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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen
Autoren: Anonymous
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ruhig«, merkte sie an. »Aber Sie haben recht mit dem, was Sie vorhin sagten, William: Jetzt sind die Zeiten angespannt.«
    »Die ruhigen Zeiten sind vorbei.« Williams Blick lag auf dem riesigen Schiff. »Wir können nur hoffen, dass die Menschheit gewappnet ist, der Zukunft zu begegnen.«
    Dana unterdrückten den Impuls das kühle Glas zu berühren. »Wir werden unser Bestes geben. Wie immer.«
     
    *
     
    Mavi Darson zuckte zusammen, als Kamior neben ihr erschien. Sie hörte seine Gedanken in ihrem Kopf.
    Es ist soweit. Am besten wird es sein, wenn ihr die Augen schließt.
    Mavi wandte sich an die anderen. »Schließt alle die Augen. Die Fremden bringen uns nun in Sicherheit.«
    Aber würden sie das? Mavi hatte Zweifel. Sie versuchte in den schrägliegenden Katzenaugen Kamiors zu lesen. Belog er sie, oder sagte er die Wahrheit?
    Vielen der Menschen war es gleichgültig. Sie standen unter Schock, wirkten teilnahmslos und verwirrt. Mavi war noch eine der Klarsten unter ihnen.
    Ich schlage mich gut , dachte sie mit einem traurigen Lächeln. Jet Kamur hätte ihre Ruhe sicher überrascht. Aber Jet war tot, wie so viele andere. Mavi wusste das, und sie tat das, was ihr weiterhalf: Sie konzentrierte sich auf die Lebenden und sperrte das Schlechte aus. Ja, vielleicht würden die Fremden sie in den Tod schicken. Dann konnte sie es nicht ändern. Bis es soweit war wollte sie an die Aufrichtigkeit Kamiors glauben. Sie wollte hoffen.
    Ihr Blick glitt über die wenigen Menschen, die dicht aneinandergedrängt bei ihr saßen oder standen.
    »Schließt die Augen«, forderte sie die Crewmitglieder erneut auf.
    Huber neben ihr folgte ihrem Befehl sofort. Auch die anderen schlossen zaghaft die Augen. Eine Frau weinte noch immer und konnte auch nicht damit aufhören. Auch über die Gesichter einiger Männer liefen Tränen. Die Crew hatte sich untereinander nahegestanden. Mavi kannte kaum einen der Menschen wirklich. Das half ihr jetzt, die Fassung zu bewahren.
    Die Fremden erschienen plötzlich um sie herum und näherten sich ihnen. Violettes Licht wallte auf. Mavi schrie erschrocken, weil sie an die Strahlenwaffen ihrer Gegner denken musste. Doch dieses Licht war anderes. Es hüllte sie ein und bewegte sich dabei wie ein Lebewesen. Mavi hatte das Gefühl, das Licht würde an ihr kleben, sich an sie heften und sie nicht mehr loslassen. Ihr wurde schwindelig. Sie blinzelte und sah, wie die Welt sich um sie herum drehte. Hastig schloss sie die Augen wieder.
    Mir ist übel …
    Lichtblitze zuckten durch ihre Gedanken. Violett und dunkelblau wechselten sich ab. Ob die Menschen, die von der FAR SCIENCE auf den Planeten gebracht worden waren, diesen Vorgang bereits ähnlich erlebt hatten?
    Mavis Hand klammerte sich um die von Huber. Hoffentlich hielten die Fremden ihr Wort. Hoffentlich brachten sie Mavi und die Überlebenden zu anderen Menschen.
    Mavi hatte das Gefühl, ihre Wahrnehmung würde schwinden. Sie verlor ihr Gefühl. Sie konnte nicht mehr sagen, ob es warm oder kalt war, windig oder windstill. Die Hand Hubers war plötzlich nicht mehr da. Sie war in sich abgeschottet, nahm nichts wahr. Auch die Zeit konnte sie nicht mehr einschätzen. Waren Sekunden vergangen, oder Minuten? Orientierungslos versuchte sie, sich umzusehen. Um sie her war Dunkelheit. Oder nahmen auch ihre Augen nichts mehr wahr? Sie hörte und roch nichts. Es war ein höchst sonderbares und beunruhigendes Gefühl, das die Panik in ihr hochsteigen ließ.
    Doch plötzlich schimmerte Licht auf. Sie waren angekommen. Irgendwo. Mavi blinzelte und versuchte sich zu orientieren. Was war das nur für ein seltsamer Ort?
    Die Gegenstände um sie herum wollten keinen Sinn ergeben. Waren es überhaupt Gegenstände? Oder war es organisches Material?
    »Wo sind wir?«, fragte sie mit zitternder Stimme. Sie hörte ihre eigenen Worte nicht.
    Huber streichelte beruhigend über ihren Arm. Mavi konnte seine Hand wieder fühlen.
    »Wo sind wir bloß hingeraten?« Mavi versuchte es erneut. Dieses Mal konnte sie die Worte hören. Sie drangen aus einer scheinbar endlosen Ferne an ihr Ohr.
    Die Stimme von Huber war so leise, dass Mavi einige Zeit brauchte, bis sie rekonstruieren konnte, was er gesagt hatte. »Ich weiß es nicht. Meine Wahrnehmung ist getrübt. Ich kann nur Formen und Farben erkennen, keine scharfen Umrisslinien. Aber ich hoffe, es ist ein guter Ort …«
     
    *
     
    Solsystem, Ganymed, Verwaltungstrakt des Star Corps of Space Defense
     
    Commodore Abenaike hatte ein
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