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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist
Autoren: Die Bronzestatue
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ein ganz net­ter Hau­fen. Wie konn­te ich das ver­ges­sen? Der Rich­ter fand das
gar nicht wit­zig. Hat ihn ein paar Mo­na­te von Staats we­gen un­ter­ge­bracht.
    Sae­mi war nur ei­ner vom Fuß­volk in
der Un­ter­welt der Haupt­stadt.
    Mord?
    Viel­leicht
einen an­de­ren Fi­xer.
    »Schwein
und Schwein ge­sellt sich gern.«
    Sagt Ma­ma.

2
    »... Das Ge­sicht so­wie das Haar und der Hals der
Lei­che sind von Blut über­strömt ... Rumpf und Ar­me sind völ­lig mit ge­ron­ne­nem
Blut be­schmiert ... Ein brei­ter Strei­fen ge­ron­ne­nen Blu­tes geht vom Hals aus
auf der rech­ten Sei­te über Brust und Un­ter­leib bis hin­un­ter auf den rech­ten
Ober­schen­kel ... Auf bei­den Bei­nen sind grö­ße­re und klei­ne­re Blut­sprit­zer ...
Auf dem Schei­tel be­fin­det sich ei­ne klaf­fen­de Wun­de, in der man die mehr­fach
ge­bro­che­ne Ka­lot­te se­hen kann ... Im vor­de­ren Be­reich der Wun­de ist ein Loch in
der Schä­del­de­cke, das bis in den Stirn­be­reich reicht ... Ei­ne lan­ge Wun­de
ver­läuft vom obe­ren Nacken schräg nach un­ten auf die lin­ke Schul­ter ... In der
Mit­te der Stirn ist ei­ne klaf­fen­de Wun­de ... Sie hat zer­ris­se­ne, un­gleich­mä­ßi­ge
Rän­der und reicht bis zum Kno­chen ... Auf dem Grun­de der Wun­de ist der Kno­chen
völ­lig zer­split­tert ...«
    Ich hö­re auf zu le­sen.
    Es be­stand über­haupt kein Zwei­fel,
wor­an sie ge­stor­ben war. Vie­le schwe­re Schlä­ge auf
den Kopf. Bäng! Bäng! Bäng!
    Wer­fe einen
Blick auf die Fo­tos.
    Oh Mann!
    »So emp­find­lich am Mor­gen?«, fragt
Rag­gi grin­send.
    An sei­nem Bauch über­schla­gen sich
die Speck­rol­len, und der Mond auf sei­nem Hin­ter­kopf be­fin­det sich schon lan­ge
in der zu­neh­men­den Pha­se.
    Viel­leicht nimmt er für je­des Haar,
das er ver­liert, ein paar Gramm zu?
    »Hast du ein Fo­to von ihr?«, fra­ge
ich. »So, wie sie frü­her mal aus­ge­se­hen hat? Je­den­falls et­was an­de­res als die­se
Schlacht­hofs­ze­nen?«
    »Hier.«
    Hal­la.
    Süß.
    Nein, um­wer­fend. Sexy. Schwar­zes
Haar bis auf die Schul­tern. Blit­zen­de Au­gen. Her­aus­for­dern­der Blick. Vol­le,
lä­cheln­de Lip­pen. Mit ei­nem Traum­bu­sen al­ler Mut­ter­söhn­chen. Vol­ler Le­bens­lust.
    Tot.
    Sie wur­de ges­tern Mor­gen ge­fun­den.
Sams­tag­mor­gen. In der Staats­kanz­lei am Laekjar­torg. Die Mit­ar­bei­ter wa­ren früh
ge­kom­men. Es wur­den Gäs­te er­war­tet. Ein of­fi­zi­el­ler Be­such. Ir­gend­ein
wich­ti­ger Re­gie­rungshei­ni aus dem Aus­land soll­te um neun Uhr im Haus emp­fan­gen
wer­den. Kurz da­vor wur­de die Lei­che im Kon­fe­renz­raum der Re­gie­rung
auf­ge­fun­den. Aber die Kri­po wur­de erst ge­ru­fen, als die ho­hen Tie­re auf ei­ne
Sight­see­ing-Tour ge­fah­ren wa­ren.
    Und dann ha­ben sie über Welt­po­li­tik
ge­fa­selt, wäh­rend die kal­te Lei­che ei­nes er­mor­de­ten Mäd­chens im Ne­ben­zim­mer
lag.
    Wow!
    Die ge­richts­me­di­zi­ni­sche
Un­ter­su­chung brach­te ans Licht, dass Hal­la schon am Vor­abend ge­stor­ben war.
Wahr­schein­lich ge­gen neun Uhr.
    Sie war Ab­tei­lungs­lei­te­rin. Hat­te
schon für die Par­tei ge­ar­bei­tet, als der jet­zi­ge Pre­mier­mi­nis­ter noch Par­tei­vor­sit­zen­der
war. 28 Jah­re. Ei­ne jun­ge Frau, die auf dem Weg nach oben ist.
    War.
    Und Sae­mi?
    »Wahr­schein­lich der neues­te Lover«,
sagt Rag­gi.
    Sie wech­sel­te si­cher oft. Schlau­es
Mäd­chen.
    In ih­rer Be­zie­hung stan­den die
Zei­chen auf Sturm. Je­den­falls hat­ten sie sich am Frei­tag hef­tig ge­strit­ten. Am
Mord­tag. Sae­mi hat­te ihr in ih­rem Bü­ro im Mi­nis­te­ri­um ge­droht. Zeu­gen hör­ten
das wü­ten­de Ge­brüll bis auf den Gang. Ei­ner der Kol­le­gen be­rich­te­te auch, dass
Hal­la ein­mal er­wähnt hat­te, dass sie Angst vor Sae­mi ha­be. Er sei so
un­be­re­chen­bar. Die Gold­jungs hat­ten Sae­mi am Sams­tag­mit­tag ge­kascht. Er hat­te
bei sich zu Hau­se ge­schla­fen. Be­teu­er­te na­tür­lich sei­ne Un­schuld. Sag­te, dass
er am Frei­tag nach dem Krach mit Hal­la aus der Stadt ge­fah­ren sei. Erst früh am
Sams­tag­mor­gen sei er nach Hau­se ge­kom­men und ha­be sich dann di­rekt hin­ge­legt.
Auf dem Weg ha­be er nie­man­den
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