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Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman

Titel: Sven Larsson Bd. 4 - Auf zu neuen Horizonten: Roman
Autoren: Frank Adam
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Sam bejahte, befahl er: »Nimm dir drei vertrauenswürdige Matrosen mit Pistolen und Messern. Schnüffelt umher, ob jemand was gesehen hat oder Namen nennt. Du darfst Geld für Nachrichten geben. Kommt zu mir, wenn ihr was habt.«
    Sam kam mit seinen Freunden eine halbe Stunde früher zu Sven als zwei der Überfallenen. Seine Nachrichten waren interessant. Zwei Zeugen hatten unabhängig voneinander Tom Sadkiwici benannt, einen bekannten Räuber und Schläger. Sam hatte ihn in der Hafenkneipe »Zum letzten Glas« gesehen. »Ein finsterer Typ, Sir. Aber nicht besonders groß und kräftig.«
    »Nach deinem Maßstab«, scherzte Sven. »Also einen Kopf größer als ich und doppelt so breit.«
    »Na ja, Sir. So etwa«, gab Sam zu.
    Die Überfallenen erinnerten sich, dass der Anführer der Schläger Tom gerufen wurde. Das Bild wurde deutlicher.
    »Sir«, schlug einer der Überfallenen vor. »Sollten wir ihn nicht zum Dienst pressen und auf unserer nächsten Reise ein bisschen rannehmen?«
    »Das würde er nicht überleben. Die Stadt soll ihn bestrafen. Ich werde den Bürgermeister informieren.«
    Sven marschierte mit zehn Soldaten, die er mit seinem Geld eingekleidet hatte, zum Rathaus. Er wollte, dass die Soldaten und der Klang der Trommeln und Querpfeifen genug Aufmerksamkeit erregen würden.
    Der Bürgermeister bedauerte, dass so etwas in der Stadt passiert war, die so sehr von der Schifffahrt abhing, und beauftragte seinen Polizeichef sofort, diesen Tom Sadkiwici festzunehmen und den Vorfall aufzuklären.
    Der Polizeichef kannte Sadkiwici von früheren Schlägereien. Seine Konstabler hatten den Kerl bald geschnappt und führten ihn vor.
    »Sadkiwici«, fuhr ihn der Polizeichef an. »Ich habe dich gewarnt. Warum legst du dich mit unserer Marine an? Für diese Tat wurden hundertvierzig Stockhiebe verhängt. Du kannst sie allein empfangen und dabei draufgehen oder du nennst deine Kumpane und ihr teilt euch die Hiebe.«
    »Aber, Sir«, wandte der Beschuldigte ein, doch der Chef unterbrach ihn: »Keine Diskussion! Jetzt sind es schon hundertfünfzig Hiebe. Nenne Kumpane, sonst steigt die Strafe immer weiter und du musst sie allein ausbaden.«
    Sadkiwici sprudelte vier Namen heraus.
    Der Polizeichef sah ihn strafend an und schüttelte den Kopf. »Wir wissen, dass es zehn oder elf waren. Also weiter.«
    Sadkiwici nannte weitere vier Namen und beteuerte: »Die anderen drei Namen kenne ich nicht. Ich kann die Männer aber zeigen.«
    Als das Geleit am nächsten Mittag auslief, standen an der Hafenkante elf Gerüste, an denen die Schläger festgeschnallt waren. Elf Constabler warteten mit Peitschen hinter ihnen. Als die Pistole des Polizeichefs knallte, begannen sie mit ihren Schlägen.
    An Bord der Defence standen viele Matrosen und schauten zu. Sie lachten verächtlich, als schon nach den ersten Schlägen Schmerzensschreie zu hören waren. »Diese Landeier halten auch gar nichts aus. Kein Seemann schreit vor dem achten Schlag!«
    Die Fregatte Defence näherte sich dem Konvoi, den sie nach Norfolk an der Mündung der Chesapeake Bay geleiten sollte. Ein Ruderboot legte am Kai ab. Leutnant Waller richtete sein Teleskop routinemäßig auf das Boot. Dann stutzte er und wandte sich an Leutnant Will, der die Seesoldaten an Bord kommandierte. »Abraham, du hast die besseren Augen. Schau doch mal durch! Ich glaube, da im Boot sitzt Mr Smith, der vom Marineausschuss des Kongresses.«
    Leutnant Will spähte aufmerksam durchs Fernrohr. »Du hast recht, John. Das ist Mr Smith. Das solltest du gleich dem Kapitän melden.«
    »Das werde ich auch tun. Danke, Abraham.«
    Mr Waller ging auf dem Achterdeck die paar Schritte zu Kapitän Larsson, der gerade die Schiffe des Konvois musterte. Er hielt im Blickfeld des Kapitäns an und nahm die Hand an seinen Hut.
    »Hallo, Mr Waller, was gibt es zu melden?«
    »Sir, im Ruderboot, das vom Kai auf uns zuhält, sitzt Mr Smith, Mitglied des Kongresses.«
    Kapitän Larsson holte sein Teleskop aus der Tasche, zog es auseinander und blickte zum Boot. »Tatsächlich! Das bedeutet neue Befehle. Hoffentlich können wir heim. Bitte informieren Sie Mr Potter und den Master.«
    Obwohl die Defence keine kontinentale Fregatte war, also nicht zur Marine aller nordamerikanischen Staaten gehörte, sondern Privateigentum einer Reederei, mithin ein Kaperschiff war, hatte Kapitän Larsson dafür gesorgt, dass sie über eine uniformierte Ehrenwache verfügte. Er hatte kontinentale Fregatten kommandiert, die immer eine
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