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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk
Autoren: David Eddings
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»Ihr könntet ein Vermögen damit machen, wenn Ihr sie als Brechmittel verkauft. Noch ehe Ihr Euren ersten Vers vorgetragen hattet, konnte ich den Brechreiz kaum noch unterdrücken.«
    Elron heulte, rasend vor Wut, und versuchte, ihr seinen Degen in den Leib zu stoßen.
    Ehlana hatte Sarabian oft genug beim Fechtunterricht zugeschaut, um nun zu erkennen, daß Elrons Stoß sein Ziel verfehlen würde. Die unerschrockene Baroneß lenkte den Stich mit den Händen ab, die sie in einer Geste scheinbar hilfloser Verteidigung hob, und Elrons Klinge glitt durch ihre Schulter.
    Melidere keuchte und gab schmerzerfüllte Laute von sich. Sie umklammerte die Klinge mit beiden Händen und verbarg auf diese Weise die Stelle, wo sie eingedrungen war. Dann taumelte sie zurück, wodurch sie sich von der Klinge befreite. Sie krallte nach der Wunde und verteilte das herausspritzende Blut über das Mieder ihres Nachtgewands. Dann erst ließ sie sich fallen.
    »Ihr Mörder!« schrillte Ehlana und eilte zu ihrer am Boden liegenden Freundin. Sie warf sich über die reglose Melidere und weinte und schluchzte in scheinbarer Trauer. »Könnt Ihr den Schmerz ertragen?« murmelte sie in einer kurzen Pause zwischen zwei Schluchzern.
    »Es ist nur ein Kratzer«, log Melidere wispernd.
    »Richtet Sperber aus, daß mir nichts fehlt«, wies die Königin sie flüsternd an, zog den Ring vom Finger und versteckte ihn unter Melideres Mieder. »Und ich verbiete ihm, Bhelliom herzugeben – egal, was die Kerle mir antun wollen.« Tränenüberströmt erhob sie sich. »Dafür werdet Ihr hängen, Elron!« versprach sie mit tödlich kalter Stimme. »Vielleicht lasse ich Euch auch auf dem Scheiterhaufen verbrennen – bei ganz kleinem Feuer!« Sie riß eine Decke vom Bett und zog sie über Melidere, um eine nähere Untersuchung der ›Toten‹ zu vermeiden.
    »Wir gehen jetzt«, bestimmte Scarpa ungerührt. »Die andere ist ebenfalls Eure Freundin, glaube ich.« Er deutete auf die kreidebleiche Alean. »Wir nehmen sie mit. Wenn Ihr auch nur einen Mucks von Euch gebt, schneide ich ihr persönlich die Kehle durch.«
    »Denkt an die Botschaft, Graf Scarpa«, erinnerte Krager ihn und zog ein zusammengefaltetes Papier aus seiner ledernen Peloijacke. »Wir müssen für Sperber ein paar nette Zeilen hinterlassen – nur damit er weiß, daß wir hier waren, um unsere Aufwartung zu machen.« Dann nahm er ein kleines Messer in die Hand. »Verzeiht, Königin Ehlana…« Er grinste und blies ihr seinen abscheulichen Weinatem ins Gesicht. »Ich brauche einen Beweis für Sperber, daß wir Euch als Geisel halten.« Er packte eine Strähne von Ehlanas Haar und säbelte sie mit dem kleinen Messer ab. »Wir werden diese Strähne zusammen mit der Nachricht hierlassen, damit Sperber sie mit späteren Botschaften vergleichen und sich vergewissern kann, daß es sich tatsächlich um Euer Haar handelt.« Sein Grinsen wurde noch niederträchtiger. »Sollte Euch das plötzliche Bedürfnis übermannen, um Hilfe zu rufen, Ehlana, dann denkt daran, daß wir im Grunde genommen nur Euren Kopf benötigen. Wir können Haare davon ernten und brauchen den Rest gar nicht mitzunehmen, solltet Ihr uns zu große Mühe machen.«

Inhalt
    Auf dem Grunde des Ozeans in einer fernen Welt ruht der Bhelliom, ein magisches Juwel aus grauer Vorzeit. Nach dem letzten großen Krieg hatte die Göttin Aphrael ihn dort verborgen, auf daß seine schreckliche Macht nie mehr einen Sterblichen in Versuchung führen möge.
    Nun aber hat sich eine neue Drohung erhoben. Die Trolle stehen vor den Toren des Tamulischen Reiches. Um ihnen Einhalt zu gebieten, muß Sperber, der Ritter vom Rubin, den Bhelliom aus seinem Schlaf wecken, auf die Gefahr hin, daß er damit möglicherweise den Feinden des Reiches in die Hände spielt.
    Denn hinter der Verschwörung, die den jungen tamulischen Kaiser Sarabian bedroht, steckt mehr als nur eine politische Intrige. Auch die Leuchtenden, ein geheimnisvolles Volk, von dem man sich Greuelmärchen erzählt, sind wieder gesichtet worden. Und ein verbannter Gott, dessen Name aus allen Schriften getilgt ist, sinnt auf einen teuflischen Plan.
    Sperbers Hoffnung besteht darin, dem dunklen Gott die Macht über die Trolle mit Hilfe des Bhelliom wieder zu entreißen. Dazu ist er sogar bereit, sich mit dem leuchtenden Volk zu verbünden. Aber der Plan der Verschwörer hat selbst damit gerechnet. Während Ritter Sperber sich auf die Schlacht vorbereitet, gelingt es ihnen, Ehlana zu entführen.
    Als
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