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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher
Autoren: Andreas Suchanek
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Gedankenverloren nippte er an seinem Synthodrink. »Die Technik dieser Meroon ist, gelinde gesagt, rückständig. Sie besitzen nicht einmal einen Überlichtantrieb. Und trotzdem haben sie Kommunikatoren, wodurch ein Kontakt auf die Oberfläche möglich ist?«
    »Diese Tenebrikoner haben ihnen alles gegeben, was die Meroon zu einem perfekten Werkzeug macht«, warf Lieutenant Commander Black Fox ein. »Sie erhalten genug Wissen, um selbst Schiffe zu bauen. Die Waffentechnik wird auf ein hohes Niveau gebracht, gleichzeitig haben sie aber keine Möglichkeit, das System zu verlassen. Ohne Bergstrom-Aggregat oder HD-Antrieb würden sie Jahre bis zum nächsten System benötigen.«
    »Und durch das Hormon wird ihr Hass weiter künstlich geschürt. Sie tun alles, um den Schild zu durchdringen und diese Ac’shaner niederzumetzeln. Die wiederum von diesem wiederbelebten Herrscher wie Tiere gehalten werden, weil er selbst einst von ihnen umgebracht worden ist.« Ash schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck.
    Im Reflex hob Dana auch ihren Becher, um das Kaffee-Aroma einzuatmen. Der künstliche Duft des Syntho-Drinks, den sie mit Koffein und einem bitteren Zusatzaroma angereichert hatte, drang an ihre Nase. »Unser Team wird auf der Oberfläche alles tun, das Akoluthorum an sich zu bringen. In der Zwischenzeit sollten wir hier tätig werden. Also Commander, wie schalten wir das Bio-Implantat ab?«
    Die LI erhob sich und aktivierte den großen 3D-Präsentationsschirm des Konferenzraumes. Eine schematische Darstellung des Implantats erschien. »Während Doktor Tregarde die Operation an unserem Patienten durchführte, kam es kurzzeitig zum Herzstillstand. Wie wir nun wissen, wird dieser durch ein Entfernen des Implantats künstlich herbeigeführt. Wir dürfen das Implantat also nicht zerstören. Damit scheiden Nano-Viren und ähnliche aggressive Methoden aus. Wie Sie hier sehen können, gibt es einen kleinen, integrierten Sender. Hierüber werden offenbar Statusinformationen an eine zentrale KI gesendet. Es wäre also möglich, ein Signal zu übertragen, das der KI mitteilt, dass der Hormonausstoß zu hoch ist, worauf dieser reduziert wird, im besten Fall auf Null.«
    »Natürlich ist nicht vorherzusehen, wie eine abrupte Absetzung des Hormons auf die Mehrheit der Meroon wirkt«, warf Ash schnell ein. »Dieser Vorschlag scheint aber die einzig mögliche Alternative zu sein, wollen wir die Spinnenartigen von ihrer Aggression befreien.«
    Lieutenant Commander Black Fox lauschte den Ausführungen von Dr. Tregarde. Die Cheyenne hatte graue Ringe unter den Augen. Ihre Schicht war längst beendet, doch sie arbeitete weiter. Dana entschloss sich, künftig ein Auge auf sie zu werfen. Sie konnte nicht das Risiko eingehen, dass die LI zusammenbrach.
    »Auch auf der technischen Seite gibt es das eine oder andere Hindernis«, nahm die Chefingenieurin den Faden wieder auf. »Zum einen ist der Festwertspeicher des Implantats nur wenige Kilobyte groß. Wenn wir eine Sendung simulieren wollen, darf der Code nicht sehr umfangreich sein. Gleichzeitig muss dieser aber die Firewall der KI täuschen oder diese gegebenenfalls ausschalten.«
    »Das Ganze wird einmal mehr auf ein Glücksspiel hinauslaufen.« Dr. Tregarde schob gedankenverloren seinen Trinkbehälter von links nach rechts. Dabei schüttelte er unmerklich den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Wir wissen nicht, ob in die KI Sicherheitsroutinen implementiert wurden, die den Msssarrr schaden, wenn die Implantate ausfallen. Zudem sind da immer noch die Tenebrikoner. Bei einer Deaktivierung aller Implantate gleichzeitig – oder dem Herunterfahren der Hormonzuführung –, werden diese sicher irgendwie davon erfahren. Und was geschieht, wenn diese Geschöpfe hier auftauchen, muss ich nicht erst extra erwähnen.«
    »Ich finde, der Plan birgt zu viele Unwägbarkeiten«, meldete sich Taglieri zu Wort.
    »Zweifellos hat unser Plan eine Menge Fallstricke.« Dana nahm einen Schluck ihres Syntho-Drinks und verzog das Gesicht. »Doch meine Entscheidung steht. Es geht hier um das Überleben unserer Galaxis. Es wird nicht das letzte Risiko sein, das wir eingehen müssen.« Sie wandte sich an die LI. »Commander, ich möchte, dass Sie mit Lieutenant Jefferson zusammenarbeiten und einen Algorithmus entwickeln, der das vorgeschlagene Szenario möglich macht. Er ist ausgesprochen fit, wenn es um Embedded-Code geht.« Sie erinnerte sich nur ungern zurück an Gemini-Prime. Es war dem LI der
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