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Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Titel: Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a
Autoren: Andreas Suchanek
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Selbstverständlichkeit«, erinnerte die Shisheni. »Als Shesha’as angenommene Schwester bist du ein Teil unseres Volkes – trotz der Ereignisse.«
    »Welche Ereignisse?«
    Dana setzte sich und hatte wie immer Mühe, auf dem für Shisheni konzipierten Hocker halbwegs bequem zu sitzen. Sie balancierte auf der Vorderkante und hakte die Füße hinter das Säulenbein, damit sie nicht nach hinten abrutschte. Wie bei den Shisheni üblich, trug Yoshana’a keinerlei Kleidung. Lediglich ein breiter Schultergurt, in den allerlei Taschen eingepasst waren, lief schräg über den Oberkörper der Herrscherin. Die meisten Shisheni trugen ihren Taschengürtel um den Bauch zwischen dem mittleren Armbeinpaar und den Beinen.
    »Vor einigen Wochen erreichte eine Abordnung von Schiffen der Solaren Welten unser System«, erklärte die Shisheni. Ihre Schuppen begannen zu rascheln. »Wie stets haben wir diese mit offenen Armen begrüßt. Unser Vertrauen wurde jedoch missbraucht.«
    »Von einer Abordnung, die das Shush-System besucht hat, war mit nichts bekannt.«
    »Davon bin ich ausgegangen.« Das Rascheln von Yoshana’as Schuppen wurde lauter. »Während diese Abordnung unsere Welt besuchte, startete ein einzelnes Schiff einen Angriff auf unsere neue Raumstation. Eine Gruppe aus mehreren Personen, die sich unter einem kristallinen Schirm verborgen hielten, enterte die Station.«
    Die Gemini. Dana schluckte. Die Abriegelung des Shush-Systems hatte also in der Tat etwas mit dem neuen Feind zu tun. Jetzt begriff sie auch Sishu’as kryptisches »Ja«. Sie hatte Yoshana’a damit bestätigt, dass Dana wirklich Dana und keine Gemini war, was ihr hervorragender Geruchssinn ihr verraten haben musste.
    »Ich kann dir versichern, Yoshana’a, dass diese feindlichen Individuen nichts mit uns zu tun haben.«
    »Davon sind wir auch nicht ausgegangen, Dana. Wir besitzen einen durchaus fähigen Aufklärungsdienst und stehen nun bereits seit einigen Jahren mit den Menschen in Kontakt. Nur weil menschlich aussehende Feinde uns angreifen, machen wir nicht sofort die Menschheit dafür verantwortlich. Aber wir mussten befürchten, dass die Solaren Welten von den Feinden unterwandert sind.«
    »Daher also der Kontaktabbruch.«
    »Die Unbekannten haben SARRISHS BEWAHRER schwer beschädigt«, erklärte die Herrscherin. »Zudem gibt es seit dem Kampf auf der Station kein Lebenszeichen mehr von Shesha’a.«
    Dana hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. Shesha’a – tot? Das konnte – das durfte nicht sein! Aber wenn sie noch lebte, hätte sie sich unverzüglich bei Yoshana’a gemeldet. Außerdem hatte Dana selbst miterlebt, wie brutal die Kämpfer der Gemini vorgegangen waren, als diese die STERNENFAUST geentert hatten. »Shesha’a ist tot?«
    »Wir gehen davon aus.« Yoshana’as Schuppen wisperten sehr sanft, ein Ausdruck des Mitgefühls.
    Bevor Dana sich von dem Schock erholen konnte, sprach die Herrscherin weiter: »Und das ist, wie ich fürchte, noch nicht alles.« Yoshana’a berichtete weiter, und Dana begann zu begreifen, dass die Gemini ganz eigene Pläne mit den Shisheni hatten.
     
    *
     
    SEK AMSTERDAM, Shush-System
    Anflug auf Shishena
    15. Dezember 2257
     
    Alte Zeitlinie
     
    Aus der ungewohnten Perspektive eines Besuchers beobachtete Dana die Routine, die an Bord der AMSTERDAM herrschte. Erst vor wenigen Augenblicken war das Schiff aus dem Bergstrom-Raum gefallen und hielt nun mit 0,4 LG auf den fünften Planeten des Shush-Systems zu.
    Von der Ortungskonsole meldete Lieutenant Derek Batista die Aktualisierung der astrogatorischen Daten. Nach und nach meldeten sich auch der LI der Funk und die Taktik. Der Erste Offizier, Lieutenant Commander Brian Niedermayer koordinierte das Ganze, während Michael Tong auf seine Kommandokonsole starrte.
    »Na, Captain, wie fühlt man sich als unbeteiligter Zuschauer?«
    Dana hätte gerne auf ein Wiedersehen mit dem arroganten Wissenschaftler verzichtet, der sich für den Nabel des Universums hielt.
    »Ich finde es sehr entspannend und genieße die Aussicht.« Sie blickte demonstrativ auf den Hauptbildschirm.
    »Aber es muss Sie doch ärgern, dass Ihr Status als Captain wieder aktiviert wurde, Sie aber trotzdem Tong unterstehen.«
    Dana blickte Yasuhiro von Schlichten ausdruckslos in die eisgrauen Augen und erwiderte ruhig: »Sie irren sich, an einem völlig normalen Flottenprotokoll hinsichtlich der Befehlskette ärgert mich gar nichts. Was ich von Ihrer Anwesenheit nicht
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