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Stimmen in der Nacht - Brodie, L: Stimmen in der Nacht

Stimmen in der Nacht - Brodie, L: Stimmen in der Nacht

Titel: Stimmen in der Nacht - Brodie, L: Stimmen in der Nacht
Autoren: Laura Brodie
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du zu deinem Dad fährst. Und sie ist immer willkommen in Washington. Außerdem könntest du die Sommer in Jackson verbringen, finden wir, denn in Washington wird es unerträglich heiß.«
    Sie haben das alles schon geplant,
dachte Maggie. Wie viel durfte sie da wirklich noch selbst entscheiden? Aber als sie sich fragte, wie sie selbst es denn fand, stellte sie fest, dass sie gar nichts dagegen hatte. Sie hatte Mike Hodges mal sagen hören, dass das Georgetown College in Washington an erster Stelle seiner Wunschliste stand. Vielleicht war das also ihre Chance, aus dieser Kleinstadt herauszukommen und an einem Ort voller Möglichkeiten zu wohnen. Es wäre sicher nicht schlecht, an eine bessere Schule in einer größeren Stadt mit vielen verschiedenen Leuten zu gehen, solange Kate nicht allein gelassen wurde.
    Maggie bemerkte, dass ihre Mom wieder mal ihre Hände ineinander verkrampfte, was irgendwie liebenswert wirkte. Sie hüpfte nicht auf und ab vor Freude bei der Aussicht, mit ihrer Mutter zusammenzuwohnen, und sie wollte sich nicht auf mehr als ein Jahr an der neuen Schule einlassen, aber sie konnte sich vorstellen, mehr Zeit mit ihrer Mom zu verbringen, jetzt, da sie begannen, einander zu verstehen.
    »Möchtest du dir die Webseite der Schule mal ansehen, wenn wir wieder bei Sarah sind?«, fragte Emma.
    »Okay«, sagte Maggie. »Klar.«

26
    Am Sonntagnachmittag auf dem Weg zurück nach Washington, als Jackson jenseits des Blue-Ridge-Gebirges immer weiter zurückwich, spürte Emma, dass auch die Vergangenheit zurückwich. Maggie hatte nichts versprochen, aber Emma glaubte, gute Chancen zu haben, dass sie in einem Jahr nicht mehr länger die Mutter im Exil sein würde, die Frau, die nur Stippvisiten bei ihrer Tochter machte. Ihre Tochter würde mit ihr in ihrer Washingtoner Wohnung wohnen, in einem eigenen Zimmer   – einem Zimmer, das Maggie jetzt vielleicht dekorieren und für sich reklamieren würde, anstatt es wie ein drittklassiges Hotelzimmer zu behandeln.
    Junot würde es sicher nichts ausmachen, wenn zu ihrem Leben plötzlich jeden Tag ein Mädchen im Teenageralter dazugehörte, dachte Emma. Mit seiner ruhigen Art könnte er ihr vielleicht sogar helfen, eine bessere Mutter zu sein.
    Emma machte sich keine Illusionen über die Schwierigkeiten, einen Teenager zu erziehen, aber sie hatten schon so viel Zeit verloren, dass sie entschlossen war, geduldig auf alle pubertären Launen zu reagieren, kein böses Wort zu sagen und Wut nie mit Wut zu beantworten. Und wenn auf ihre Teenagertochter
Melancholie herniederfiel
, würde sie Keats’ Rat befolgen und Maggies Hand halten und
sich tief, tief versenken in ihre unvergleichlichen Augen
. Es hatte zu viel Wut gegeben in ihrem Leben, sie brauchte sehr viel mehr Liebe.
    Lass los,
dachte Emma, während der Highway unter ihr dahinglitt.
Lass einfach alles los.

Dank
    Viele Leser haben mir geholfen, diesen Roman zu schreiben. Mein Dank geht an meine Mitstreiter auf der Taos Summer Writers’ Conference   – Ro Gunetilleke, Sarah Hedborn, Nancy Best, Nancy Dickeman und Kathleen Andersen-Wyman   –, die alle wunderbare Schriftsteller und erfahrene Leser sind. Und ein besonderer Dank an unsere Lehrerin Jonis Agee, von der ich noch viel mehr zu lernen habe. Wir alle sind Sharon Oard Warner zu großem Dank verpflichtet für die Organisation der Konferenz und dafür, dass sie in den letzten zwölf Jahren in Taos eine Gemeinschaft von Schriftstellern aufgebaut hat.
    Dankbar bin ich auch Professor Scott Sundby von der Washington and Lee University School of Law, der mir mit seinem juristischen Sachverstand geholfen hat, und Judy Casteele, der Leiterin des Project Horizon in Lexington, Virginia, für ihr Wissen über Heime und Sozialdienste für misshandelte Frauen. Der scharfe Blick von Beth Pryor Colocci, Susan Ullman und Arik Levinson hat mich vor einigen sachlichen Fehlern bewahrt, und Barbara Beachlers und David Brodies Rat und Unterstützung waren großartig.
    Und nicht zuletzt geht mein Dank an meine Lektorin Jackie Cantor, meine Agentin Gail Hochman und meine Auslandsagentin Marianne Merola sowie an mein wunderbares Team in Deutschland, besonders meine Lektorin Kristina Arnold und meine Übersetzerin Britta Mümmler. All diese Frauen haben meine Arbeit mit ihrer Klugheit und ihrer unerschöpflichen Begeisterung unterstützt.

Informationen zum Buch
    Eine harmlose Studentenparty in einer kleinen amerikanischen Universitätsstadt endet mit einem Ausbruch von Gewalt
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