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Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent

Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent

Titel: Sternenfaust - 164 - Kampf um Torrent
Autoren: Anonymous
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sind.«
    Gernot spürte, wie sich sein Hals zuschnürte. Er schob den Flightstick nach vorne, bis die Nase des Jägers auf Torrents Atmosphäre zeigte, die über dem Terminator des Planeten verwaschen aufleuchtete. Die Habitate der Sharaan mussten irgendwo dort unten in der Zwielichtzone schweben, die sich mit der steigenden Geschwindigkeit des Raumjägers nach backbord drehte und der dunklen Seite von Torrent Platz machte.
    Ein Ruck ging durch den Jäger, als sie in die obersten Atmosphäreschichten eindrangen. Vier, fünf g schlugen durch, ehe sich ihr Flug wieder stabilisierte. Dafür musste ihr Kondensstreifen von der Planetenoberfläche aus gigantisch aussehen, wenn man bedachte, dass die rote Zwergsonne den Jäger voll anstrahlte und unter ihm ewige Nacht herrschte.
    »Jetzt verstehe ich, warum Sobritzky das getan hat«, sagte Guns. »Das geht ja voll ab, aber ich fürchte, es wird nicht reichen.«
    »Was hast du nun wieder zu meckern? Wir fliegen den Geierköpfen einfach davon.«
    Der Jäger schoss in die Dunkelheit des Planetenschattens. Weit voraus leuchtete die zur Hälfte angestrahlte Kugel von Ag’Bor im All, und links davon war die Signatur der STERNENFAUST auszumachen. Noch zehntausend Kilometer …
    Der Alarm gellte durch das kleine Schiff. Der rote Strahl eines Polschusses ging knapp an der STERNENFAUST vorbei.
    Verdammt! Auf dem HUD schob sich ein roter achtzackiger Stern über den Rand der virtuellen Planetenscheibe von Torrent. Das Flaggschiff dieses Karek-Tur! Wo kam der auf einmal her? Die Flotte war doch ihnen gefolgt, nachdem die STERNENFAUST den Treffer eingesteckt hatte und geflohen war. Aber anscheinend galt das nicht für den gesamten Kridan-Verband. Der Kommandant des Vulture Nova musste die Absicht der STERNENFAUST geahnt und ihr den Weg abgeschnitten haben. Der Star Cruiser war zwar so schnell, dass ihn Karek-Tur nicht mehr einholen konnte, aber die annähernd lichtschnellen Strahlen der kridanischen Primärwaffe waren dazu sehr wohl imstande.
    »Siebzigtausend Tesla, weiter steigend. Die machen ihre Kanonen scharf«, meldete Guns und bestätigte damit seine Vermutung.
    »Einen hab’ ich noch.« Gernot drehte am Flightstick und der Jäger driftete nach backbord.
    »Neunzigtausend Tesla, drei Pole. Hey, was tust du?« Guns Stimme klang aufgeregt. »Die STERNENFAUST wird ohne uns in den HD-Raum springen!«
    »Die STERNENFAUST«, antwortete Gernot bedächtig, »wird ohne unsere Hilfe nirgendwohin mehr springen.«
    Auf dem HUD zielte der Flugvektor des roten Sterns genau auf das gelbe Symbol des Mutterschiffs.
    »Koeck, sind Sie das?«, krachte John Santos Stimme aus dem Funkgerät. »Verschwinden Sie!«
    »Nein Sir! Glauben Sie, ich könnte auf meinem Scanner nicht ablesen, dass der Schutzschild der STERNENFAUST an der Backbord-Antriebsgondel ausgefallen ist? Wenn der VN sie noch einmal trifft, geht der ganze Star Cruiser hoch.«
    »Schießen Sie sich mit dem Schleudersitz raus! Dann hätten Sie …«
    »… eine Eintragung im Martin-Baker-Fanklub? Nein danke, Sir!«
    Gernot zögerte. Wer gab ihm das Recht, über Guns Schicksal zu bestimmen? War es fair, wenn er ihn da mit hineinzog? Es war zu spät, er würde höchstens als Kanonenfutter für die Kridan enden. Da war es immer noch besser, standesgemäß im Jäger den Abgang zu machen. Aber durfte er für seinen Freund Gott spielen?
    »Bring es zu Ende, T-Bone«, sagte Guns in die Stille hinein.
    Wie als Antwort kippte Gernot den Jäger um neunzig Grad in die Senkrechte. Ihr Radarquerschnitt musste jetzt auch für die Kridan deutlich sichtbar sein.
    »Hunderttausend Tesla!«, schrie Guns.
    Auf dem Head-Up-Display schob sich das kleine gelbe Dreieck ihres Jägers auf die Linie zwischen Kridan-Stern und STERNENFAUST.
    Und dann gefror die Zeit.
    Aus drei Polen des mächtigen Schiffes lösten sich rot glühende Strahlen, die trotz ihrer relativistischen Geschwindigkeit auf den Jäger zuzukriechen schienen. Weit voraus zeigte ein Aufleuchten, dass die STERNENFAUST in den HD-Raum entkommen war. Gernot schloss die Augen, aber die roten Lichtfluten blendeten ihn durch die geschlossenen Lider hindurch. Sie hatten ihren letzten Auftrag erfüllt.
    Hammerschläge stürmten auf den Jäger ein, trommelten ein immer schnelleres Stakkato auf seine Außenhülle, die schließlich den Urgewalten nachgab.
    Guns, alter Freund, ich hoffe, du kannst mir verzeihen!
     
    *
     
    »T minus fünf!«
    Dana starrte auf den Schirm. Rot glühende Strahlen krochen auf
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