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Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)

Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)

Titel: Succubi - Schmerzhaftes Verlangen [BDSM-Thriller] (German Edition)
Autoren: Sarina Tyler
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einfach ab.
    »Wenn ich dich rufe, hast du zu gehorchen!«, grollt er und zieht mich weiter in den Raum, wo er Farben mischt. Selbst durch den Schmerz an meinen Kopf dringt mir dieser ekelhafte Gestank von Lösungsmitteln und Farbe in die Nase.
    Als er meinen Kopf gegen die Wand donnert, verliere ich beinahe das Bewusstsein. Plötzlich nehme ich alles gedämpft war. Die drohenden Gesten, die tiefe Stimme. Alles scheint nun weit weg zu sein. Draußen will sich die Sonne bereits der Nacht ergeben, als ich versuche aufzustehen. Mit flammenden Augen und wutentbranntem Gesicht greift er einen großen Pinsel.
    »Ich sollte dir jeden Tag den Arsch versohlen, solange, bis du gelernt hast zu gehorchen.«
    Die Rose immer noch mit der einen Hand umklammert bricht auf einmal all der Schmerz der letzten Monate in mir hoch. Zuviel ballt sich in meinen Kopf. Dieser Mann ist mehrere Köpfe größer als ich und bei Weitem kräftiger. Er wirkt auf mich wie ein Riese, was kann da ein kleines Mädchen schon ausrichten. Sein alkoholgeschwängerter Atem beißt sich in meinen Geist, als ich einen kleinen Farbeimer zu greifen bekomme.
    »Du willst doch nicht etwa?«, schreit er mich an und erneut klatscht seine Hand gegen meinen Kopf. »Ich werde dir schon Manieren beibringen.«
    Als der Pinsel drohend in der Luft schwebt, nehme ich allen Mut, alle Kraft zusammen und schmeiße ihn den Farbeimer mitten ins Gesicht. Ein letztes Aufbäumen.
    Die blaue Farbe frisst sich in seine Augen. Mit einem gellenden Schrei taumelt er zurück, stolpert über den Malertisch und fällt schließlich in den Koffer voll mit Werkzeug. Noch einige Sekunden bewegt er sich. Aus seinem Mund kommen röchelnde Geräusche. Doch ich bleibe ganz still. Zitternd kauere ich mich in eine Ecke, bis er sich nicht mehr bewegt. Erst dann erkenne ich das Blut auf mich zu wabern.
    Ich will hier weg. Überall sein, nur nicht hier. Nur mühsam kann ich aufstehen. Schwindel legt sich über meinen Geist, doch etwas habe ich vergessen. Etwas, dass mir sehr am Herzen liegt. Auf dem Boden erkenne ich die Rose meiner Mutter. Die Blüten sind mit blauer Farbe bedeckt. Ich bewundere mein unfreiwilliges Kunstwerk und für diese eine Sekunde ist alles gut. Dann schleppe ich mich zum Telefon und wähle 911.

Entscheidungen im Morgengrauen
     
    Die letzten zehn Tage waren der Himmel, denke ich, als mein Handy wieder in die Tasche gleitet.
    Heute Abend sehe ich ihn wieder. Und heute Abend muss ich mich entscheiden. Mein Chef, der soviel mit meinem Stiefvater gemein hat, gab mir zwei Aufträge. Der eine war leicht zu erfüllen.
    Irgendein namenloser Mord an einem Lokalpolitiker. Keine Informationen, die ich aus ihm herauskitzeln musste, keine Dokumente, die es zu entwenden galt. Sauber und zielgerichtet. Meine ganze Wut ließ ich an ihm raus und doch begleiteten mich die Zweifel wie ein Damokles Schwert, was ständig über meinen Kopf hing. Der andere Auftrag wird mir ungemein schwerer fallen.
    Mein Mund wurde so trocken wie eine Wüste, als ich das Foto der Zielperson auf mein Handy geschickt bekam.
    »Überleg, wo du stehst«, sagte mein Führungsoffizier noch und ich erkannte, dass er einen tiefen Zug an seiner Zigarette nahm.
    Sie wissen es also. Sie wissen, dass ich die letzten Tage mit Ryan verbracht habe. Zum ersten Mal in meinen Leben schien die Welt normal zu sein. Gemeinsam essen gehen, im Kino einen Film angucken, wir hielten sogar auf den Straßen New Yorks Händchen. Kurz gesagt: Wir waren unvorsichtig, haben uns becircen und verführen lassen von der Magie des Moments und den aufkommenden Gefühlen, die wir hätten ignorieren sollen.
    Wir redeten bis tief in die Nacht über unsere Firmen und warum er denkt, dass sie nicht nur zusammengehören, sondern auch noch einer privaten Organisation angehören. Er weihte mich ein in seine Welt und schließlich wuchsen auch bei mir die Zweifel, genau wie die Gefühle für ihn. Jetzt schwanke auch ich und nichts vermag mich vor dieser Entscheidung zu beschützen. Ich muss entweder den Auftrag erfüllen und meiner Firma gegenüber Loyalität beweisen, oder meinen Gefühlen folgen. Es steht alles auf dem Spiel.
     
    Schweren Herzens fahre ich in meine Wohnung, wo sein Geruch noch allgegenwärtig ist. Ich bleibe ein paar Sekunden in der Tür stehen, genieße den herben Duft.
    Dann schlägt die Realität mit aller Macht zu. Ich hatte ein gutes Leben, kämpfte für eine gute Sache. Natürlich hatte ich hin und wieder Zweifel, aber die hat jeder Mal.
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