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Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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machen, vielleicht hat er eine Rolle für Sie!«
    »Die GalAb kann Ihren Laden für die nächsten Jahre dichtmachen.«
    »Das will ich Ihnen gerne glauben. Aber Sie werden doch wohl nicht so naiv sein zu glauben, dass ich mich nicht abgesichert hätte? Ich will Ihnen was erzählen, Mister Kalvin. Gestern Abend bekam ich einen Anruf aus dem Verteidigungs-Ministerium der Solaren Welten. Kein Geringerer als Ratsmitglied Mark Sorensen wollte mit mir sprechen. Er bat mich mit der Ausstrahlung eventuell vorhandenen brisanten Audio- und Videomaterials, das im Zusammenhang mit dem großen Star-Corps-Manöver stehe, noch zu warten. Er appellierte an meine Verantwortung als Bürger der Solaren Welten und meinte, dass es um eine Frage der Sicherheit gehe. Wissen Sie, was ich ihm antwortete?«
    Robert Kalvins Gesicht verhärtete sich noch mehr, und seine Kaumuskeln traten hervor.
    »Ich sagte ihm, dass ich sehr wohl Verantwortung als Bürger der Solaren Welten empfinde und in sicherheitsrelevanten Situationen durchaus bereit wäre, die Ausstrahlung einer Story – auch wenn sie noch so gut sei – zu verzögern. Allerdings, so fügte ich hinzu, erwartete ich dieselbe Verantwortung vom Star Corps. Ich verlangte, zu erfahren, wo sich Melvyn Frohike befindet. Mister Sorensen glaubte nun, mir sagen zu müssen, dass er über den Verbleib Frohikes nichts wisse, er aber alle Hebel in Bewegung setzen werde, um die Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Da fühlte ich mich bemüßigt anzumerken, dass meine Loyalität als Bürger der Solaren Welten auch ein bisschen davon abhinge, ob ich diese Antworten tatsächlich bekomme. Mister Sorensen schwor Stein und Bein, mich sofort zu kontaktieren, sobald er die Antworten habe. Doch was ist passiert? Er hat sich bis jetzt nicht gemeldet! Stattdessen stürmen Sie und Ihre Neandertaler meine Redaktionsräume. Sollte ich hier vielleicht an einen Zusammenhang denken?«
    Auf Kalvins Gesicht entstand ein hässliches Grinsen. »Ich begrüße es sogar, Mister Sasseur, wenn sie anfangen zu denken. Wichtig scheint mir nur zu sein, dass Ihr Nachdenken am Ende zu den richtigen Konsequenzen gelangt. Ich persönlich würde es bedauern, Sie leiden zu sehen – nur weil Sie die falschen Konsequenzen zogen. Niemand möchte Sie leiden sehen, und so wollen wir hoffen, dass dies auch nicht geschieht. Nicht wahr, Mister Sasseur?«
    Jetzt war es an Fritz Sasseur, sich zurückzulehnen und ein überlegenes Lächeln aufzusetzen. »Ich habe Ihnen noch nicht alles erzählt, Kalvin. Was immer Sie in diesen Redaktionsräumen auch finden werden – das Informationsrecht unserer Bürger wird dadurch nicht beschnitten.«
    Robert Kalvins Gesicht glich einer in Stein geschnitzten Maske.
    »Ich wäre ein Idiot, hätte ich mich nicht abgesichert. Nach dem Gespräch mit Sorensen habe ich Frohikes Aufzeichnungen auf einen Server überspielt, den Sie mit Sicherheit nicht in diesem Gebäude finden werden – da können Ihre GalAb-Buben so viel begrapschen, wie sie nur wollen. Dieser Server wird um 20 Uhr Standardzeit eine automatische Überspielung vornehmen, und zwar in die Redaktionsräume nicht nur der großen Agenturen wie Solar News, GNA-News und EBC-News, sondern auch in die Data-Container der kleinsten Medienagenturen. Selbst die Nachrichtendienste der Genetics-Welten werden Frohikes Aufzeichnungen erhalten. Sie sehen also – selbst wenn die GalAb eine GBN-Ausstrahlung verhindern könnte, hat sie doch schlicht keine Möglichkeit, all diese Agenturen zu besetzen. Was sagen Sie nun, Mister Kalvin?«
    »Sie bluffen doch, Sasseur!«
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Um 20 Uhr werden wir es wissen.«
    Robert Kalvins Kiefer malmten. Unvermittelt schlug er mit der flachen Hand auf den Glastisch, und sein Ehering produzierte ein zackiges Muster aus Sprüngen. Der Knall war so laut, dass für Sekunden jegliches Geräusch im Großraumbüro erstarb. GalAb-Agenten und GBN-Mitarbeiter starrten zur Sitzecke, in der sich Kalvin und Fritz befanden.
    »Was wollen Sie, Sasseur?«, fragte Kalvin gedehnt und heiser.
    »Ich will mit Ihrem Chef sprechen. Und zwar sofort. Ich will mit Commander Shamar al Khaled sprechen.«
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST, im Erd-Orbit, 4. Februar 2272
     
    Es waren nur dumpfe und sehr leise Geräusche, die aus der Wirklichkeit – die Vince nur mühsam als solche erkannte – in seine taube und matte Traumlosigkeit drangen. Aus den verschwommenen Konturen, die er wahrnahm, schälte sich allmählich ein
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