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talon001

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Titel: talon001
Autoren: Geschenkter Tod
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sich eine schwarze Pranke auf Talons rechte Schulter. Aus den Augenwinkeln nahm er einen riesigen dunklen Schatten wahr, der auf einen Ruf des Wirts hin aus dem hinteren Bereich der Bar geeilt war.
    Der schwarze, kahlköpfige Hüne schleuderte Talon einer Puppe gleich zu Boden. Trotz seiner massigen Gestalt setzte er sofort nach. Ein schwerer Hieb erwischte Talon am Kinn. Er kippte über einen Tisch hinweg und blieb einen Augenblick besinnungslos zwischen den Stühlen liegen, die er mit sich gerissen hatte.
    In der Zwischenzeit kümmerte sich der Wirt um die beiden Männer am Tisch.
    „Verschwindet, ihr Idioten. Falls die Miliz auftaucht, will ich euch hier nicht mehr sehen! Battu wird sich um den Weißen kümmern. Ich setze mich mit euch in Verbindung. Und jetzt – haut ab!“
    Evangeliste wollte noch kurz aufbegehren, wurde aber von seinem Kumpan mitgerissen. Sie stolperten durch die Schnüre an der Tür und verschwanden im Freien.
    Talon lag am Boden. Sein Kopf klärte sich wieder, während er sich das Blut von der Lippe wischte. Er wusste, dass er sich gegen dieses Kraftpaket auf keinen langen Kampf einlassen durfte. Seine Rechte griff nach einer Stuhllehne. Noch im Schwung riss Talon den Stuhl nach oben und ließ ihn mit beiden Händen auf den Schwarzen herabsausen.
    Der Hüne fing den Schlag mit seinem linken Unterarm jedoch mit Leichtigkeit ab. Unter dem Aufprall zerbrach das Holz in kleine Stücke. Und wieder zuckte der gewaltige Schwarze vor und packte Talon bei den Hüften. Seine Arme legten sich wie ein Schraubstock um den Weißen. Talon stöhnte auf. Er spürte, wie die Luft aus seinem Körper gepresst wurde. Hastig packten seine Hände den Kopf des Hünen und versuchten ihn zur Seite zu drehen.
    Dieser drückte unbeirrt zu. Er spürte, wie das Leben aus seinem Opfer entwich und die Kraft langsam nachließ. Talon brannte die Luft in der Brust. Verzweifelt holte er zu einem letzten Schlag aus. Mit voller Wucht schlugen die Knöchel seiner rechten Faust gegen die Schläfe des schwarzen Riesen.
    Wie vom Blitz getroffen brach der Hüne zusammen. Kraftlos sackte Talon neben ihm zu Boden. Nur schwer kam er wieder zu Atem. Bunte Kreise tanzten vor seinen Augen. Und aus einem dieser Kreise formte sich eine dunkle Mündung.
    Matt hob er den Kopf an und blickte in den Lauf des Revolvers, den Evangeliste fallen gelassen hatte. Über die Kimme sah er in die Augen des Wirts, der ihn kühl anvisierte.
    „Keine falsche Bewegung, Weißer!“
    Er streckte den Arm durch und zielte direkt auf Talons Kopf.
    „Pech für dich – aber es wird so aussehen, als ob sich während des Kampfes ein Schuss gelöst hat!“

    Fortsetzung folgt in

    Talon Nummer 2

    „Versteckt im Dschungel“

    © Copyright aller Beiträge 2004 by Thomas Knip. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Kontakt unter [email protected] .
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