Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
während er schlief. Nachdem ein kurzer Scan des Essens ihm gezeigt hatte, dass es für ihn gut verträglich war, stärkte er sich erst einmal und verließ anschließend den Raum.
    Wie er fast erwartet hatte, fand er Hilam wartend davor, der ihm sofort die freudige Botschaft mitteilte: »Sie sind alle wieder gesund, Brekken Dabruun! Alle Kranken sind wieder gesund! Wir haben keinen einzigen mehr verloren, seit sie das Medikament bekommen haben. Dies ist ein glücklicher Tag für uns alle.«
    »Freut mich«, antwortete Brekken kurz.
    »Wir feiern nachher ein Fest Ihnen zu Ehren«, fuhr Hilam fort. »Haben Sie dafür besondere Wünsche?«
    »Nein, aber ich muss vorher noch meine Medizin herstellen, die ich in regelmäßigen Abständen einnehmen muss. Wo findet das Fest denn statt?«
    »In der großen Halle, wo wir alle unsere Versammlungen abhalten. Wir sind schon mit den Vorbereitungen beschäftigt.«
    »Ich freue mich schon darauf«, log Brekken. »Wie viele Kenoor leben eigentlich hier? Auf Ihren Suninu transportieren Sie, soweit mir bekannt ist, Millionen.«
    Hilams Stimmung verdüsterte sich, falls Brekken seine Körpersprache richtig interpretierte. »Wir sind nur 362«, sagte er leise. »Die Wartungscrews sind selten größer. Und wir haben noch keine Nachkommen gezeugt, weil dafür die Zeit noch nicht reif ist.«
    Brekken interessierte weder die richtige Zeit dafür noch wie die Fortpflanzung bei den Kenoor funktionierte. 362 von ihnen war eine überschaubare Zahl. Um sie alle zu betäuben, brauchte er keine allzu große Menge von dem, was er zu diesem Zweck herzustellen gedachte. Im Geiste rechnete er sich aus, was er brauchte, während Hilam ihn ins Labor begleitete. Brekken hoffte nur, dass der Kenoor nicht anhand der Zutaten für »seine Medizin« erkannte, was er wirklich vorhatte.
    Doch Hilam, falls er wusste, dass der Stoff, den Brekken zusammenmixte, ein Gas freisetzte, das alle Kenoor in Sekundenschnelle betäubte, kam gar nicht auf den Gedanken, dass das der einzige Zweck des Mittels sein sollte. Er vertraute dem Retter der Kenoor glücklicherweise vollkommen.
    Schließlich schickte er Hilam mit einem Auftrag aus dem Labor. Als der Kenoor den Raum verlassen hatte, füllte Brekken die Zutaten für das Betäubungsmittel in einen dünnwandigen Behälter, nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Material, aus dem er bestand, einem sich aufbauenden Innendruck nicht allzu lange würde standhalten können. Doch bis es soweit war, dass sich genug Gas darin gesammelt haben würde, um den Behälter zum Platzen zu bringen, würde die Party in vollem Gange sein.
    Hilam kehrte zurück, und Brekken erklärte seine Arbeit für beendet. Er ließ sich von dem Kenoor zu der großen Halle führen, in der die Festvorbereitungen fast abgeschlossen waren. Immer mehr Kenoor versammelten sich hier. Brekken wurde auf einen Ehrenplatz gesetzt, und er stellte den Behälter mit dem Betäubungsmittel ganz offen auf einen Seitentisch. Das sich darin entwickelnde Gas war unsichtbar, und so würden die Kenoor nichts von der sich anbahnenden Katastrophe bemerken, bis es zu spät war.
    Pikok dankte Brekken noch einmal aufrichtig für seine Hilfe und seine Bereitschaft, künftig bei den Kenoor zu leben und ihr Arzt zu sein. Die übrigen Kenoor schlossen sich dem an und feierten anschließend ihre Heilung. Feste schienen bei den meisten Völkern, egal woher sie stammten, alle ähnlich abzulaufen: Es wurde gut gegessen, gut getrunken, sich unterhalten und musiziert. Die Musik der Kenoor war allerdings für j’ebeemische Ohren eine Qual. Sie wurde mit einem Brekken unbekannten Instrument erzeugt, klang vollkommen disharmonisch und bestand aus überwiegend schrillen, kreischenden Tönen, die ihm einen Schauer nach dem anderen über die Haut jagten und ihm in den Ohren schmerzten.
    Doch er musste sie nicht lange aushalten. Mit einem lauten Knall barst das Gefäß mit dem Betäubungsmittel, und er warf sich reflexartig zu Boden und hielt die Luft an. Zwar war das Gas für ihn weder giftig noch tödlich, aber es verursachte eine starke Reizung seiner Lungen, und das wollte er nach Möglichkeit vermeiden.
    Für einen Moment waren alle Kenoor von dem Schreck des Knalls erstarrt, dann begannen in der unmittelbaren Nähe des Tisches die ersten der Reihe nach umzufallen. Das Gas breitete sich unglaublich schnell aus. Ehe die anderen begriffen, was passierte, hatte es auch den hintersten Winkel der Halle erreicht und den letzten Kenoor ins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher