Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
Vom Netzwerk:
haben mich nicht bemerkt. Doch sie sahen glücklich aus. Sehr glücklich.«
    »Vermutlich sollte ich mich darüber freuen, wenigstens um meinetwillen.«
    »Freu dich für sie«, sagte Jude.
    »Ja, du hast recht. Ich freue mich für sie und Charles.« Jude war ein guter Mensch. Sie widerstand dem Wunsch, ihren Kopf an seine Brust zu lehnen. Das müsste noch eine ganze Weile warten.
    Nach dem Tanz ging Marissa direkt zu Beth, um sie wegen Harry zu necken. »Dein Cousin war schon immer so freundlich zu mir«, antwortete Beth, ohne dass auch nur ein Hauch Röte auf ihre Wangen trat.
    »Hm. Er hat tausend Pfund im Jahr, musst du wissen. Er wird einmal ein guter Ehemann.«
    »Gewiss wird er das. Er ist so ein rücksichtsvoller Mann.«
    Aber Beth war nicht bei der Sache. Sie beobachtete verdrossen Mr Dunwoody, der seinerseits solch ein Aufhebens um Nanette machte, dass er Beths Blicke nicht wahrnahm. Eines der Engelchen kam herbei und tat so, als würde es einen Pfeil auf Mr Dunwoodys Herz schießen. Diese vermaledeiten kleinen Federviecher!
    Marissa sah Edward in ihre Richtung kommen und nutzte die Chance auf Ablenkung. »Ah, dort ist mein Bruder, der viel zu ernst aussieht, wie üblich. Hast du schon mit ihm getanzt, Beth?«
    »Aidan? Nein, aber er versprach, später mit mir zu tanzen.«
    »Ich meinte Edward«, sagte Marissa in dem Moment, in dem Edward bei ihnen war.
    Und dann geschah etwas sehr Seltsames. Ihre Freundin fuhr zusammen, als wäre sie gestochen worden, und sah erschrocken zu Edward. Edward beugte sich zu Marissa vor, um sich über die Engel zu beklagen, während Beths Gesicht eine tiefrote Farbe annahm.
    »Nein, er nicht«, antwortete sie zu laut.
    Edward blickte auf. »Verzeihung. Ich habe eure Unterhaltung gestört.«
    »Nein!«, piepste Beth. »Das macht nichts.«
    »Edward, du musst heute Abend mit Miss Samuel tanzen«, sagte Marissa. »Amüsiere dich ein bisschen.«
    Ein unheimlicher Pfauenschrei übertönte die Musik, und Edward runzelte die Stirn. »Ja, natürlich«, murmelte er und verneigte sich vor Beth. »Ich glaube, als Nächstes folgt eine Quadrille. Ich hoffe, Sie erweisen mir die Ehre, Miss Samuel.«
    Beth starrte ihn mit offenem Mund an und sagte nichts, was Edward jedoch nicht mehr mitbekam. »Entschuldigt mich. Ich glaube, ich habe eben einen Pfau im Flur gesehen.«
    »Drinnen?«, fragte Marissa und reckte sich, um zur Tür zu sehen. Sie überlegte, ob es von Anfang an der Plan ihrer Mutter gewesen war. Einige kreischende Damen würden den Ball noch aufregender machen, und warum sollten die ohnehin schon auf die Tanzenden herabschwebenden Federn nicht um ein paar farbenprächtigere Pfauenfedern ergänzt werden?
    »Meine Mutter ist fürwahr …« Doch als Marissa sich zu Beth umdrehte, war ihre Freundin verschwunden.
    Marissa stand erstaunt da. Sie versuchte, sich an ähnliche Momente zwischen ihrer Freundin und Edward zu erinnern, aber ihr wollten keine einfallen. Sie hatten eigentlich nie miteinander gesprochen, was noch seltsamer war als Beths Erröten.
    Ehe Marissa eine Theorie spinnen konnte, näherte sich ihr jemand von hinten, und der Mund, der ihren Nacken streifte, verriet ihr, wer es war.
    »Zeit für unseren dritten Tanz«, flüsterte er. Marissas Wangen wurden heiß. Beths mysteriöse Verlegenheit musste bis nach heute Nacht warten. Bis nach den Flitterwochen sogar. Sie wandte sich zu Jude und nahm glücklich seinen Arm. Bald schon wären sie in ihrem Schlafzimmer – ohne Rätsel, die gelöst werden mussten, ohne umherwandernde Vögel, ohne weiße Federn, die zwischen ihnen schwebten.
    Himmlisch.
     
    Federn erwarteten sie wirklich keine, dafür Rosenblätter. Überall.
    »Hm«, seufzte Marissa, als sie ein Rosenblatt von Judes Bauch hob und ihn dort küsste. »Du duftest so schön.«
    »Ich …« Sein Atem stockte, denn sie küsste ihn weiter unten. »… bemühe mich, zu gefallen. Wie immer.«
    »Ich gestehe«, hauchte sie in das dunkle Haar unterhalb seines Nabels, »dass ich meine Mutter hinter den Rosen vermutete. Ich bin gar nicht auf dich gekommen.«
    »Ich wollte nur …«
    »Entspann dich, mein Liebster«, sagte sie. »Atme.« Sie berührte die Spitze seiner Männlichkeit mit den Lippen und lächelte, weil Jude nach Luft rang. Sein Atem versagte vollständig, kaum dass sie begann, ihn zu liebkosen. Er schmeckte warm – und angenehm.
    Bei dem Gedanken, dass sie ihn gewiss noch sehr oft kosten würde, schmunzelte sie. Ja, eindeutig angenehm.
    Marissa war sich nicht ganz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher