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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung
Autoren: ANNIE BURROWS
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sie ebenso wüst beschimpfte wie die reizbare Lady Hester. Er würde also eine Frau heiraten müssen, die er nicht achten konnte.
    Er stürzte den restlichen Port hinunter und kam zu dem Schluss, dass ein Mann, so sehr er auch gegen sein Schicksal ankämpfte, sich am Ende doch fügen musste. Er konnte nichts weiter tun, als seine Würde zu wahren.
    Was den heutigen Tag anging, war ihm das allerdings gründlich misslungen. Seine Rücksichtslosigkeit hatte beinahe zum Tod einer Frau geführt. Nicht unbedingt einer angenehmen Frau, aber er hätte niemals vergessen dürfen, dass er ein Gentleman war. Als er sie noch für eine Bettlerin hielt, hatte er seine Schuld durch ein großzügiges Schmerzensgeld abtragen wollen. War seine Schuld etwa geringer geworden, weil sie aus einer guten Familie stammte?
    Sie war in einer schwachen Position, ganz und gar abhängig von der Güte der Gregorys. Ein Leben als arme Verwandte musste schwer zu ertragen sein. Männer in seiner Lage nutzten eine solche Schutzlosigkeit allzu oft aus. Ganz gleich, wie sehr sie ihn verletzt hatte: Er musste ihr verdeutlichen, dass er nicht so war. Kurz: Er würde sich bei ihr entschuldigen müssen.
    Hester musste feststellen, dass der schlechte Einfluss des Marquis of Lensborough bis in den Salon reichte, in dem die Damen sich versammelt hatten. Er war das Gesprächsthema des Abends, und auch ihre eigenen Gedanken drehten sich zu ihrem Missfallen überwiegend um ihn.
    Während des ganzen Dinners war sie sich seiner aggressiven Blicke nur zu bewusst gewesen, auch wenn sie den Kindern zuliebe gute Miene gemacht hatte. Von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, hatte er am Kopf der Tafel wie eine Aaskrähe darauf gelauert, auch noch die letzten Reste ihrer Würde zu zerfetzen.
    Sie riss sich zusammen: Der Marquis konnte unmöglich wissen, wo sie heute Nachmittag gewesen war. Er verachtete sie einfach, und er hatte guten Grund dazu: Hatte sie sich nicht ohne Begleitung auf der Straße herumgetrieben, seinen Burschen getreten und ihn wie ein Fischweib beschimpft?
    Dennoch wurmte es sie, dass er sich überhaupt nicht erkundigt hatte, ob alles in Ordnung war.
    Sie zwang sich zu lächeln und Interesse an Henriettas Geplauder vorzugeben. Wie gerne hätte sie alle Konventionen in den Wind geschlagen und ihm ins Gesicht gesagt, was für ein Lump er war! Aber das wäre auf sie zurückgefallen. Erstens hätte sie als Hysterikerin dagestanden, während er wahrscheinlich die Ruhe bewahrt und höchstens eine Braue gehoben hätte.
    Zweitens würde sie ihn als angeheirateten Cousin akzeptieren müssen. Wenn er wirklich so schlimm war, wie sie annahm, würde diejenige Cousine, die seine Frau wurde, schon bald Trost und Hilfe benötigen, und dann wollte sie um jeden Preis zur Stelle sein.
    „Mir ist aufgefallen, dass du ihn nicht magst.“
    Hester zwang sich zuzuhören. Henrietta konnte nur Lord Lensborough meinen.
    „Das stimmt.“
    Henrietta klopfte ihr neckisch mit dem Fächer aufs Handgelenk. „Das muss natürlich nichts heißen. Du hast noch jeden Junggesellen abgelehnt, der dir vorgestellt wurde. Auf den Bällen hatte ich sogar den Eindruck, dass du dich vor einigen von ihnen gefürchtet hast.“
    „Vor allem vor ihren Müttern“, murmelte Hester.
    „O ja, manche waren üble Drachen. Diese ungerechten Bemerkungen über deine Sommersprossen und dein rotes Haar! Ich wünschte, wir hätten einen netten Jungen gefunden, der dein Selbstbewusstsein wiederhergestellt hätte. Du bist nämlich richtig hübsch, solange kein Mann in der Nähe ist. Wenn du nur nicht jedes Mal errötet und ins Stottern geraten wärst, sobald dich einer zum Tanz aufgefordert hat!“
    „Und so gezittert, dass ich beim Tanzen dauernd über meine Füße gestolpert bin. Ja, ich weiß. Aber ich bin hier bei deinen Eltern doch glücklich; mir fehlt es an nichts. Wenn es nach mir geht, kann ich bis ans Ende meiner Tage unverheiratet bleiben.“
    „Na schön, aber versteck dich diese Woche nicht, nur weil Junggesellen zu Gast sind. Peter, die Kinder und ich haben uns so auf dich gefreut.“
    „Keine Sorge“, seufzte Hester. „Deine Mama hat mir das Schmollen strikt untersagt.“
    Die Tür ging auf, und die ersten Herren schlenderten in den Salon. Phoebe und Julia eilten zum Piano und sortierten die Partituren der Stücke, die sie in den letzten Tagen eifrig geübt hatten.
    „O Gott, sie tun es wirklich!“ Henrietta hielt sich aufgeregt ihr Taschentuch vor den Mund.
    „ Wer tut was ?“
    „Lord
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