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Süßer Pakt der Sünde (German Edition)

Süßer Pakt der Sünde (German Edition)

Titel: Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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man direkt in die Remise und von da aus in die
Stallungen.
    Alex wandte sich Edward zu. „Ich kann
Kutschen nicht ausstehen“, erklärte sie schlicht. Edward grinste. Auch er zog
es vor, zu reiten, das Geschaukel in Kutschen ertrug
er nur, wenn das Wetter schlecht war. So wie heute.
    „Aber, Miss, es regnet in Strömen. Es
wird Sie beide völlig durchweichen“, wandte er ein.
    Sie machte eine wegwerfende Geste,
während Mr. Pierce ihr in einen dicken Mantel half und darüber ein Cape legte.
Sie zog sich ein weiteres Paar Handschuhe über und bewegte die Finger.
    „Halb so wild, wir müssen nicht weit.
Und so werden wir nicht so lange brauchen, wie mit einer Kutsche.“
    Edward missfiel, wie sie das Wort
„wir“ aussprach, es klang viel zu vertraulich in seinen Ohren. Obwohl er ja
eigentlich keinen Grund dafür hatte. Trotzdem verspürte er diese primitive
Eifersucht und schämte sich sofort dafür. Wenn sie Wort hielt, war sie ein
Geschenk des Himmels, und er wollte nicht undankbar sein.
    Inzwischen hatte sich auch der Anwalt
in regenfeste Kleider geschält.
    „Nun, wenn das Ihr Wunsch ist“, gab
Edward nach, deutete auf die rückwärtige Seite der Halle und führte die zwei
durch die stillen Korridore zu den Stallungen.
    Nach einigen weiteren Türen hatten
sie die Stallungen erreicht und einer der Burschen sprang auf, als er sie
erblickte. „Ich hole die Pferde“, stammelte er und verschwand. Gleich darauf
kehrte er zurück und führte zwei Rotfüchse am Zügel.
    „Wirklich schöne Tiere“, staunte
Edward. Und völlig gleich. „Wie halten Sie sie auseinander?“, erkundigte er
sich.
    „Oh, das ist leicht, wenn man sie
jeden Tag reitet“, erklärte Alex leichthin. „ Raspberry hat eine kleine Blesse und ist etwas heller, während Blackberry dunkler ist und
ihre Blesse ist nicht ganz weiß. Bei Tageslicht ist es einfacher.“
    Sie trat zu der Stute, die sie
Himbeere genannt hatte und streichelte ihr sanft den Kopf. Irgendwie hätte
Edward gern mit dem Pferd getauscht. „Außerdem weiß sie, dass ich sie reite,
also kommt sie eigentlich auch gleich zu mir.“ Edward schaute ihr fasziniert zu
und runzelte dann die Stirn, als er sah, dass keine der zwei Stuten einen
Damensattel hatte.
    Noch bevor er etwas sagen konnte,
trat Mr. Pierce zu Alex und hob sie in den Sattel. Edward kniff die Augen
zusammen. Nicht nur, dass es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre, ihr zu
helfen, ihm gefiel nicht, wie vertraut sie mit dem jungen Mann war.
    Schon wieder musste er sich zur
Ordnung rufen, so langsam wurde das unangenehm. Ihre Hände hatten sich wie
selbstverständlich auf seine Schultern gelegt und es schien ihr nichts
auszumachen, als er begann, den Mantel und das Cape zu arrangieren. Als würde
er das jeden Tag tun. Was die Frage aufwarf, warum sie ihn, Edward, anheuerte,
wenn sie doch offensichtlich mit dem Anwalt äußerst vertraut war.
    Vielleicht hoffte sie so, als
ruinierte Frau ohne Chance auf eine standesgemäße Ehe, eine Liaison mit ihm
durchzusetzen?
    „Vorsicht, da sind Nadeln drin“,
sagte sie leise. Mr. Pierce blickte kurz auf, sagte aber nichts dazu. Offenbar
hatte sie nicht gelogen, als sie sagte, dass ihr so etwas häufig passierte.
    Edward bemerkte, dass sie gar keinen
richtigen Rock trug, sondern eine Art Hosenrock, sodass sie im Herrensattel
reiten konnte. Skandalös! Aber sicherlich praktisch und bequem. Warum war ihm
das vorhin nicht schon aufgefallen? Er erinnerte sich an ihren schlanken
Knöchel, der kurz unter dem Saum zu sehen war… oh, deshalb war es ihm nicht
aufgefallen.
    Als Mr. Pierce fertig war, schwang er
sich in den Sattel des anderen Tieres und zog rasch seinen Mantel glatt. Dann
blickte er Edward an.
    „Ich werde Sie wieder aufsuchen.“
Edward nickte schroff.
    Dann blickte er zu Miss Alex, die
jetzt mit einem seltsamen Gesichtsausdruck auf ihn herabsah. „Wir sehen uns
dann. Danke für Ihre Hilfe.“ Inzwischen hatte der Stallbursche das Tor
geöffnet.
    „Ich habe zu danken“, erwiderte er
ehrlich. „Kommen Sie gut nach Hause.“
    Sie nickte und zog sich die Kapuze
über den Kopf, bevor sie die Stute mit einem leisen Zungenschnalzen hinaus
dirigierte. Der Regen war schwächer geworden, fiel aber noch immer stetig.
    Edward blickte den beiden stirnrunzelnd
nach, als sie in der Dunkelheit verschwanden. Wenn die beiden sich so gut
kannten, wie es den Anschein hatte, warum erledigte Pierce diese Aufgabe nicht?
Nicht, dass er es sich wünschte, immerhin profitierte er ja
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