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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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Immerhin haben Sie ihm diesen Chip eingepflanzt.«
    »Ach das«, erwiderte Ash. »Das heißt eigentlich nur, dass er ein absolutes Gedächtnis hat. Er erinnert sich für den Rest seines Lebens an jedes Detail. Wenn Sie sich also daneben benehmen, wird er sich stets an alle Einzelheiten erinnern können.«
    Diesmal zögerte Dana nicht, ihre Faust gegen seinen Brustkorb sausen zu lassen.
     
    *
     
    »Commodore Frost, das Schiff gehört ganz Ihnen.«
    Cody lächelte, als er den Daumen von der Oberfläche des Scan-Pads nahm.
    Mit der sensorischen Signatur war der Kommandotransfer vollzogen und in den virtuellen Tiefen des Bordcomputers verzeichnet. Die STERNENFAUST unterstand nun ihrem Befehl.
    »Für den Augenblick, Captain«, sagte Commodore Frost und lächelte. »Sobald Admiral Taglieri wieder zur Verfügung steht und die Mission beendet ist, räume ich meinen Platz. Es ist ohnehin schon lange nicht mehr meiner.«
    Vincent Taglieri befand sich auf der Erde, wo er, wie Dana mittlerweile in Erfahrung gebracht hatte, Jasper Mitchell politisch unterstützte. Daher hatte er Dana die Führung über die STERNENFAUST übertragen.
    Wie beiläufig glitten Codys Finger über die in die Tischplatte eingelassene Konsole, und einen Sekundenbruchteil später erschufen verborgene Emitter ein dreidimensionales, stark verkleinertes und dennoch detailliertes Abbild Helemaii’nus. Man musste kein Astronom sein, um zu erkennen, dass sich die Zwillingsplaneten ungewöhnlich – und gefährlich – nahe gekommen waren. Helemaii war durch den Einschlag seines Mondes Helemon unbewohnbar geworden, und die Evakuierung der Alendei auf den Zwillingsplaneten war nichts als ein Zwischenspiel im Ablauf dieser Katastrophe. Denn es bedurfte keines Meteorologen, die Wolkenwirbel in der Atmosphäre Helemaius als Stürme zu interpretieren. Als Naturkatastrophen.
    »Mister Narada befindet sich mit Turanor auf Helemaiu, auf dem die Schlechtwetterphänomene rapide zunehmen, je weiter sich die Zwillingswelten einander nähern«, wusste der aktuell wieder den Rang eines Commanders bekleidende Offizier zu berichten. »Und wir reden hier von wahren Extremen: Hitzeschüben, Dauerregen, Wirbelstürmen … Kaum ein Staudamm, der nicht längst vor den Fluten kapituliert hätte. Das Gebiet, in dem der Krisenstab tagt, ist allem Anschein nach momentan Opfer einer – laut Mister Naradas Aussagen – historischen Überschwemmung, während einige Tausend Kilometer entfernt gnadenlose Dürre herrsche und jegliches Leben vernichte.«
    »Was unternehmen die Alendei dagegen?«
    »Der Versuch, mittels eines weiteren Tele-Rings Zeit zu gewinnen, endete in einer Tragödie. Seitdem – nicht mehr viel, fürchte ich. Laut Naradas Einschätzung hat sich eine gewisse Resignation breitgemacht. Manche Gruppen weigern sich zwar vehement, ihre Heimat aufzugeben, die Evakuierung der hoffentlich gesamten Bevölkerung nach TASO-26267-B, einem etwa neunzig Lichtjahre von Karalon entfernten, kleineren aber bewohnbaren Planeten, ist aber in vollem Gange und bereits zu siebzig Prozent abgeschlossen.«
    Dana nickte. »Immerhin haben sie einen Planeten gefunden.«
    Cody verstand. Commodore Frost spielte darauf an, dass die Alendei sehr empfindlich auf zu hohes UV-Licht reagierten.
    »Und was genau ist unsere Aufgabe?«, wollte Commodore Frost wissen. »Bei der Evakuierung zu helfen? Schiffsladungen voller Alendei von Helemaii’nu nach TASO-26267-B zu befördern?«
    »Das und …« Cody zögerte. »Narada erwähnte noch etwas, Commodore Frost.
    Ein Gerücht oder eine wissenschaftliche Theorie – ganz wie Sie es nennen möchten. Ihm zufolge glauben einige Alendei, dass Helemaii’nu die einzige Heimat ist, in der sie je werden leben können. Oder dass die beiden Planeten doch zumindest die Basis dessen bilden, woraus sie ihr Seelenheil , wenn Sie so wollen, beziehen.«
    »Ich verstehe nicht. Weigern sie sich, zu gehen?«
    »Das nicht. Sie sind der Ansicht, einzig ihre Zwillingswelt besäße die nötigen Voraussetzungen, sie wahre Alendei sein zu lassen. Ihre Besonderheiten, ihre Natur als Spezies … All das fuße auf der Ökologie und Beschaffenheit der beiden Planeten, so die Argumentation. Diese Alendei fürchten, mit der Aufgabe ihrer Heimat auch das zu verlieren, was sie definiert. Was sie von anderen abgrenzt. Und sie befürchten, an einer Art kollektivem Heimweh zugrunde zu gehen.«
    Nun sah sie ihn stirnrunzelnd an. »Aber das sind doch nur Vermutungen. Jedem Volk würde es
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