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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Fenwick
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mochte, obwohl es am Arsch der Welt lag.
    »Wo willst du ihn hinhaben?«, fragte Fred. Die drei stellten den Schrank in der Mitte des Raums ab.
    »Da an die Wand.« Hannah versuchte, die abgesplitterte weiße Farbe am Türrahmen und die weiße Schramme am Schrank zu ignorieren.
    »Sicher?«, wollte Will wissen. »Wenn er steht, verschieben wir ihn nicht mehr.«
    Hannah nickte.
    »Echt liebenswürdig, die Jungs, was?« Tamsin hakte sich bei Maddie unter und schob sie hinaus.
    Will hielt Maddie die Wagentür auf. »Trevenen ist cool. Mich hat’s immer schon interessiert, wie’s innen ausschaut.«
    Maddie nickte. Der Junge gefiel ihr. Seine Ähnlichkeit mit Mark Triggs, mit dem er verwandt zu sein schien, war bis auf die Augen unverkennbar. Bei Will waren sie nicht braun, sondern grün, eine Mischung aus Blau- und Gelbtönen. Maddie hatte beobachtet, wie Hannah ihn von den langen, gewellten Haaren bis zu der tief sitzenden Jeans musterte.
    »Steht das Haus unter Denkmalschutz?«, erkundigte sich Will vom Rücksitz aus.
    »Ich glaube nicht.« Maddie dachte an all die Unterlagen, die sie durchgegangen war.
    »Es ist ziemlich alt.«
    »Ja, und ein rechter Mischmasch aus Stilen«, sagte Maddie.
    »Was wollen Sie damit anfangen?«, fragte er.
    »Nicht viel. Nur sanft in dieses Jahrhundert führen.« Maddie zählte im Geist die Vorzüge von Trevenen auf, die eleganten Fenster, die zahlreichen Kamine, die Schiefer- und Eichenböden. Das Haus hatte wirklich Potenzial, wenn sie den Holzwurm, das kaputte Dach und die Tatsache, dass es überall zog, außer Acht ließ.
    Ein paar Stunden zuvor in der Badewanne hatte eine warme Welle der Zufriedenheit sie überspült, die nichts mit dem heißen Wasser zu tun hatte, weil es davon nicht viel gab. All ihre anderen Träume mochten sich verflüchtigt haben, doch dieses wunderschöne Haus gehörte ihr. Sie hatte keine Angst vor den Reparaturen. Mehr Kopfzerbrechen bereitete ihr ihre eigentliche Arbeit, das Malen. Die Ställe waren hergerichtet, aber sie kämpfte noch mit dem Licht.
    »Sie kennen meinen Onkel Mark. Wird der Ihnen dabei helfen?«, wollte Will wissen.
    »Der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen.«
    »Er kennt sich aus mit alten Häusern.«
    »Stimmt, und mein Anthony könnte die groben Arbeiten übernehmen.« Tamsin grinste.
    Maddie bemerkte, dass Hannah zum Fenster hinausschaute. »Tja, dann wäre ja alles geregelt, aber ich glaube, ich werde noch eine Weile mit dem Innern beschäftigt sein.«
    »Du hast diese Woche schon eine Menge geschafft«, stellte Tamsin fest.
    »Es gibt noch viel zu tun. Ich muss unbedingt streichen«, erklärte Maddie.
    »Was?«
    »Die Wände«, antwortete Maddie.
    »Und was malst du sonst? Ich habe neulich die Bronzebüste und die Leinwände im Stall gesehen. Sie waren alle leer.«
    »Im Moment habe ich einen Auftrag für eine große abstrakte Landschaft, aber ich mache auch Porträts und Stillleben.«
    »Hast du irgendwelche Sachen von dir hier?«, erkundigte sich Tamsin.
    »Ja.« Maddie seufzte. »Allerdings wird’s eine Weile dauern, bis ich sie aufhänge.«
    »Eilt nicht. Ihr wollt ja bleiben.«
    Tamsin stellte den Wagen ab und drehte sich zu Hannah um. »Und, wie findest du unseren Teil Cornwalls bis jetzt?«
    Hannah blickte sich um. Pittoresk war noch untertrieben. Reetgedeckte Dächer, gotische Fenster, ein Fluss mit Schwänen drauf. Echt, wo hatten die die Gegend aufgetrieben? In einem BBC-Filmstudio? »Scheiße.«
    Hannah hörte, wie Maddie deutlich vernehmbar die Luft einsaugte.
    Tamsin lachte. »Dann kann’s ja nur noch besser werden.«
    »Wo sind wir?«, fragte Maddie und warf Hannah einen warnenden Blick zu.
    »Am Helford River.« Will winkte ein paar Leuten zu.
    Hannah blieb im Wagen, bis sie vorbei waren. Sie hatte keine Lust, die Einheimischen kennenzulernen, und wusste nicht so recht, warum sie mitgekommen war. Gut, Will, Matt und Fred waren okay, und Tamsin hatte ihr keine andere Wahl gelassen.
    »Kommst du, Hannah?«, rief Will. »Die anderen sind schon vorausgegangen. Ihre Freundinnen warten.«
    »Ja. Ich bewundere noch die Aussicht.« Sogar sie musste zugeben, dass die atemberaubend schön war. Maddie hätte gewusst, was für ein Blau das Wasser hatte, Hannah selbst nannte es »intensiv«. Und die Felder auf der anderen Seite des Flusses waren in Abendlicht getaucht. Cool.
    Sie gingen auf ein reetgedecktes Haus am Wasser zu, über dessen Terrassen Lichterketten mit bunten Lämpchen hingen. Malerisch.
    »Sie sind schon
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