgedrückt: Gesten sind wesentlich älter als Worte. In der
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