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Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung

Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung

Titel: Sternenschweif 17 - Die magische Versammlung
Autoren: Linda Chapman
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leise aus dem Haus. Sternenschweif stand in der Stalltür und hielt nach ihr Ausschau.
    „Na, bist du bereit?“, flüsterte Laura.
    Das kleine graue Pony schnaubte leise und scharrte mit dem Vorderhuf auf dem Boden.
    „Du kannst es also kaum mehr erwarten?“, fragte Laura. „Dann lass uns keine Zeit verlieren.“
    Sie holte die Karte mit der Wegbeschreibung aus der Kiste und steckte sie in ihre Jacke.
    „Lass uns für den Verwandlungszauber zu den Bäumen bei der Koppel gehen. Da sind wir geschützt. Es schlafen zwar alle, aber man weiß ja nie.“
    Kaum stand Sternenschweif als Einhorn vor ihr, zog Laura die Karte aus ihrer Jacke.
    „Ich will mir noch einmal kurz den Weg anschauen, damit wir uns auch nicht verfliegen“, meinte Laura.
    „Das werden wir nicht“, erwiderte Sternenschweif beruhigend. „Du kennst doch die magischen Fähigkeiten meines Horns. Es wird uns sicher leiten.“
    Laura und Sternenschweif hatten vor Kurzem herausgefunden, dass Sternenschweifs Horn sie auch zu unbekannten Orten führte. Es glühte, wenn sie in die richtige Richtung flogen. Wenn sie abbiegen mussten, glühte es noch ein bisschen stärker.
    „Gut, dann kann ja nichts schiefgehen“, erwiderte Laura. Sie rollte die Karte zusammen und steckte sie in ihre Jacke. Dann kletterte sie auf Sternenschweifs Rücken. Mit ein paar kräftigen Sprüngen galoppierte er hinauf in die mondhelle Nacht, dem funkelnden Sternenhimmel entgegen.

5

    Laura und Sternenschweif folgten zunächst dem Flusslauf. Sie flogen dicht über den Baumspitzen, um nicht entdeckt zu werden. Es war ein ganzes Stück zu fliegen, aber Laura genoss es. Schließlich näherten sie sich dem Versammlungsort. Sternenschweif ließ die letzten Bäume hinter sich, und Laura stockte der Atem. Die Lichtung war riesig, aber es war kaum mehr ein freier Fleck darauf zu erkennen. Gemeinsam mit ihren Freunden tummelten sich dort unzählige Einhörner. Ihr Fell und ihre seidigen Mähnen schimmerten in allen erdenklichen Grau- und Silbertönen.
    „Oh Sternenschweif!“, hauchte Laura. „Ich habe noch nie so viele Einhörner auf einmal gesehen. Ist das nicht wunderschön? Wie ein silberner See.“
    „Das ist wirklich beeindruckend“, stimmte Sternenschweif ihr zu. „Ich muss zusehen, dass ich einen freien Platz zum Landen finde.“
    Zum Glück waren Sternenschweifs Flugkünste hervorragend. Zielsicher landete er am Rande der Versammlung. Ein paar Köpfe hoben sich, um zu sehen, wer da kam, aber niemand nahm weiter von ihnen Notiz. Überall standen kleine Gruppen zusammen.

    „Komm, lass uns ein bisschen herumlaufen“, schlug Sternenschweif vor.
    Laura war dankbar, dass Sternenschweif an ihrer Seite war. Sie fühlte sich ein bisschen verloren. Die meisten Einhornfreunde lächelten ihr freundlich zu. Sie schienen zum Teil in Lauras Alter zu sein, einige waren auch älter, andere jünger.
    Hier und da blieben Laura und Sternenschweif stehen und lauschten den Unterhaltungen. Es wurde wirklich über alles Mögliche geredet. Ein Mädchen fragte, wie es einem jungen Einhorn am besten bei den ersten Flugversuchen helfen konnte. Ein Junge wollte wissen, wie man jemand mit viel Angst denn dabei helfen könnte, mehr Mut zu haben.
    „Dazu hätten wir zumindest auch etwas sagen können, wenn man uns gefragt hätte“, flüsterte Laura Sternenschweif zu.
    Als sie weiterschlenderten, schnappte Laura die Worte „Trank des Vergessens“ auf. Sie spitzte die Ohren.
    „Ich hatte keine andere Möglichkeit, sie musste das Einhorn sehen“, hörte sie ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren sagen. „Danach habe ich ihr den Trank des Vergessens gegeben. Sie hatte vorher zugestimmt, dass sie ihn trinken würde. Womit ich aber nicht gerechnet hatte, war, dass sie unheimlich schläfrig war danach.“
    „Genauso ist es mir auch einmal gegangen“, erwiderte ein etwas älterer Junge. „Es war schon spät in der Nacht, als ich ihr den Trank gegeben habe. Das Mädchen war den ganzen nächsten Vormittag über sehr müde.“
    „Das bringt der Trank des Vergessens mit sich. Er macht sehr müde, und das kann gefährlich sein. Wenn man reitet, kann man zum Beispiel leichter stürzen. Oder beim Fahrradfahren übersieht man ein Auto. Deswegen sollte der Trank nur dann gegeben werden, wenn es wirklich sein muss. Und man sollte den anderen nicht alleine lassen nach dem Aufwachen, weil er eben noch ein bisschen benommen sein kann.“
    Laura hatte so aufmerksam zugehört, dass sie die Gesichter um sich herum
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