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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot
Autoren: Lisa J. Smith
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Nebel, und das Phantom packte ihn mit einer Hand und riss
    Meredith zu Damon herum. Die beiden prallten gegeneinander und
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    stürzten schwer zu Boden. Das Phantom, noch immer durch Mrs Flowers’
    Zauber leicht beeinträchtigt, versuchte sich ihnen zu nähern.
    »Ich habe Meredith um ihren Verstand beneidet!«, schrie Bonnie plötz-
    lich. Ihr Gesicht war fleckig von Rauch und Tränen, und sie sah unglaub-
    lich klein und zerbrechlich aus, aber sie stand aufrecht und stolz da und
    brüllte aus Leibeskräften. »Ich weiß, dass ich auch auf dem College
    niemals so gut sein werde wie sie, aber das ist in Ordnung. Ich weise meine
    Eifersucht von mir!«
    Die Rose des Phantoms verblasste für einen Moment wieder zu dunklem
    Rosa, und die Eifersucht taumelte kaum merklich. Sie sah Bonnie an und
    zischte. Dieses Zögern nutzte Damon, um aufzuspringen. Er trat vor
    Meredith hin und schirmte sie ab, während sie sich ebenfalls aufrappelte.
    Ohne einander anzusehen, begannen Meredith und Damon wieder in ent-
    gegengesetzte Richtungen zu kreiseln. »Ich war eifersüchtig, weil meine
    Freunde mehr Geld hatten als ich!«, rief Matt. »Aber ich weise meine
    Eifersucht von mir!«
    »Ich beneidete Alaric darum, dass er aufrichtig an unbewiesene Dinge
    geglaubt und damit recht behalten hat!«, schrie Sabrina. »Aber ich weise
    meine Eifersucht von mir!«
    »Ich habe Elena um ihre Kleider beneidet!«, rief Bonnie. »Ich bin für
    vieles einfach zu klein, um darin gut auszusehen! Aber ich weise die Eifer-
    sucht von mir!«
    Damon trat nach dem Phantom und zog sein schwelendes Bein schnell
    wieder zurück. Meredith schwang ihren Stab. Mrs Flowers intonierte weit-
    erhin etwas auf Lateinisch, und Alaric schloss sich ihr an. Seine leise
    Stimme war wie ein Kontrapunkt zu ihrer, und er verstärkte ihren Zauber.
    Bonnie, Sabrina und Matt schrien weiter: Sie nannten all die kleinen Eifer-
    süchteleien und Kränkungen, die ihnen wohl für gewöhnlich kaum be-
    wusst waren, und sie wiesen ein ums andere Mal die Eifersucht von sich.
    Und zum ersten Mal wirkte das Phantom … verwirrt. Es drehte langsam
    den Kopf von einem seiner Widersacher zum anderen: Damon, der mit er-
    hobener Faust auf das Phantom zustolzierte; Meredith, die ihren Stab so
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    sicher schwang, während sie die Kreatur mit einem kühlen, abschätzenden
    Blick beobachtete; Alaric und Mrs Flowers, die mit erhobenen Händen
    eine Abfolge lateinischer Worte zitierten; Bonnie, Matt und Sabrina, die
    Geständnisse brüllten, als würden sie das Phantom mit Steinen bewerfen.
    Die glasigen Augen der Eifersucht glitten über Elena hinweg, ohne sie
    wirklich wahrzunehmen: Mitten in diesem Chaos stellte die stille und re-
    glose Elena keine Bedrohung dar.
    Das war ihre Chance. Elena nahm all ihren Mut zusammen, bewegte
    sich vorwärts – und erstarrte, als das Phantom sich zu ihr umdrehte.
    Doch dann war wie durch ein Wunder Stefano wieder da. Er griff das
    Phantom von hinten an und schlang einen Arm um seinen Hals, während
    die Flammen an ihm emporzüngelten. Sein Hemd fing Feuer. Das
    Phantom war für einen Augenblick schutzlos.
    Ohne zu zögern, stieß Elena die Hand in die Flammen.
    Für einen Moment spürte sie die Hitze kaum, nur eine sanfte, beinahe
    kühle Berührung auf ihrer Hand, als die Flammen um sie herumzüngelten.
    Gar nicht so schlimm, dachte sie gerade noch, bevor sie den Schmerz
    spürte.
    Er war rein und qualvoll, und ein dunkles Feuerwerk ging hinter ihren
    Augen los. Es kostete sie eine höllisch schmerzvolle Überwindung, die
    Hand nicht sofort wieder aus dem Feuer herauszuziehen. Doch stattdessen
    tastete sie die Brust des Phantoms nach dem Schnitt ab, den Meredith ihm
    zugefügt hatte. Es fühlte sich schlüpfrig und glatt an, und Elena tastete
    weiter. Wo ist er? Wo ist er?
    Damon hatte sich jetzt neben Stefano in die Flammen geworfen und zer-
    rte an den Armen und dem Hals des Phantoms, damit es weder seine Brust
    schützen noch Elena wegschleudern konnte. Meredith schlug von der Seite
    auf die Eifersucht ein. Hinter ihr erhoben sich die Stimmen ihrer Freunde
    in einem wilden Gewirr von Zaubersprüchen und Geständnissen, um das
    Phantom weiter zu schwächen.
    Endlich fand Elena die Schnittwunde und schob ihre Hand hinein. In
    der Brust des Phantoms war es eiskalt, und Elena heulte vor Schmerz auf –
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    nach der unsäglichen Hitze verursachte ihr die Kälte eine furchtbare Qual,
    während die Flammen noch immer an ihrem Handgelenk und
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