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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist
Autoren: Die Bronzestatue
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An­griff
auf mich na­tür­lich nicht ab­strei­ten, ver­such­te aber die Tat auf das Rausch­gift
zu schie­ben. We­gen ei­nes Rau­sches, der sie ge­walt­tä­tig wer­den ließ, wuss­te sie
nicht mehr, was sie tat.
    Ver­damm­te Lü­ge!
    Sie hat­ten bei ihr zu Hau­se Ko­kain
ge­fun­den. So­wohl hier in der Stadt als auch im Nor­den. Sie wird für ver­such­ten
Mord an­ge­klagt. Und zwei­fel­los auch für Rausch­gift­be­sitz.
    Der Mord an Hal­la liegt hin­ge­gen
im­mer noch als un­ge­lös­ter Fall auf dem Schreib­tisch der Gold­jungs. Sie
stren­gen sich wirk­lich an zu be­wei­sen, dass Lil­ja Rós am Werk war. Nach­dem sie
mich an­ge­grif­fen hat­te, ka­men sie auf die Idee.
    Die Gold­jungs fan­den schnell her­aus,
dass Lil­ja Rós fi­nan­zi­ell ziem­lich schlecht da­stand, be­vor sie von Hal­la ge­erbt
hat­te. Hat­te über­all ho­he Schul­den.
    Koks ist teu­er.
    Trotz­dem ist es ih­nen im­mer noch
nicht ge­lun­gen, zu be­wei­sen, dass Lil­ja Rós am Tag, an dem Hal­la er­mor­det
wur­de, in Rey­kja­vik war. Lil­ja Rós sel­ber strei­tet al­le An­schul­di­gun­gen der
Art ab. Des­we­gen sind die Gold­jungs im Patt.
    Ich gie­ße mir mehr Ja­ckie ins Glas.
Neh­me einen Schluck und wäl­ze ihn im Mund hin
und her, bis mir Trä­nen in die Au­gen stei­gen.
    Aaah!
    Na­tür­lich soll­te ich mich freu­en,
nach so ei­nem hin­ter­lis­ti­gen An­schlag noch am Le­ben zu sein. Aber ich den­ke
sel­ten dar­an, dank­bar zu sein.
    Trotz­dem ha­be ich et­was zu fei­ern,
denn ich ha­be jetzt einen Benz. Un­glaub­lich, aber wahr: ich brau­se zur Zeit mit
ei­ner sil­ber­grau­en No­bel­ka­ros­se, die vom Him­mel ge­fal­len zu sein scheint, durch
die Stadt.
    Un­glaub­li­ches Glück ge­habt!
Viel­leicht hat es dem da oben Leid ge­tan, dass er so grau­sam zu mir war und mir
den Benz als Schmer­zens­geld ge­schickt?
    Ich war da­bei, die Zeit bei ei­nem
Au­to­haus tot­zu­schla­gen, als ich die sil­ber­graue Ka­ros­se zum ers­ten Mal sah.
Das Au­to wur­de mit Voll­dampf auf den Park­platz ge­fah­ren und sah aus wie ein
Rit­ter in blank po­lier­ter Rüs­tung. Ich konn­te nicht an­ders, als die­ses
Trau­m­au­to be­geis­tert an­star­ren.
    Die Frau, die aus dem Benz aus­stieg,
war um die fünf­zig, im Ge­sicht ein sorg­fäl­tig ge­pin­sel­tes Ge­mäl­de und edel mit
Pelz be­klei­det. Be­merk­te so­fort, dass ich mit dem Au­to lieb­äu­gel­te.
    »Willst du das Au­to kau­fen?«, sprach
sie mich di­rekt an.
    »Es ist mit Si­cher­heit viel zu teu­er
für mich«, ant­wor­te­te ich.
    »Was hast
du cash zur Ver­fü­gung?«
    »Jetzt
ge­ra­de?«
    »Ja.«
    »So ei­ne hal­be Mil­li­on, glau­be ich.«
    »Das passt ja aus­ge­zeich­net«, sag­te
sie und steu­er­te auf das Au­to­haus zu. »Komm!«
    Ich trau­te mei­nen ei­ge­nen Oh­ren
kaum.
    Sie ging auf einen leicht er­grau­ten
Ver­käu­fer zu, der hin­ter ei­ner The­ke saß und we­del­te ihm mit dem Fahr­zeug­brief
vor der Na­se her­um.
    »Sie möch­te mir das Au­to da
ab­kau­fen«, sag­te sie. »Kannst du bit­te die Sa­che für mich re­geln?«
    »Aber na­tür­lich«, ant­wor­te­te der
Ver­käu­fer und sah sich den Brief ge­nau­er an. »Habt ihr schon einen Kauf­preis
aus­ge­han­delt?«
    »Fünf­hun­dert­tau­send.«
    »Bit­te?« Der Ver­käu­fer konn­te sein
Be­frem­den nicht ver­ber­gen. »Ist er ir­gend­wie be­schä­digt?«
    »Er ist völ­lig in Ord­nung.«
    Der Ver­käu­fer stand auf und ging zum
Fens­ter. »Ist es die­ser Sil­ber­graue da?«, frag­te er.
    »Ja.«
    »Aber, mei­ne Ver­ehr­tes­te, das ist
ein E 320. Der bringt leicht ein paar Mil­lio­nen.«
    »Willst du die­se An­ge­le­gen­heit jetzt
re­geln oder nicht?«
    Er schau­te wie­der auf den
Fahr­zeug­brief und frag­te dann: »Darf ich bit­te einen Aus­weis se­hen?«
    Sie öff­ne­te ein Por­te­mon­naie mit
al­len mög­li­chen Kre­dit­kar­ten.
    Der Ver­käu­fer setz­te sich an den
Com­pu­ter, rief die In­for­ma­tio­nen über den Benz auf und ver­glich sie mit dem
Füh­rer­schein.
    »Ähem, scheint al­les in Ord­nung zu
sein«, sag­te er und schau­te die Frau an. »Aber willst du nicht doch lie­ber mit
der Ent­schei­dung war­ten?«
    »Nein.«
    »Sol­len wir nicht sel­ber das Au­to
von dir kau­fen? Sa­gen wir, für zwei
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