Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele
Autoren: Lara Joy
Vom Netzwerk:
Was habe ich Jean denn getan, dass er mich dermaßen fertigmachen will?«
    Fifi streichelte mir beruhigend über den Rücken. »Menschen brauchen manchmal keinen besonderen Grund, um einen zu hassen. Sieh mal, ich selbst bin die Friedfertigkeit in Person, dennoch gibt es einige Menschen, die mir am liebsten mein Geschäft kaputtmachen und mir selbst noch eine gehörige Tracht Prügel verpassen würden. Einfach, weil ich da bin. Einfach, weil ich mit dem, was ich tue, erfolgreich bin. So ist das nun mal auf dieser Welt.«
    »Eine beschissene Welt ist das!«, platzte es aus mir heraus.
    »Du sagst es, aber solange man noch im Spiel ist, hat man die Möglichkeit, etwas zu verändern. Warst du wegen der Bilder bei der Polizei?«
    Ich nickte. »Alex hat mir dazu geraten.«
    »Ein guter Mann, dein Alex! Wahrscheinlich werden sich die Polizisten jetzt erst mal Friedrichs vorknöpfen – oder deine treulose Angestellte. Du hast die Gehaltsüberweisung doch wohl zurückgezogen, oder?«
    »Noch nicht«, gab ich zu.
    »Na, dazu hast du ja immer noch Zeit.«
    »Was soll ich jetzt machen? Die Sachen nachfertigen zu lassen, wird sehr teuer werden, und ich brauche noch etwas Geld für den Aufbau meines Geschäfts.«
    »Wer sagt denn, dass du dein Spielzeug noch einmal anfertigen lassen sollst! Du wirst es wiederbekommen!«
    »Fragt sich nur wann!«
    Während Fifis Hand weiterhin auf meinem Rücken liegenblieb, überlegte sie. Dabei presste sie die Lippen zusammen und schnaufte hin und wieder durch die Nase, als sei ihr Innerstes eine Dampfmaschine.
    »Es gibt da natürlich noch einen anderen Weg«, erklärte Fifi dann. »Allerdings könnte es sein, dass dein Kommissar ein wenig schockiert wäre, wenn er davon erfährt.«
    »Welchen Weg meinst du?« So verzweifelt, wie ich mich in diesem Augenblick fühlte, wäre mir sogar der Vorschlag, einen Auftragskiller anzuheuern, recht gewesen.
    »Du gehst zu Götzenich und bietest ihm eine scharfe Nummer an.«
    »Ich soll was?« Das konnte unmöglich Fifis Ernst sein!
    »Du gehst zu ihm, erklärst ihm, dass du es dir anders überlegt hast, und machst Anstalten, mit ihm zu schlafen.«
    »Was soll das bringen? Außerdem kann ich nicht einfach zu ihm gehen. Er hat eine Frau!«
    Das hatte Fifi offenbar nicht einkalkuliert. Doch wie immer hatte sie auch gleich eine Lösung parat. »Dann triffst du dich eben an einem neutralen Ort mit ihm. Oder hier.«
    »Ich kann mich doch nicht mit ihm hier treffen, um …«
    »Ich weiß, du willst deinen Alex nicht betrügen. Sollst du auch nicht. Nur so weit gehen, bis sich der Typ von dir in irgendeiner Weise fesseln lässt.«
    »Soll ich ihn etwa bedrohen, mit der Sprache rauszurücken? Oder ihn peitschen? Glaub mir, der steht sicher auf Schläge. Er hat es ja schon geil gefunden, als ich ihm den Schwanz abgeschnürt habe.«
    »Umso besser! Bei dir bekommt er etwas, wonach er sich sehnt. Wahrscheinlich bereitet es ihm sogar perverses Vergnügen, dich erst zu beklauen und dann zu ficken. Er wird sicher nicht glauben, dass du ihm irgendwas zuleide tust oder ihm sogar auf die Schliche gekommen bist.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    »Glaub mir, so schlau ist er nicht. Erst recht nicht, wenn du in Leder vor ihm stehst und ihm geile Freuden versprichst. Wenn er erst mal an der Kette liegt, lässt du die Maske fallen.«
    »Und dann?«
    »Dann wirst du ihn ausquetschen. Wo er die Kiste mit deinen Sachen versteckt hat und warum er deinen Laden abgefackelt hat!«
    »Da wird er mir sicher Rede und Antwort stehen!«, spottete ich.
    »Warum denn nicht? Droh ihm einfach, die Polizei anzurufen und zu behaupten, dass er dich vergewaltigen wollte.«
    »Das werden sie mir sicher abnehmen, wenn er gefesselt an meinem Bett hängt.«
    »Oder du drohst ihm, seine Eier abzuschneiden. Das erweist sich bestimmt als hilfreich.«
    So verzweifelt war ich nun doch nicht!
    »Du weißt genau, dass ich so was nicht machen werde.«
    »Stimmt, du bist ja eine von den Guten. Ich bin sicher, dass dir schon irgendwas einfallen wird. Ich rate dir, schnapp dir diesen verdammten Götzenich, und wenn du ihn schon nicht verprügeln willst, dann setze ihn wenigstens der Peinlichkeit aus, nackt und gefesselt von der Polizei vorgefunden zu werden.«
    Damit zog Fifi mich an sich wie eine Tochter und streichelte mir über den Rücken.
    Ich war mir noch immer nicht sicher, ob ich tun sollte, was sie sagte, aber meinem Verstand wollte einfach keine bessere Lösung einfallen.

26. Kapitel
    I ch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher