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Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Titel: Sternenfaust - 114 - Feuersturm
Autoren: Anonymous
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Welt, die weitgehend aus einer steppenartigen Landschaft bestand, sehr trocken und warm, weshalb sie für die Starr ideale Lebensbedingungen bot. Es gab auf dem ganzen Planeten keinen einzigen Baum, nur 6491 verschiede Arten von Gräsern, von denen einige die Höhe von Sträuchern erreichten, und nur wenige Felsregionen.
    Die Daten zeigten außerdem, dass der Steppenbrand ringförmig verlief, und die Station bildete seinen Mittelpunkt. Wie eine Schlinge aus Feuer, die sich langsam aber sicher um den Hals der hier arbeitenden J’ebeem und Starr zusammenzog. Und da ein natürlich entstandenes Feuer nicht zuerst einen Ring bildete und sich dann von außen nach innen fraß, sondern immer nur von einem Zentrum nach außen bewegte, war sich Harath jetzt sicher, dass dieses Feuer auch das Werk der Erdanaar war. Er, seine Leute und die Starr saßen hier mitten in der Falle. Verdammt! Außerdem lieferte die Vegetation zu wenig »Nahrung«, als dass das Feuer auf natürlichem Weg derart hohe Flammen hätte bilden können, die über zehn Meter hoch aufragten.
    »Können wir die Leute vorübergehend an Bord der DAGORTHAR in Sicherheit bringen, bis der Feuersturm vorbei ist?«, fragte Harath.
    »Ausgeschlossen«, widersprach Abiraan und klang ausgesprochen frustriert. »Ich habe dir doch vorhin schon gesagt, dass auch unser Lebenserhaltungssystem beschädigt wurde. Das Letzte, was ich jetzt hier gebrauchen kann, ist ein Haufen von J’ebeem und Starr, die zusätzlich die ohnehin schon knappen Luftvorräte verbrauchen. Wenn es uns gelingt, das Lebenserhaltungssystem zu reparieren, hätten wir zwar dieses Problem nicht mehr, aber es ist ganz und gar unmöglich, mit den paar funktionsfähigen Shuttles, die ihr da unten und wir hier oben haben, die gesamten Forscherteams in nur vier Stunden hier rauf zu schaffen. Nicht mal, wenn wir sie stapeln könnten.«
    Verdammt, verdammt, verdammt ! »Aber wir werden dich natürlich unverzüglich abholen, Gondrel«, entschied Abiraan. »Ich schicke sofort ein Shuttle los.«
    »Nein«, widersprach Harath. »Ich bleibe hier.«
    »Bist du wahnsinnig?«, fuhr sein Cousin ihn an. »Verdammt, Gondrel, das ist jetzt keine Zeit, um den Helden zu spielen. Hier geht es um dein Leben !«
    »Und um das der Wissenschaftler hier. Ich bin vom Volk von Ebeem gewählter Triumvir und aus dem Hohen Haus Haskano. Ich bin nicht nur meinem Amt und unserem Namen verpflichtet, ich trage auch die Verantwortung für unsere Leute hier. Und ich lasse sie nicht im Stich. Welches Vorbild gäbe ich denn für sie ab, wenn ich mich selbst feige in Sicherheit brächte und sie ihrem Schicksal überließe? Nein, ich bleibe. Sieh du zu, dass du die Lebenserhaltungssysteme repariert bekommst und deine Leute am Leben bleiben. Wenn du es rechtzeitig schaffst, kann die DAGORTHAR landen und uns alle an Bord nehmen. Ich verlasse mich auf dich, Berkin.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, unterbrach er die Verbindung. Anschließend löste er stationsweiten Alarm aus und rief die Wissenschaftler im Konferenzraum zusammen, wo er sie über die neu entstandene Bedrohung in Kenntnis setzte.
    »Es deutet alles darauf hin, dass dieser Brand nicht auf natürliche Weise entstanden ist«, fügte er seinen Ausführungen hinzu, bevor erneut eine Panik ausbrechen konnte. »Und wenn wir dafür Beweise fänden, finden wir vielleicht auch eine Möglichkeit, das Feuer zu stoppen.«
    »Ich glaubte«, begann daraufhin einer der J’ebeem-Techniker, die vorhin am Transmitter gearbeitet hatten, »dass ich eine Gestalt gesehen hätte, die sich in der Nähe aufhielt. Aber«, er zögerte, »sie sah so seltsam bunt schillernd aus und war nur für einen Sekundenbruchteil da, dass ich das für eine optische Täuschung hielt. Durch das Licht des Transmitterbogens kommt so was schon mal vor.«
    »Und diese eminent wichtige Beobachtung teilen Sie uns erst jetzt mit?«, rügte Telak und schien noch eine Menge mehr sagen zu wollen, doch Harath unterbrach ihn mit einer kurzen Geste.
    »Vorwürfe nützen uns hier wenig«, betonte er. »Wir können jetzt jedenfalls wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass es sich bei all diesen Vorkommnissen um eine gezielte Sabotage von außen handelt. Und wir müssen uns gemeinsam eine Lösung überlegen.«
    Eine Weile sprachen alle durcheinander, und Telak sagte so leise, dass nur Harath ihn hören konnte: »Ich glaube, mein Triumvir, das ist jetzt tatsächlich eine Katastrophe …«
    Harath widersprach ihm nicht.
     
    *
     
    Berkin
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