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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4
Autoren: Stan Wolf
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ägyptische Obelisken emporragten. Sie waren an die zwanzig Meter hoch und trugen auf ihrer Spitze gläserne Pyramiden. Als ich noch näher herankam, konnte ich drei kuppelförmige Gebäude dazwischen erkennen. Davor lag ein kleiner Hafen mit einer Steinmauer, aber es waren keine Schiffe dort. Irgendwie kam mir das Ganze sehr merkwürdig vor und ich wollte die Antares gerade wieder von dieser Insel wegsteuern. Da konnte ich hinter einer kleinen Landzunge vier vor Anker liegende U-Boote sehen. Es musste sich dabei um ziemlich alte Boote handeln, und sie besaßen sogar zwei am Turm aufgebaute Geschütze. Ich glaube, dass es deutsche U-Boote aus dem Zweiten Weltkrieg waren. Sehr schlank gebaut und etwa siebzig Meter lang. Wie die dorthin gekommen sind, ist mir allerdings unerklärlich. Ich machte mich, so rasch ich konnte, auf den Rückweg. Tatsächlich kam ich bereits nach einer Viertelstunde wieder aus dem Nebel heraus und erblickte von ferne wieder La Palma. Ich hatte absolut keine Ahnung, was da geschehen war. Ich war froh, als ich die schwarzen Strände von Tazacorte wieder sah und ich die Antares wieder im Hafen vertäuen konnte.“
    Perez brach ein Stück vom Weißbrot ab und fuhr fort:
    „Am nächsten Tag suchte ich mit dem Fernglas das Meer ab, konnte aber keine Spur mehr von der geheimnisvollen Insel entdecken.“
    Wolf ahnte bereits, dass es sich bei den U-Booten, von denen Perez berichtete, um Schiffe der deutschen Kriegsmarine handeln musste. Mit zwei Geschützen am Turm waren es wahrscheinlich Boote der Serie XXI, welche vor Kriegsende unter Ausnützung des Zeitphänomens in einer fernen Vergangenheit versteckt wurden, so wie ihm der General letztes Jahr erzählt hatte.
    Er nahm einen Schluck vom spanischen Wein und meinte zu Perez: „Ja, aber zumindest waren Sie bei dieser Insel und haben sie hautnah gesehen, so wie ich im Vorjahr mit dem kleinen Flugzeug“, er rieb sich nachdenklich die Stirn, „und Sie werden San Borondon, denn darum dürfte es sich ja dabei handeln, immer in Erinnerung behalten.“
    „Nicht nur in der Erinnerung“, erwiderte Perez, „ich habe da ein kleines Geheimnis, das ich normalerweise niemandem verrate. Sie aber haben San Borondon ja auch schon selbst gesehen und nur deshalb zeige ich Ihnen jetzt etwas.“
    Wolf war gespannt, was der alte Fischer da für ein Geheimnis haben würde, und sah ihm interessiert nach, wie er zur Tür hinaus auf seine Terrasse ging.
    „Kommen Sie zu mir heraus“, rief Perez und zog bei diesen Worten die Abdeckung eines zwei Meter langen Fernrohrs herunter. Er hatte es auf einem Stativ fix montiert und nach Süden ausgerichtet.
    „Damit kann ich die Insel manchmal sehen. Meistens geschieht das in den Morgenstunden oder in der Abenddämmerung, aber auch nur dann, wenn dort draußen Nebelbänke zu sehen sind. Jetzt ist leider kein Nebel über dem Wasser, aber ich mache Ihnen einen Vorschlag, kommen Sie morgen zeitig früh, so gegen sechs Uhr. Vielleicht haben wir Glück.“
    Da behauptete dieser Perez, er könne San Borondon sehen! Von La Palma aus. Wie sollte das möglich sein? War das Fernrohr etwa so etwas wie das Chronoskop des Generals, mit dem man in die Vergangenheit blicken konnte? Offenbar existierte diese Insel ja nicht in der Gegenwart, sondern viele Tausend Jahre in der Vergangenheit. Alle möglichen Gedanken schwirrten durch seinen Kopf. Er sah nochmals auf das große Messingfernrohr. Rasch verwarf er den Vergleich mit dem Chronoskop wieder. Aber nein, das hier war doch ein ganz gewöhnliches Teleskop, ein bisschen groß vielleicht, aber eben nur ein Fernrohr. Wahrscheinlich kam es auf den Winkel an, dachte Wolf. Vielleicht konnte man die Insel nur unter einem bestimmten Betrachtungswinkel sehen. Aber auch nur dann, wenn dort draußen Nebel herrschte.
    Sie gingen wieder ins Haus zurück. Perez begleitete ihn noch zu seinem Wagen. „Also dann, bis morgen früh.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich.
    Wolf nahm Perez’ Einladung gerne an, versprach, pünktlich da zu sein, und machte sich auf den Rückweg zur Pension.
    Früh am Morgen fuhr er los. Weit unten am kleinen Hafen von Tazacorte herrschte bereits reges Treiben. Der Fang einiger Fischerboote, welche die Nacht über draußen waren, wurde emsig entladen. Oben auf den Wegen am Hang war aber weit und breit noch niemand zu sehen. Er hatte nicht weit zu fahren und war rasch wieder beim kleinen Haus von Perez angelangt. Wolf stieg aus dem Wagen.
    Es war windstill, kein
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