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Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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mehr als berechtigt. Die Frage war nur, wo eine solche Deckung sein sollte.
    Eins war Kkiku’h vollkommen klar: die Ablenkung der Expeditionsschiffe durch die Morax gab den Brax die Gelegenheit, die riesige Station zu vernichten. Und der Mantide hatte keine Ahnung, was in dem Fall mit der Sonne geschah, die sie im Schlepptau hatte. In jedem Fall würde die Zerstörung der Station eine so ungeheure Detonation ergeben, dass jedes Schiff, das sich in unmittelbarer Nähe befand, unweigerlich vernichtet werden würde.
    »Sekk’at«, wies er seinen Piloten an, »bringen Sie die LEKKEDD schnellstmöglich so weit es nur geht von der Station weg. Ich denke, den Abstand, den die Brax-Schiffe immer noch zu ihr beibehalten, können wir als ausreichend betrachten.« Zumindest hoffte er das.
    Sekk’at brauchte keine weitere Aufforderung. Er beschleunigte die LEKKEDD voll und brachte sie auf einen Kurs, der sie sowohl von der Station wie auch von den Kampfhandlungen wegführte.
    Keine Sekunde zu früh, wie es schien, denn Trech’an meldete: »Wenn ich die Anzeigen, die ich von den Brax-Schiffen messe, korrekt interpretiere, machen sie ihre Waffen schussbereit. Zumindest registriere ich bei allen einen Anstieg der Energiefluktuation in Bereichen, in denen sie wohl ihre Waffenphalanx haben.«
    Kkiku’h warf noch einen Blick auf die Station und fühlte in diesem Moment tiefes Bedauern. Er hätte die Wesen, die sich darin befanden, zu gern kennengelernt. Zu wissen, dass ihre Vernichtung unmittelbar bevorstand, erfüllte ihn mit Trauer. Doch die Expedition hatte keine Möglichkeit, die sich anbahnende Katastrophe noch zu verhindern. Jetzt galt es nur noch, das eigene Leben zu retten.
     
    *
     
    KROLUAN war beunruhigt, wie nicht nur Elorr genau spürte. Seine Unruhe, die mit jedem Moment stärker wurde, hatte inzwischen alle Snioranku erfasst. Sie lauschten gebannt den Berichten der automatischen Durchsage, die von Kämpfen außerhalb von KROLUANs Hülle berichteten. Jene, die wie Elorr an einer Station mit einem Bildschirm arbeiteten, konnten auch die Bilder zu den Durchsagen darauf sehen. Die Fremden kämpften gegen Morax-Schiffe, die unvermittelt aufgetaucht waren. Und jedem Snioranku war klar, dass damit die Brax erneut die Gelegenheit bekamen, KROLUAN anzugreifen.
    KROLUAN , dachte sie wie in diesem Moment auch unzählige andere Snioranku, was sollen wir tun?
    Elorr hatte nicht die geringsten Zweifel daran, dass KROLUAN dafür sorgen würde, dass ihnen nichts geschah. Das war seine Aufgabe in Bezug auf seine Hüter, und er hatte sie bisher immer bestens erfüllt. Er würde es auch diesmal tun. Elorrs Vertrauen in ihn war unerschütterlich.
     
    *
     
    Kroluan, was sollen wir tun?
    Kroluan. Das war die Bezeichnung, die seine inneren Wächter ihm gegeben hatten, die in ihm und mit ihm in einer perfekten Symbiose lebten. Es war sich ihrer in einer Art bewusst, die man vielleicht als Traum hätte bezeichnen können. Es spürte ihre Anwesenheit, wusste, dass sie existierten, um ihm zu assistieren, falls es einmal Hilfe benötigte, was allerdings noch nie vorgekommen war, so lange es sich erinnern konnte. Und es vergaß niemals etwas. Nie.
    Es erinnerte sich auch an Dinge, die es noch nie zuvor getan hatte und an Maßnahmen, die es zu ergreifen galt, wenn die Umstände es erforderten, die es noch nie zuvor ausgeführt hatte. Aber das war kein Problem. Es wusste in jeder Situation, was zu tun war. So analysierte es jetzt auch emotionslos, was sich außerhalb von ihm tat und wie sich die Dinge draußen entwickelten.
    Brax. Fremde. Morax.
    Drei Parteien, von denen es nur zwei einzuschätzen in der Lage war. Die Fremden waren interessant, und es hätte sie gern näher kennengelernt, sie kontaktiert und von ihnen gelernt, falls es etwas von ihnen zu lernen gab. Aber dem stand die Bedrohung entgegen, die von den beiden anderen Parteien ausging.
    Es wusste, dass die Morax Plünderer waren, die alles zerstörten, was sie nicht brauchten. Und die Brax waren treue Diener Denuurs. Aber Denuur war sein Feind, vielmehr der seiner Herren und Schöpfer. Es wusste nicht warum, und das war auch nicht wichtig. Wichtig war nur die Tatsache, dass Denuur es und seine Art zu vernichten trachtete. Daher konnte es sich unschwer ausrechnen, dass die Brax gekommen waren, um es zu zerstören.
    Es akzeptierte diese Tatsache. Zwar besaß es ein Bewusstsein, aber es kannte weder Furcht noch andere Emotionen. Außer dem drängenden Gefühl der Fürsorge für

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