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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok!
Autoren: Luc Bahl
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ein Liedchen summend verließ, eine bestimmte Tastenkombination an der äußeren Türkonsole, die das Tempo des Schließens deutlich abbremste. Jetzt konnte er sich ungesehen neben das Schott lehnen und hören, ob die vier Männer die unterbrochene Unterhaltung wieder aufnahmen.
    »Wir gehen woanders hin«, hörte er einen der Männer hastig sagen. »Hier ist es wirklich zu unruhig.« Es war nicht das, was gesagt, sondern wie es ausgesprochen wurde, was Jefferson stutzig machte.
    »Gymraum drei«, erwiderte ein anderer. »Da können wir hin, die Geräte werden derzeit überholt, also verirrt sich niemand dorthin.«
    »Schnauze!«, zischte ein dritter. »Das Schott ist noch offen!«
    Aber Jefferson hatte genug gehört. Er steckte die Hand in den schmalen Spalt, den das sich schließende Schott noch gelassen hatte und sofort öffnete sich die Tür wieder.
    »Gymraum drei also«, sagte er leichthin und ging auf die Männer zu, die ihn überrascht anstarrten. »Das klingt doch interessant. Da wäre ich gern dabei!«
    »Ich fürchte, Lieutenant …«, erwiderte einer der Marines, hielt dann aber mitten im Satz inne.
    »Na, was fürchten Sie?« fragte Jefferson gelassen.
    Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Eines der Crew-Mitglieder wandte sich mit einer lässigen Bewegung ab und wollte offenbar die Gruppe verlassen. »Ich geh’ dann mal.«
    »Hiergeblieben«, sagte Jefferson. Er erhob seine Stimme nicht, ließ aber immerhin so viel Autorität in dieses eine Wort einfließen, dass sich der junge Mann schuldbewusst wieder hinsetzte. »Also. Was haben Sie vor, meine Herren? In Gymraum drei.«
    Das Schweigen wurde eisig.
    »Gut«, sagte er schließlich, »Sie wollen es also nicht sagen. Dann sollten Sie sich mal überlegen, welche Konsequenzen Ihr Verhalten hat.« Er drehte leicht den Kopf, so als wolle er jeden Einzelnen mit seinem Infrarot-Blick fixieren und durchleuchten. Das war ein simpler Trick, um die vier ein wenig einzuschüchtern, denn eigentlich hatte er dank seiner Facettenaugen jeden von ihnen auch so gut im Blick. »Wir können in der Crew keine Heimlichkeiten gebrauchen«, fuhr er genauso ruhig fort, wie er begonnen hatte. »Das Schiff befindet sich auf einer schwierigen Mission, wer weiß, wann wir das nächste Mal wieder nach Hause kommen. Da sind irgendwelche Verschwörungen zwischen Ihnen nicht nur kontraproduktiv, sondern sehr gefährlich.«
    »Bitte …«, sagte jetzt einer der Marines und klang ziemlich gequält. Jefferson drehte den Kopf, um ihn direkt anzusehen. Ali Miller hieß der Mann, wenn er sich recht erinnerte.
    »Ja – ich höre?«
    »Hängen Sie das bitte nicht so hoch, Lieutenant.«
    »Was soll ich denn nicht so hochhängen? Und vor allen Dingen, warum nicht?«
    »Wir …« Doch Miller verstummte sofort, als seine Kameraden ihm böse Blicke zuwarfen, die auch Jefferson nicht entgingen.
    »Gut, Sie zwingen mich dazu, meine Herren«, sagte Jefferson jetzt entschlossen. »Ich wollte es eigentlich vermeiden, dass das Ganze einen offiziellen Charakter bekommt, aber die Sicherheit des Schiffes geht vor.«
    »Was soll das heißen?«, brach es auf einmal mit kaum verhüllter Panik aus dem Crewmitglied hervor, das sich eben auffällig unauffällig aus dem Staub hatte machen wollen. Disziplinlosigkeit an Bord eines Star Corps-Schiffes war keine Kleinigkeit – auch wenn man Lichtjahre vom Hauptquartier entfernt war.
    »Nun, wir werden mit jedem von Ihnen Einzelgespräche führen müssen. Nur schade, dass Sie es dann nicht mehr mit mir zu tun haben werden. Wie gesagt, die Sicherheit geht vor! Wer weiß, was Sie im Schilde führen, vielleicht eine Meuterei, vielleicht sind Sie alle Spione für eine fremde Macht. Solange Sie nichts sagen, muss ich vom Schlimmsten ausgehen.«
    »Bitte!«, sagte der Marine flehend und stöhnte vernehmlich. »Wir haben nichts gemacht, was die Sicherheit der STERNENFAUST auch nur im Entferntesten tangiert!«
    »Das soll ich glauben?«, erwiderte Jefferson. »Ihr Schweigen weckt nicht gerade mein Vertrauen. Also! Zum letzten Mal, raus mit der Sprache. Wenn Sie mir keine überzeugende Erklärung liefern, werde ich den Captain über diese kleine Szene hier informieren müssen.« Jefferson ließ sich nichts anmerken, aber natürlich glaubte er keine Sekunde daran, dass die Leute vor ihm eine Meuterei planten oder gar Spione der J’ebeem oder der Brax waren.
    »Wir … wir …«, stammelte jetzt der Marine, der urplötzlich bleich geworden war. Auch den anderen war
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