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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania
Autoren: Luc Bahl
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Dehnungen, Zerrungen – aber Knochen scheinen keine gebrochen zu sein«, sagte der Arzt, während er mit seiner Untersuchung des Gengos fortfuhr. »Davon stirbt man nicht. Das ist natürlich nur eine vorläufige Diagnose. Wir werden dich noch gründlich scannen müssen …«
    »Das war äußerst selbstlos und sehr mutig«, sagte der Prediger, der jetzt den offensichtlich unverletzten Raisa im Arm hielt. Auch der junge Kridan wurde von zwei rasch herbeigeeilten Ärzten untersucht, machte aber bereits wieder einen ganz munteren Eindruck.
    »Wie … was … was ist passiert … zum Schluss?«, fragte Milgor und richtete sich vorsichtig auf.
    »Der junge Austauschoffizier, den wir zur STERNENFAUST abkommandiert haben, konnte euch von einer Antigrav-Plattform aus gerade noch packen, bevor ihr auf den Boden gekracht wärt«, sagte Satren-Nor. »Er kam zwar heftig ins Schlingern und hätte sich beinahe noch mit der Plattform überschlagen, aber er konnte euren Sturz rechtzeitig abfangen. Der junge Raisa und du, ihr hattet den guten Geist der Götter auf eurer Seite.«
    Milgor schüttelte den Kopf. Das war alles zu schnell gegangen, um es auf Anhieb zu verarbeiten. Es kam ihm so vor, als hätten sich die Ereignisse von Wochen innerhalb weniger Sekunden ereignet.
    Im Hintergrund stand der Wagen mit dem zwanzig Meter hohen Turm. Daneben der zur Sonne gewandte Sarg des Verkünders. Zahllose Uniformierte wimmelten mittlerweile auf dem Platz herum. Einige versuchten, die aufgeregt über das Pflaster scharrenden Maulklipper im Zaum zu halten und zu beruhigen. Unter den achteckigen Rädern des Wagens steckten jetzt wuchtige Keile. Eine Reihe von Kridan kletterten in dem Turmaufbau herum, der zudem von einigen antigravbetriebenen Fahrzeugen umschwebt wurde.
    Jemand lief von dem Wagen direkt auf den Prediger zu, blieb neben ihm stehen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Satren-Nors Gesicht verwandelte sich in eine starre Maske. Dann nickte er. Der Kridan ging zu dem Wagen zurück. Der Prediger streckte sich, hielt Milgor die freie Hand hin und half ihm aufzustehen.
    »Komm«, sagte er, »das sollen alle erfahren …«
    Sun-Tarin stand etwas abseits, wurde jetzt aber herangewunken. Satren-Nor übergab ihm den kleinen Raisa. Das Gesicht des Offiziers wurde ganz glatt, so verlegen und gleichzeitig stolz war angesichts dieser Ehre. Sie stiegen auf den Wagen. Der Prediger hob beide Arme. Wenig später erstarb das aufgeregte Gerede, das wie eine Wolke über dem Platz des Triumphes hing, und die geschäftig Herumeilenden blieben stehen.
    »Kridan, Trauergemeinde, werte Gäste! Der Vorfall, der sich vor wenigen Minuten vor euer aller Augen abgespielt hat, war kein Unfall.«
    Der Prediger sprach mit normaler Lautstärke, dennoch verstand ihn jeder, denn inzwischen war es so still geworden, dass man den Wind hören konnte, der durch die Bäume des nahe gelegenen Parks blies.
    »Wie man mir gerade berichtet hat, wurden die Sicherheitsgurte, mit denen der Raisa im Nest des heiligen Wagens festgeschnallt worden war, durchgeschnitten. Wir wissen noch nicht, wer für diese abscheuliche Tat verantwortlich ist, wem es möglich war, sie durchzuführen, aber – dessen bin ich mir absolut sicher – wir werden es herausbekommen und die Schuldigen bestrafen!«
    Ein vielstimmiges Scharren ertönte, mit dem die Kridan ihre Zustimmung zum Ausdruck brachten.
    »Dank dieses treuen Wesens, meines Freundes Milgor, und Dank des entschlossenen Eingreifens dieses tapferen Tanjajs konnte das Schlimmste verhindert werden. Aber es bleibt der böse Wille, der den Tod des jungen Raisa nicht nur in Kauf nahm, sondern bewusst herbeiführen wollte. Wer auch immer hinter diesem Anschlag steckt, höre meine Worte: Deine Tage sind gezählt!«
    Noch kein Kridan und erst recht niemand von den verschiedenen Delegationen hatte den sanftmütigen, besonnenen Prediger jemals so zornig und entschlossen gesehen. Nicht umsonst trug er den Beinamen »Friedensbringer«. Umso mehr Eindruck machten jetzt seine deutlichen Worte.
    »Die Trauerfeierlichkeiten gehen in Kürze weiter«, fuhr Satren-Nor fort. »Der junge Raisa wird nicht mehr dabei sein, sondern an einen sicheren Ort gebracht. Die Garde, die für ihn verantwortlich ist, wird ab sofort verdreifacht. Jeder der es wagt, seine Kralle gegen ihn zu erheben, wird den geballten Zorn der Gerechtigkeit zu spüren bekommen!«
     
    *
     
    »Milgor und Sun-Tarin – ein eingespieltes Team …«, sagte Bruder William.
    Dana grinste wegen des
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