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Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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»Den Taster-Daten nach besteht die Außenhaut aus einem äußerst widerstandsfähigen und transparenten Stoff auf Karbon-Basis.«
    »Auf den Schirm damit!«, befahl Captain Brabak Gossan.
    Petra DeKerk kam diesem Wunsch sofort nach.
    Zu ihrer Überraschung funktionierte die hochauflösende Bildschirmdarstellung mit quasi dreidimensionaler Qualität noch fehlerfrei. Sicher nur eine Frage der Zeit, dass dies bald nicht mehr der Fall sein wird, wenn diese Schwemme an Datenmüll weiter anhält! , ging es DeKerk durch den Kopf.
    Wie gigantische Kaugummiblasen wölbten sich die soeben georteten und mit einer Sauerstoffatmosphäre gefüllten Blasen an verschiedenen Stellen aus der Außenhülle des Morax-Mutterschiffs heraus. Zunächst waren es nur zwei, wie DeKerk gemeldet hatte. Aber schon bald wurden eine dritte und eine vierte Sauerstoffblase geortet.
    »Captain, ich denke wir haben es mit einem sehr ungewöhnlichen Rettungssystem zu tun!«, stellte Commander Brent Davis fest. »Zumindest kann ich innerhalb der Blasen die ersten Biozeichen von J’ebeem und einigen anderen Lebensformen orten.«
    »Sind menschliche Biozeichen darunter?«, fragte Gossan.
    Brent Davis schüttelte nach eingehender Prüfung seiner Anzeigen bedauernd den Kopf. »Nein, bislang haben wir da leider keine einziges zu verzeichnen. Aber der Anteil der Menschen unter den Sklaven dürfte ohnehin sehr gering sein, sodass es vielleicht auch nur eine Frage der Zeit ist, bis wir einen herausfiltern können!«
    »Vorausgesetzt, unser Rechnersystem macht noch so lange mit«, gab Captain Gossan nachdenklich zurück. Letzteres war nämlich äußerst fraglich.
     
    *
     
    Poggra zoomte auf dem Hauptbildschirm des Sturmshuttles, mit dem auch Atraan die VONDRASH verlassen hatte, eine der Sauerstoffblasen heran, die jetzt aus der Außenhülle traten und sich so weit aufblähten, dass sie zu platzen drohten.
    »Einzelne Säugetierabkömmlinge sind schon durch die transparente Karbon-Kunststoffhülle sichtbar!«, stellte sie amüsiert fest. »Ahnen sie wirklich nicht, was dein Plan beinhaltet, mein skrupelloses Massenmörderlein?«
    Atraan knurrte.
    Der aasige Atem, der aus der dunklen Maulhöhle zwischen seinen Hauern hervordrang, bedeutete, dass sich beim Häuptling der Zuur-Morax die obere Magenklappe geöffnet hatte. Eine bei Morax typische physiologische Reaktion des Widerwillens. Atraan mochte es nämlich nicht, wenn seine Frauen ihn mit Kosenamen bedachten.
    Zusammen mit Dutzenden von anderen vollkommen überfüllten Shuttles retteten sich die Morax der VONDRASH zu der baugleichen GRALASH, die unter dem Kommando des Unterhäuptlings Taur stand.
    »Wir bekommen eine Transmission von der GRALASH!«, meldete Poggra.
    »Ist es Taur?«, knurrte Atraan.
    »Seine persönliche Kennung ziert den Quellcode dieser Nachricht!«, stellte Poggra fest. »Willst du diese Kreatur aus Trooms Hölle überhaupt noch einmal einer Funkaudienz für würdig erachten?«
    »Im Moment sind wir leider von ihm abhängig«, gab Atraan zu bedenken.
    »Er würde es nicht wagen, etwas gegen dich zu unternehmen, solange der Kampf andauert.«
    »Da magst du sogar recht haben«, antwortete Atraan. »Ganz egal, was man über Taur sagen mag – er hat ein gewisses Maß an Ehre.«
    »Was vielleicht gleichbedeutend damit ist, dass er sich wie ein Dummkopf verhält.«
    Atraan stieß einen Laut aus, der wie ein tief empfundenes Seufzen klang. Mord ist nun einmal unter uns Morax die Interaktionsform mit der längsten Tradition. Und das hat auch gewisse Vorteile – denn es gibt keine Form, die klarer wäre!
    Gesicht und Oberkörper des Kommandanten Taur erschienen auf dem Hauptschirm des Shuttles.
    »Sei gegrüßt, Häuptling der Zuur!«, brachte Taur zumindest verbal den pflichtgemäßen Tribut dar, den er seinem Anführer gegenüber schuldig war. »Die Hilfe in der Not sei dir von Herzen gegönnt und die Hangartore der GRALASH stehen für dich und die deinen offen!«
    »Dafür danke ich dir«, erwiderte Atraan, der es hasste, in einer Situation zu stecken, in der er zu so einer Heuchelei gezwungen war.
    Aber der Augenblick der Wahrheit sollte noch kommen.
    Die Wahrheit des Monoschwertes. Alles andere zählt ohnehin nicht! , überlegte er.
    »Eine Frage hätte ich aber gerne von dir beantwortet. Weshalb hilfst du den Sklaven bei der Flucht und hast dein Schiff nicht längst mit Hilfe der Selbstzerstörung in ein Inferno für den Feind verwandelt?«
    »Das Inferno wird noch zu sehen sein, so wahr
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