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Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Titel: Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma
Autoren: Anonymous
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das ist alles, worauf ihr noch hoffen könnt, das Einzige, das euch noch retten kann: der Schmerz!«
     
    *
     
    Commander Jake Austen strich sich mit der Hand über seine leuchtend roten Locken und schloss für einen Moment die Augen.
    Der über 1,90 Meter große Commander war normalerweise fit wie ein Turnschuh. Doch heute fühlte er sich abgeschlafft und müde. Sein muskulöser Nacken war verspannt, seine Kopfhaut wirkte taub, und vor seinen Augen lag ein leichter Schleier.
    Und er wusste auch, woran dies lag.
    Mit melancholischem Blick hielt Jake die Wodkaflasche in der Hand. Es war die Flasche, die er am Abend zuvor zusammen mit Wing Commander John Santos geleert hatte.
    Man hatte auf »alte Zeiten« getrunken. Zeiten, die unwiederbringlich verloren waren. Fast schien es eine Ewigkeit her zu sein, als er zusammen mit David, John und Gyury bei Aufenthalten in den Solaren Welten umhergezogen war oder im »Fuzzy’s« etwas gefeiert hatte.
    Gestern hatten er und John auf abwesende Freunde angestoßen. Auf George »Gyury« Yefimov, der die STERNENFAUST verlassen hatte, obwohl John und er mehrfach versucht hatten, Gyury doch noch umzustimmen. Seitdem hatten sie nichts mehr von ihm gehört. Es hieß, er helfe einigen Kolonisten in Transalpha bei der Neubesiedelung eines Planeten.
    Aber vielleicht kehrte Gyury ja doch eines Tages zur STERNENFAUST zurück. Offenbar hegte die Kommandantin die gleiche Hoffnung. Zumindest fiel auf, dass Commodore Frost noch keine Anstalten machte, Yefimovs Posten neu zu besetzen.
    Dann hatten sie auf David angestoßen. Im Gegensatz zu Gyury würde David nie mehr zurückkehren. Denn David Alyawarry war unwiederbringlich tot.
    Nachdem Jake die Schwester von David erschossen hatte, war es zwischen den beiden nie wieder so gewesen wie zuvor. Doch über Commander Johannsson wusste Jake, dass David ihm längst vergeben hatte. Eines Tages hätte die Freundschaft zwischen ihnen vielleicht wieder wie früher werden können. Doch diese Chance war nun vorbei. Sie hatten sie beide verspielt.
    Für immer!
    Am Abend zuvor hatten Jake und John an die vergangenen Zeiten gedacht. Und traditionsgemäß hatten sie dabei Wodka getrunken. Die Flasche stammte noch von Gyury.
    Mochte Gyury dort draußen, weit weg von der STERNENFAUST, das finden, was er hier geglaubt hatte, verloren zu haben …
    Mit langsamen Schritten ging Jake in seine Nasszelle und sah in den Spiegel. Seine grünblauen Augen blickten ihn aus dunklen Höhlen an. Sein Gesicht war blass. Selbst seine Sommersprossen wirkten ein wenig fahl.
    »Ja«, murmelte er zu sich selbst. »Hypnohol hat seine Vorteile.«
    Er berührte das Sensorfeld des Wasserspenders und reduzierte die Temperatur auf vier Grad Celsius.
    Dann spritzte er sich das eisige Wasser ins Gesicht. Für einen Moment spürte er den wohligen Kälteschmerz auf der Gesichtshaut und sah, wie sein Teint allmählich Farbe bekam.
    Schon besser , ging es ihm durch den Kopf. Er erinnerte sich daran, wie John darüber gesprochen hatte, dass es allmählich an der Zeit war, mit ein paar neuen Frauenbekanntschaften etwas Feuer und Spaß ins Leben zu bringen. Jake hatte ihm beigepflichtet. Auch wenn er zweifelte, damit die innere Leere ausfüllen zu können, die nach dem Tod von David entstanden war.
    Jake kontrollierte, ob die anthrazitfarbene Uniform gut saß, wischte einige nicht vorhandene Fussel vom Stoff, besah sich seitlich, ob sein Bauch immer noch so flach und straff war, wie er sein sollte, und nickte zufrieden.
    »Immer noch ganz schön eitel, Jake!«, hörte er eine weibliche Stimme hinter sich.
    Sofort wirbelte er herum und erstarrte.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sein Verstand reagierte. Verwirrt runzelte er die Stirn und stammelte nur: »Was …«
    »Jetzt sag bloß, Jake!«, rief ihm die junge Frau zu und grinste. »Begrüßt man so eine enge Freundin?«
    Jake schüttelte den Kopf. Fantasierte er? War das ein boshafter Witz? Ein Streich?
    »Wer bist du?«, flüsterte Jake.
    »Aus den Augen, aus dem Sinn!«, sagte die Blondine betont unschuldig und übertrieben vorwurfsvoll. »Aber warum sollte mich das wundern? So bist du ja schon immer mit Frauen umgesprungen, mein lieber Jake. Wie viele mag es allein auf diesem Schiff geben, die sich noch immer nach dir verzehren, während du dich kaum an die gemeinsamen Nächte erinnerst. Habe ich recht, Jake?«
    »Du bist tot«, entgegnete er verärgert. »Was wird hier gespielt?«
    »Sagen wir es so«, holte die junge Frau aus. »Die
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